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SWR Kultur Forum

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Im SWR Kultur Forum diskutieren wir über Gott und die Welt, über Fußball und den Erdball. Unsere Gäste kommen aus Wissenschaft, Literatur und Kultur – und manchmal auch aus der Politik.

  • Für Freiheit und Gerechtigkeit – 500 Jahre Bauernkrieg

    Ur-Kampf für soziale Gerechtigkeit, erste deutsche Revolution, Manifest für die Menschenrechte. Der Bauernkrieg von 1525 war stets das, was wir in ihm sehen wollten. Für die Historikerin Lyndal Roper ist er gar „der größte Volksaufstand in Westeuropa vor der Französischen Revolution“. Hunderttausende Menschen protestierten damals gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse, kämpften für Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Umso erstaunlicher, dass der Bauernkrieg vor 500 Jahren meist nur als Randerscheinung der Reformation in Erinnerung ist. Warum ist das so? Was trieb die Bauern in den Krieg, der vor allem in Süddeutschland, im Elsass und in Thüringen erbittert ausgetragen wurde? Und was macht ihn bis heute bedeutsam? Gregor Papsch diskutiert mit Prof. Dr. David von Mayenburg - Rechtshistoriker, Universität Frankfurt a.M., Prof. Dr. Marina Münkler - Literaturwissenschaftlerin, TU Dresden, Prof. Dr. Lyndal Roper, Historikerin - University of Oxford

  • Mehr Gefühl wagen – Retten wir die Demokratie mit Emotionen?

    Die Angst vor dem Klimawandel, die Wut über das Heizungsgesetz, die Verzweiflung angesichts des Krieges – viele der politischen Debatten, die wir führen, sind emotional aufgeladen. Wie umgehen mit diesem Durcheinander der Gefühle? Während Populisten versuchen, die Stimmung anzuheizen, geben andere den distanzierten Vernunftpolitiker: Fakten statt Emotionen, nüchterne Argumente statt extremer Affekte. Aber ist eine Politik ohne Gefühle möglich? Nein, da ist sich die Forschung inzwischen einig. Die Neurowissenschaftlerin Maren Urner fordert von der Politik „emotionale Reife“ statt reiner Sachlichkeit. Was heißt das für unseren Umgang mit Gefühlen? Welche Rolle sollen sie in der politischen Kommunikation spielen? Und lässt sich die Demokratie mit „guten“ Gefühlen retten? Eva Röder diskutiert mit Prof. Dr. em. Ute Frevert - Max-Planck-Institut für Bildungsforschung/Forschungsbereich: „Geschichte der Gefühle“, Dr. Johannes Hillje - Politik- und Kommunikationsberater, Prof. Dr. Maren Urner - Neurowissenschaftlerin

  • Filter oder Zensur – Wie frei ist das Internet?

    Im Rahmen der Europäischen Regeln können Informationen künftig bewertet werden. Dazu gibt es eine Art TÜV für Fake News und Hass, genannt: Trusted Flagger. Der Staat wählt Institutionen aus, die künftig die Kontrollaufgabe übernehmen. Faktenchecker gibt es bereits, nun wurde die erste Organisation zum Trusted Flagger ernannt. Kritiker befürchten Zensur. Die Diskussion um die Meinungsfreiheit im Netz geht in die nächste Runde. Thomas Ihm diskutiert mit Petra Densborn – Vorständin Jugendstiftung Baden-Württemberg; Dr. Alexander Kissler – Journalist, Nius; Prof. Dr. Michael Koß – Politikwissenschaftler, Universität Lüneburg

  • Teurer Sozialstaat – Wer zahlt die Zeche?

    Krankenkasse, Pflege, Rente – alles wird teurer, aber nichts wird besser. Die Sozialversicherungsbeiträge steigen aus unterschiedlichen Gründen. Aber ein Kostenfaktor trifft alle Systeme: die alternde Gesellschaft. Wie stark belasten höhere Abgaben die ohnehin angespannt wirtschaftliche Situation in Deutschland? Wie können wir den Sozialstaat zukunftsfest und generationengerecht gestalten? Reicht das Drehen an Stellschrauben oder brauchen wir Systemwechsel? Claus Heinrich diskutiert mit Heike Göbel – Verantwortliche Redakteurin für Wirtschaftspolitik, FAZ; Prof. Dr. Stefan Sell – Sozialwissenschaftler, Hochschule Koblenz; Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel – Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen

  • Ämterchaos – Wie gut funktionieren die deutschen Behörden?

