Aufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg
Hintergründe über die wichtigsten Tondokumente und ihre Entstehung:
1914
Mit Kriegserklärungen und Mobilmachung in Juli und August 1914 läuft auch die Propagandamaschinerie an. In schmissigen Liedchen werden alte Heldentaten instrumentalisiert, wie der Krieg gegen Frankreich 1870, und in sogenannten Hörbildern neue Heldentaten inszeniert, wie die Eroberung des belgischen Lüttich.
1915
In Ost und West entwickelt sich der Krieg mehr und mehr zum Grabenkampf. Doch die Propagandamaschinerie läuft weiter: Von höchster Stelle ergehen Lobeshymnen auf die Leistungen der Truppen.
Die Einrichtung eines Witwen- und Waisenfonds und die wachsende Bedeutung des Roten Kreuzes deuten auf die mörderische Seite des Krieges.
1916
Der Krieg geht ins dritte Jahr. Großoffensiven wie die Brussilow-Offensive der Russen fordern ca. 2 Millionen Tote.
Die Moral der Deutschen sinkt merklich, und soll durch Aufrufe wie dem Lujo Brentanos zur "Einigkeit des Deutschen Volkes" gestärkt werden. Noch handelt man mit den USA per U-Boot.
1917
Philipp Scheidemann ruft im Reichstag angesichts der nicht eintretenden Kriegsentscheidung zum Friedensschluss auf.
Deutsche Forscher finden im Krieg ein Experimentierfeld für neue Technologien, darunter auch chemische Waffen. Tirpitz kommentiert den U-Boot Krieg gegen Großbritannien.
1918/1919
Friedensvertrag mit Russland bekräftigt. Die alliierte Großoffensive im Westen kommt ins Rollen und führt schlussendlich zur Deutschen Kapitulation.
Philipp Scheidemann ruft am 9.11.1918 die Republik aus. Bei den Friedensverhandlungen in Versailles wird das Deutsche Reich für kriegsschuldig befunden.
1954
Im Interview mit dem Südwestfunk vom 25.11.1954 erzählt Hans Bredow von den Anfängen des Radios und wie sich die technischen Möglichkeiten entwickelten.
Er experimentierte während des Ersten Weltkrieges mit ersten Rundfunksendern. Er wollte einen "Rundfunk für alle" und die Einsamkeit aus dem Leben der Menschen verbannen