    Lange Schlangen vor der KfZ-Zulassungsstelle oder der Ausländerbehörde. Bürgerbüros, die wegen Personalmangel zeitweise geschlossen sind. Überlastete Jugendämter, die immer mehr Fälle bearbeiten müssen: Behörden in Deutschland leiden unter Fachkräftemangel, Bürokratieaufwuchs und mangelnder Digitalisierung. Der Frust der Bürgerinnen und Bürger wird immer größer. Was heißt das für die Beschäftigten? Wie kriegen wir die Behörden fit für die Aufgaben der Zukunft? Und was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn der Staat seiner Daseinsfürsorge nur eingeschränkt nachkommen kann? Geli Hensolt diskutiert mit Professor Dr. Christoph Knill – Ludwig-Maximilians-Universität München; Mark Schieritz –Stellvertretender Ressortleiter im Ressort Politik, DIE ZEIT; Christina Schoch – Leiterin des Amts für Bürgerservice und Informationsmanagement, Freiburg

  • Bündnis ohne den Westen – Was wollen die BRICS-Staaten?

    Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika – diese fünf namengebenden Gründungstaaten wollen ihr BRICS-Bündnis stärken und erweitern. Beim Treffen im russischen Kasan in dieser Woche werden zwei Dutzend Regierungen dabei sein, die vor allem eines eint: sie gehören nicht zum Westen. Doch was möchten diese politisch und wirtschaftlich so unterschiedlichen Staaten des Globalen Südens darüber hinaus: von der schwindenden Macht des Westens profitieren, die Spielregeln einer neuen Weltordnung mitschreiben? Oder ist das lockere BRICS-Bündnis nur ein Baustein der jeweils interessengeleiteten Außenpolitik? Kann das erweiterte BRICS das Gegenstück zu G7 werden? Claus Heinrich diskutiert mit Prof. Dr. Günther Maihold – Politikwissenschaftler, FU Berlin, Lateinamerikaexperte; Prof. Dr. Eberhard Sandschneider – Politikwissenschaftler, Berlin Global Advisers, Ostasienexperte; Thomas Seibert – Journalist und Autor, Türkeiexperte

  • Das vermessene Ich – Wie wirksam ist Self-Tracking?

    Fitness-Tracker boomen: Rund 20 Prozent der Deutschen überwachen mit Armbändern, Smartwatches und Apps ihre Blutwerte, zählen ihre Schritte oder wachen über ihren Schlaf, Tendenz steigend. Wie hilfreich und wie gesundheitsfördernd ist dieses sogenannte Self-Tracking? Überdeckt der ständige Blick auf Zahlen unsere eigene Wahrnehmung? Ist der Hang zur Selbstoptimierung vernünftig oder schiere Egozentrik? Und was passiert eigentlich mit den Daten? Bernd Lechler diskutiert mit Prof. Dr. Nikola Plohr – Mediensoziologin, Hochschule Fresenius Hamburg; Prof. Dr. Stefan Selke – Soziologe und Autor, Hochschule Furtwangen; Prof. Dr. Oliver Zöllner – Medienwissenschaftler, Hochschule der Medien Stuttgart

  • Hilferuf an den Westen – Geht Selenskyjs „Siegesplan“ auf?

    Von einem „Siegesplan“ spricht der ukrainische Präsident, aber nach einem Sieg der Ukraine gegen den russischen Aggressor sieht es nicht aus. Selenskyj drängt auf westliche Zusagen, aber er bekommt sie nicht, der Westen zögert, er taktiert, er vertagt. US-Präsident Biden tritt in wenigen Wochen ab, und Europa wirkt ohne den tonangebenden Verbündeten orientierungslos. Kann Selenskyjs Siegesplan unter diesen Voraussetzungen überhaupt aufgehen? Wann endet der Ukrainekrieg und zu welchen Bedingungen? Gregor Papsch diskutiert mit Helmut W. Ganser – Brigadegeneral a.D., Hamburg; Nico Lange –Sicherheitsexperte bei der Münchener Sicherheitskonferenz; Prof. em. Dr. Herfried Münkler –Politikwissenschaftler, Berlin

  • Vorbereiten oder Verdrängen – Was tun, wenn der Tod naht?

    Jeder Tag könnte der letzte sein. Doch das wollen wir in der Regel nicht wissen. Tot sind immer nur die anderen. Dabei kann es helfen, sich rechtzeitig mit dem Lebensende und dem Sterben auseinanderzusetzen, Ängste zu bereden, Hilfe zu organisieren, den Nachlass zu ordnen. Aber wie, wenn überhaupt, geht man das an? Und welchen Sinn hat es, sich frühzeitig mit dem Tod zu befassen? Marion Theis diskutiert mit Aranja Berkmüller –Sterbebegleiterin, Café Totentanz Berlin; Dr. Melanie Pierburg – Soziologin, Universität Hildesheim; Prof. Dr. Rupert Scheule – Theologe, Universität Regensburg

  • Nass, dunkel, bunt, herrlich – Wie umgehen mit dem Herbst?

    Kürzere Tage, nasseres Wetter, das Leben grauer und ungemütlicher: Der Herbst ist da - und kündigt ja zudem schon den Winter an, immerhin auch mit bunten Wäldern, Erntedank, heißem Kakao. Die dritte Jahreszeit steht für Übergang und Innehalten – sowie Erkältungswellen und Sturmtiefs. Wie beeinflusst uns all dies körperlich und seelisch? Wie geht man mit Nässe und Dunkelheit am besten um? Hat sich unser Verhältnis zum Herbst im Lauf der Geschichte verändert? Und wieso sind für viele Herbst und Winter die schönste Zeit des Jahres? Bernd Lechler diskutiert mit Kathrin Graw – Meteorologin, Deutscher Wetterdienst; Ulrich Land – Journalist und Schriftsteller; Wilhelm Schmid – Philosoph

  • Wehret den Anfängen? Der Streit um das AfD-Verbot

    Liberal-konservativ und gegen den Euro – als die Alternative für Deutschland 2013 gegründet wurde, war die Partei im Vergleich zu heute gemäßigt. Seitdem hat sich die AfD radikalisiert, so weit, dass bald der Bundestag darüber beraten wird, ob man einen Antrag auf ein Verbot der Partei stellen soll. Aber ist die AfD tatsächlich eine Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung? Kann man eine Partei verbieten, der im Osten zuletzt fast ein Drittel der Wähler seine Stimme gegeben hat? Und sollte ein Verbot juristisch möglich sein, wäre es politisch klug? Michael Risel diskutiert mit Dirk Laabs - Autor und Filmemacher, Albrecht von Lucke -Redakteur „Blätter für deutsche und internationale Politik“, Prof. Dr. Emanuel V. Towfigh - Rechtswissenschaftler, EBS Law School

  • Richtig streiten – Wie geht das?

    Er bahnt sich an, entzündet sich und wenn man nicht aufpasst, ist er entbrannt: Streit kann es überall geben, unter Freunden, in der Familie, in der Politik. Doch was, wenn der Streit gar nicht mehr aufhört? Wenn er, angeheizt durch die Algorithmen sozialer Netzwerke, regelmäßig eskaliert? Wenn Populisten und andere Empörungsunternehmer gezielt nach der Polarisierung suchen statt nach dem besseren Argument? Bei vielen ist die Sehnsucht nach einer neuen, einer besseren Streitkultur groß. Doch wie streitet man richtig? Worüber lohnt es sich zu streiten? Und mit wem? Michael Risel diskutiert mit Dr. Floris Biskamp - Politikwissenschaftler, Universität Tübingen, Dr. Svenja Flaßpöhler - Chefredakteurin „Philosophie Magazin“, Prof. Dr. Bernhard Pörksen - Medienwissenschaftler, Universität Tübingen

  • Polka, Salsa, Hip-Hop – Warum wir tanzen

    Der Drang, sich zu Musik zu bewegen, ist angeboren. Wer ihm regelmäßig nachgibt, produziert Glückshormone und hält sich gesund, übt Konzentration und Koordination. Neue Studiendaten weisen sogar darauf hin, dass, wer tanzt, verträglicher und weniger neurotisch ist. Bis heute ist Tanzen ein wichtiger Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens - das zeigt auch die derzeitige Ausstellung „Tanzwelten“ in der Bundeskunsthalle Bonn.
    Was macht Tanzen so magisch? Und was verrät das über uns als soziale Wesen? Marion Theis diskutiert mit Dagmar Ellen Fischer – Kulturjournalistin, Dr. Claudia Jeschke – Tanzwissenschaftlerin, David Petit – Tanzlehrer

  • Beseelte Ideologen – Wie politisch ist die Esoterik?

    Homöopathie, Heilwasser, Horoskope – während die Kirchen an Bedeutung verlieren, wenden sich immer mehr Menschen der Esoterik zu. Der Esoterik-Markt setzt mit Ratgebern oder Seminaren Millionen um. Zugleich vermischt sich Spiritualität oft mit Extremismus und rechter Ideologie, sichtbar an Gruppen wie Querdenken, Reichsbürger oder dem „Königreich Deutschland“. Wie anfällig ist Esoterik für Hass und rechte Hetze? Und wie gefährlich ist sie für die Demokratie? Wann überhaupt beginnt Esoterik, wann Aberglaube? Norbert Lang diskutiert mit Prof. Dr. Claudia Barth – Sozialpsychologin, Hochschule Esslingen; Katharina Nocun – Publizistin und Netzaktivistin, Berlin; Prof. Dr. Julian Strube – Religionswissenschaftler, Universität Göttingen

  • Gaza, Libanon, Iran – Wie weit geht Israel?

    Raketenangriffe aus dem Iran auf Israel, die israelische Armee marschiert im Südlibanon ein, die schiitische Hisbollah signalisiert Kampfbereitschaft. Nach der gezielten Tötung des Hisbollah-Führers Nasrallah eskaliert die Lage im Nahen Osten. Wie weit geht Israel? Kann ein großer Krieg verhindert werden? Gregor Papsch diskutiert mit Moritz Behrendt - ARD-Korrespondent, Kairo, Kristin Helberg - freie Journalistin, Berlin, Michael Rimmel - Leiter des Auslandsbüros in Jerusalem der Konrad-Adenauer-Stiftung

  • Von Mao bis Xi – 75 Jahre Volksrepublik China

    Aus dem Bürgerkrieg geboren, von despotischen Herrschern regiert, Schauplatz blutiger Gewaltexzesse und radikaler gesellschaftlicher Experimente: Die Geschichte der Volksrepublik China ist faszinierend wie verstörend zugleich. Trotz der scheinbaren Widersprüche von marxistischer Ideologie, kapitalistischer Praxis und kaiserzeitlicher Tradition ist dem Land mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern der Aufstieg vom Armenhaus zur Supermacht gelungen. Die kommunistische Diktatur – ein Erfolgsmodell? Heute träumt Parteichef Xi Jinping den „chinesischen Traum“, will die Weltordnung nach seinen Vorstellungen verändern und stellt den Westen vor die Frage: Wie geht man mit dem chinesischen Machtanspruch um? Michael Risel diskutiert mit Johnny Erling - ehem. China-Korrespondent, Dr. Gerd Koenen - Historiker und Publizist, Prof. Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik - Sinologin, Universität Wien

  • Die Suhrkamp-Kultur – Wie wurde Siegfried Unseld zur Verlegerlegende?

    „Der Suhrkamp Verlag verlegt keine Bücher, sondern Autoren“, das war das Credo von Siegfried Unseld, der am 28.September 1924 (vor 100 Jahren) in Ulm geboren wurde. Unseld holte Autoren wie Max Frisch, Ingeborg Bachmann, Samuel Beckett, Peter Handke und Thomas Bernhard zum Suhrkamp Verlag. Er schrieb damit nicht nur Literaturgeschichte, sondern verfasste selber zahllose Briefe an seine Autorinnen und Autoren. Als Hausverlag der „Kritischen Theorie“ wurde er wesentlicher Teil der intellektuellen Kulturgeschichte der BRD. Wie schaffte er das? Was birgt die digitale „Siegfried Unseld Chronik“, die ab 28.09. online zugänglich ist? Wie wurde er zur Verlegerlegende? Michael Köhler diskutiert mit Ulrike Anders - Lektorin, Essen, Dr. Helmut Böttiger - Literaturkritiker, Berlin, Dr. Jan Bürger - Siegfried Unseld Archiv, Marbach

  • Im Nebel der Propaganda – Warum braucht der Krieg ein Narrativ?

    Kriege werden nicht nur mit Waffen und Munition, Soldaten oder Milizionären geführt. Entscheidend für Sieg oder Niederlage ist auch ein glaubwürdiges Narrativ. Es dient dazu, die eigene Bevölkerung und die Armee vom Sinn eines militärischen Konfliktes zu überzeugen. So war es bei vergangenen Kriegen, so ist es bis heute: Im westlichen Narrativ verteidigt die Ukraine Freiheit und Demokratie. Im russischen Narrativ kämpft Putin gegen die Nato und die Faschisten in Kiew. Eine schlüssige Erzählung sei elementar, behaupten erfahrene Militärs, denn: Bricht das Narrativ in sich zusammen, brechen früher oder später auch die Frontlinien ein. Welchen Narrativen folgen wir? Martin Durm diskutiert mit Dr. Christian Trippe - Leiter der Osteuropa-Abteilung der Deutschen Welle, Prof. Dr. Harald Welzer - Soziologe und Autor, Sonja Zekri - Kulturkorrespondentin der Süddeutschen Zeitung

  • Zögern, Vertagen, Ignorieren – Was kann die Ukraine vom Westen noch erwarten?

    Der ukrainische Präsident Selenskij spricht vor der UN-Vollversammlung, er trifft US-Präsident Joe Biden, er fordert deutlich mehr militärische Unterstützung. Aber der Westen scheint immer weniger gewillt, sie zu leisten. Das Weiße Haus spricht offiziell von Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau, offen ist allenfalls der Zeitpunkt. Dazu strapaziert die mögliche Verwicklung der Ukraine in den Anschlag auf die Gaspipeline Nord-Stream 2 das Vertrauen in den ukrainischen Präsidenten. Was kann Selenskij in dieser Woche erreichen? Wie weit reicht der westliche Beistand? Wie geht der Krieg in den Herbst? Gregor Papsch diskutiert mit Prof. Dr. Gerhard Mangott - Politikwissenschaftler am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen, Universität Innsbruck, Dr. Jana Puglierin - Leiterin der Berliner Büros des European Council on Foreign Relations, Dr. Volker Weichsel - Politikwissenschaftler, Zeitschrift „Osteuropa“, Berlin

  • Weniger Zuckerbrot, mehr Peitsche? Wie es mit dem Bürgergeld weitergeht

    Seit 2023 gibt es das Bürgergeld, jetzt soll es grundlegend reformiert werden. Die Ampelregierung plant strengere Auflagen für Leistungsempfänger. Wenn Arbeitslose einen zumutbaren Job ablehnen, kann die Leistung um 30 Prozent gekürzt werden. Sind die neuen Regeln notwendig, um mehr Menschen in Arbeit zu bekommen? Oder machen die Parteien ein Jahr vor der Bundestagswahl Wahlkampf auf Kosten der Ärmsten? Was hilft Langzeitarbeitslosen wirklich? Und welche Chancen haben sie überhaupt in den Unternehmen?

  • Stresstest für die Demokratie – Nach der Wahl in Brandenburg

    Thüringen, Sachsen und jetzt Brandenburg: Die Landtagswahlen im Osten stellen das bekannte Parteiensystem auf den Kopf: die Ränder stark, die Mitte geschwächt und die Regierungsbildung kompliziert. Warum haben AfD und BSW so einen Erfolg? Und wie umgehen mit den neuen Radikalen? Auch nach der Wahl in Brandenburg stellt sich die Frage: Ausgrenzen oder einbinden? Und welche Signale sendet das Ergebnis nach Berlin? Michael Risel diskutiert mit Michael Kraske - Journalist und Buchautor, Leipzig, Mariam Lau - Journalistin „Die ZEIT“, Berlin, Prof. Dr. Wolfgang Schroeder - Politikwissenschaftler, Universität Kassel

  • Schutz für Juden – Was bringt eine Antisemitismus-Resolution?

    Hass-Parolen im Internet, gewalttätige Übergriffe auf offener Straße, zuletzt der versuchte Anschlag auf das israelische Generalkonsulat in München: seit dem Massaker der Hamas am 07. Oktober ist die Zahl der antisemitischen Straftaten in Deutschland drastisch gestiegen. Als politische Antwort auf das zunehmend judenfeindliche Klima planen SPD, Union, Grüne und FDP eine gemeinsame Resolution: „Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken“. Doch was als Zeichen der Solidarität gedacht ist, führt zu massivem Widerstand: im Kulturbetrieb, unter Juristen, bei jüdischen Intellektuellen. Warum ist diese Resolution so umstritten? Und worauf kommt es beim Kampf gegen Judenhass an? Michael Risel diskutiert mit Prof. Dr. Julia Bernstein - Soziologin, Frankfurt University of Applied Sciences, Jerzy Montag - Rechtsanwalt und Richter am Bayerischen Verfassungsgerichtshof, Sonja Zekri - Kulturkorrespondentin der Süddeutschen Zeitung, Berlin

  • Mangel an Vielfalt? Die deutschen Medien und die Migration

    Seit dem Anschlag von Solingen im August ist die Diskussion um die deutsche Einwanderungspolitik in vollem Gange. Bilden die Medien das Thema angemessen ab? Wie kann man sprachlich sicher berichten ohne Klischees zu bedienen? Viele Redaktionen sind nach wie vor nicht divers besetzt. Und dies, obwohl ein Drittel der Menschen im Südwesten eine Migrationsgeschichte hat. Wie kann es gelingen mehr Menschen mit Migrationsgeschichte in Redaktionen zu bekommen? Marie-Christine Werner diskutiert mit Prof. Dr. Karim Fereidooni - Ruhr-Universität Bochum,
    Prof. Dr. Kai Gniffke - Intendant des Südwestrundfunks, Nadja Zaboura - Kommunikationswissenschaftlerin

  • Kandidat ohne Konkurrenz – Die Union will Friedrich Merz

    Sein Weg war lang und hart. Friedrich Merz hat sein Ziel nicht aus den Augen verloren. Er hat die Union für sich gewonnen. Er hat seine Konkurrenten Söder und Wüst hinter sich gelassen. Jetzt muss er nur noch Olaf Scholz besiegen. Nach Lage der Dinge, wird ihm das gelingen. Die Frage scheint jetzt nicht zu sein, ob Merz der nächste Kanzler wird, sondern ob er ein starker, beliebter und guter Regierungschef wird. Thomas Ihm diskutiert mit Ferdinand Knauß - Redakteur der Zeitschrift Cicero,
    Prof. Dr. Ursula Münch - Direktorin der Akademie für politische Bildung in Tutzing, Dr. Andreas Püttmann - Politikwissenschaftler und Publizist

  • Mythos und Mobilität – 100 Jahre Autobahn

    Seit den Römerstraßen der Antike hat kein Verkehrsweg solch eine Bedeutung erlangt, wie die deutsche Autobahn. Dabei waren es die Italiener, die das erste Stück Autobahn in Betrieb nahmen. Heute ist die Autobahn meistens ein Ärgernis. Baustellen und Staus behindern den Verkehrsfluss, wegen des Klimawandels fährt das schlechte Gewissen immer mit. Und die Gelegenheiten, wo man lustvoll Spitzengeschwindigkeiten erreichen kann, sind sehr selten geworden. Und dennoch bleibt die Autobahn ein Phänomen, aber warum? Thomas Ihm diskutiert mit
    Prof. Dr. Caroline Kramer - Humangeographin am KIT, Karlsruhe, Dr. Conrad Kunze - Historiker und Soziologe, Dr. Jochen Wagner - Pastor und Autoexperte

  • Werthers Liebesleid – Ist Goethes Briefroman gestrig?

    Die „Fülle der Empfindung“ sei unermesslich, urteilten Zeitgenossen. „Die Leiden des jungen Werther“ wurde über Nacht europaweit berühmt und begründete eine Mode. Mit gelber Hose und blauem Rock gab man seinem Gefühl rücksichtslos Ausdruck: Ich, Ich, Ich. Heute würde Werther YouTube-Videos drehen, als Influencer vor Suizid warnen oder wäre Beziehungscoach und Unglücksmanager. Passt der 250 Jahre alte Briefroman (erschienen 1774) in unsere bindungsunwillige Single-Gesellschaft? Ist Werther ein kompromissloser Narziss, ein Mimimi-Jammerer? Interessiert ihn nur sein eigenes Begehren und gar nicht Lotte? Gibt es einen unentdeckten "grünen Goethe"? Michael Köhler diskutiert mit Ingrid Gündisch - Theaterregisseurin, Hamburg, Prof. Dr. Alexander Kosenina - Literaturwissenschaftler, Uni Hannover, Dr. Manfred Osten - Kulturhistoriker und Verfasser von Goethe-Essays

  • Herz, Schmerz, Sex – Der Boom der „New Adult“-Literatur

    Junge Menschen lesen keine Bücher mehr? Schauen nur noch aufs Handy? Und wenn doch, bestellen sie im Netz? Ganz im Gegenteil. Der Trend „New Adult“ für junge Erwachsene lässt Buchhandlungen Thementische aufstellen und Leseecken einrichten. Die nicht zuletzt auf der Social-Media-Plattform TikTok empfohlenen und diskutierten Liebes- und Fantasyromane sind ein rares Erfolgs-Segment im ansonsten schrumpfenden Buchmarkt. Bernd Lechler diskutiert mit Ronja Keil - Lektorin, Piper Verlag, Prof. Dr. Christine Lötscher - Kulturwissenschaftlerin, Uni Zürich, Nina Wolf - Literaturredakteurin, SWR2

  • Keine Lust auf Zukunft – Was bleibt vom Fortschritt?

    Die Angst vor dem Klimawandel, die Krise der Demokratie, die Brutalität des Krieges – es ist das pessimistische Grundgefühl unserer Zeit, dass sich die Welt nicht zum Besseren entwickelt, im Gegenteil: Wo einst Aufbruch war, herrscht heute gefühlter Verlust. In der allgemeinen Rede von Transformation wird allein die Sicherung des Status Quo zum Erfolg. Anpassung statt Steigerung lautet die Maxime der Gegenwart. Geht uns der Glaube an den Fortschritt verloren? Michael Risel diskutiert mit Prof. em. Dr. Norbert Bolz - Philosoph, TU Berlin, Prof. Dr. Heiner Hastedt - Philosoph, Universität Rostock, Petra Pinzler - Journalistin, „DIE ZEIT“

  • Krise im Autoland – Stockt der Jobmotor Autoindustrie?

    Krise bei VW: Der Autohersteller muss möglicherweise Mitarbeitende entlassen und Werke schließen – und schockt mit diesen Sparplänen Belegschaft, Betriebsrat und die Politik. Der Wolfsburger Konzern ist nicht der einzige, bei dem es nicht läuft im Moment. Immer mehr Unternehmen aus der Branche planen Jobs zu reduzieren. Ist das erst der Anfang? Droht ein Kahlschlag in Deutschlands wichtigster Industrie? Wie lässt sich der verhindern? Soll und kann die Politik die Branche retten? Geli Hensolt diskutiert mit Sonja Álvarez Sobreviela – WirtschaftsWoche; Professor Christian Dustmann – University College London; Frank Göller – Partner Unternehmensberatung Horváth, Stuttgart

  • Harris gegen Trump – wie entscheidend ist das Fernsehduell?

    Mit der TV-Debatte im US-Sender ABC beginnt am 10. September die heiße Phase im Kampf ums Weiße Haus. Was kommt besser an: Die groben Attacken Donald Trumps? Oder die forsche, spöttische Art, mit der Kamala Harris bislang Trumps Angriffe von sich abprallen ließ? Geht es um Stil oder geht es um Politik? Eines ist klar: Die depressive Biden-Phase ist für die Demokraten vorbei. Aber wer überzeugt am Ende die Wähler? Harris oder doch Trump? Martin Durm diskutiert mit
    Prof. Dr. Manfred Berg - Amerika-Historiker der Universität Heidelberg, Dr. Constanze Stelzenmüller - Direktorin des "Center on the United States and Europe" in Washington, Julia Kastein - ARD-Korrespondentin in Washington

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