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SWR Kultur Forum

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Im SWR Kultur Forum diskutieren wir über Gott und die Welt, über Fußball und den Erdball. Unsere Gäste kommen aus Wissenschaft, Literatur und Kultur – und manchmal auch aus der Politik.

  • Jungbrunnen gesucht – Der Hype um die Longevity-Forschung

    Möglichst lange leben – das wollen viele Menschen. In jüngster Zeit ist ein regelrechter Trend daraus geworden: Weltweit entstehen immer mehr sogenannte Longevity-Center. Das sind Kliniken und Praxen, die ihren Kunden Tipps und Tricks in Sachen Lebensverlängerung versprechen. Parallel dazu arbeitet auch die Wissenschaft unter Hochdruck an Methoden, wie sich die Krankheit Alter mit wirksamen Medikamenten bekämpfen lässt. Können wir den menschlichen Alterungsprozess wirklich aufhalten? Und wie erstrebenswert ist das? Doris Maull diskutiert mit Prof. Dr. Hans-Jörg Ehni – Medizinethiker, Universität Tübingen; Prof. Dr. Corina Madreiter-Sokolowski – Molekularbiologin, Universität Graz; Dr. Ursula Wagner – Psychologin und Longevity-Coach

  • Goethe light – Was bringt „Faust“ in leichter Sprache?

    „Faust ist ein Theater∙stück. Das Theater∙stück ist von Goethe. Sehr viele Menschen kennen das Theater∙stück. In dem Theater∙stück geht es um Faust.“ So klingt es, wenn das Nationaltheater Mannheim sein neues Stück bewirbt: Goethes‘ Faust in leichter Sprache. Weltliteratur in einfachen Sätzen, die jeder versteht: Was für die einen ein zukunftsweisendes Beispiel für niedrigschwellige Kulturangebote ist, verstehen andere als Provokation und Sakrileg am Original. Was kann leichte Sprache im Theater leisten? Marie-Dominique Wetzel diskutiert mit Prof. Bettina Bock – Sprachwissenschaftlerin und Expertin für Leichte Sprache, Universität Köln; Daniel Cremer – Regisseur und Übersetzer der „Faust“-Fassung in „Leichter Sprache“; Prof. Jochen Hörisch – Literatur- und Medienwissenschaftler, Universität Mannheim

  • Der große Aufruhr – 500 Jahre Bauernkrieg im Südwesten

    Der Bauernkrieg von 1525 war die erste große Massenbewegung in der deutschen Geschichte. Hunderttausende Menschen kämpften damals gegen Leibeigenschaft und für Freiheit und Gleichheit. Der „Uffrur“ begann im deutschen Südwesten und weitete sich zu einem blutigen Krieg mit zehntausenden Toten. Gegen die Fürstenheere hatten die Bäuerinnen und Bauern keine Chance, aber ihre mutigen Forderungen nach mehr Gerechtigkeit und Teilhabe beeindrucken bis heute. Formuliert wurde die Idee der universellen Menschenrechte – lange vor der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und der Französische Revolution. Was davon ist heute im Süden Deutschlands noch erlebbar? Gregor Papsch diskutiert mit Prof. Dr. Sabine Holtz – Direktorin der Abteilung Landesgeschichte und Geschäftsführende Direktorin des Historischen Instituts der Universität Stuttgart; Dr. Christian Pantle – Wissenschaftsjournalist und Buchautor; Dr. Marco Veronesi –Historiker und Kurator der Großen Landesausstellung „Uffrur“ im Kloster Schussenried
    Ausstellung:
    „Uffrur! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“, Ausstellung im Kloster Schussenried (26. April – 5. Oktober 2025)
    Buch:
    Christian Pantle, Der Bauernkrieg. Deutschlands großer Volksaufstand, Propyläen Verlag 2024, 22,00 €

  • Der Papst ist tot – Welche Botschaft hinterlässt Franziskus?

    Noch am Sonntag hatte er sich auf der Loggia des Petersdoms gezeigt. In den Morgenstunden des Ostermontags starb der Papst im Alter von 88 Jahren. Er war der erste, der sich Franziskus nannte und damit große Erwartungen auf sich nahm. Er war auch der erste Papst, der dem Orden der Jesuiten angehörte. Jorge Mario Bergoglio, so sein bürgerlicher Name, kam aus Argentinien. Auch das war neu, weil das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche jahrhundertelang von Kirchenmännern aus Europa besetzt wurde. Sein Tod zu Ostern, dem höchsten Fest der Christenheit, verbindet die Auferstehung Christi mit dem Ende seines Wirkens. Silke Arning diskutiert mit Matthias Dobrinski – Chefredakteur Publik-Forum; Prof. Johanna Rahner – Theologin, Universität Tübingen; Prof. Thomas Schüller –Theologe, Universität Münster

  • Deutschland wieder auf der Spur? – Was das Ausland nun von uns erwartet

    Back on Track – zurück auf der Spur sieht Friedrich Merz das Land, das er bald als Bundeskanzler regieren will. Nicht nur unsere unmittelbaren Nachbarn warten auf die deutsche Unterstützung gegen die wilde Zollpolitik von Trump und die Aggressionen von Putin. Welchen Ton wird Deutschland auf dem internationalen Parkett einschlagen? Erwarten oder fürchten die Nachbarn mehr deutsche Führung? Claus Heinrich diskutiert mit Ph.D. Andrew Denison – Transatlantic Networks, Königswinter; Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix – Zeithistorikerin und Politikwissenschaftlerin an der Sorbonne, Paris; Joanna Maria Stolarek – Direktorin des Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau

  • Der Wert des Immergleichen – Wie wichtig sind Rituale?

    Bald verstecken wir wieder bunte Eier, im Advent haben wir Kerzen angezündet und dazwischen einen Wahlkampf als demokratisches Ritual erlebt. Wir pusten Geburts-tagskerzen aus, und Cristiano Ronaldo betritt das Spielfeld stets mit rechts: Rituale strukturieren und stabilisieren unseren Alltag - auch und gerade in einer zunehmend säkularisierten Welt. Welche sind neu, welche überholt, welche dienen Propaganda und Manipulation? Und wie können sie in unübersichtlichen Zeiten eine Hilfe sein? Bernd Lechler diskutiert mit Prof. Dr. Dieter Frey, Psychologe – Ludwig-Maximilians-Universität München; Prof. Dr. Guido Sprenger – Ethnologe, Universität Heidelberg; Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger – Historikerin, Wissenschaftskolleg zu Berlin

  • Und wieder ein Judas – Wird die Rede vom „Verrat“ salonfähig?

    Beim Wort Verrat denken wir an den wohl berühmtesten aller so genannten Verräter, Judas Iskariot, an Mata Hari, die vernichtenden Urteile der Nazizeit oder Spione im Kalten Krieg. Jetzt führt nicht nur Elon Musk das Wort locker im Mund. Auch Bundesverkehrsminister Wissing musste sich als Verräter bezeichnen lassen, als er nicht mit der FDP gestimmt und die Partei verlassen hat. Wird da ein Begriff wieder en vogue, der doch eigentlich nach vergangenen Zeiten klingt? Welche Strategien verfolgen Politikerinnen und Politiker damit, wenn sie jemanden als Verräterin oder Verräter brandmarken? Eva Röder diskutiert mit Prof. Dr. Eva Horn – Literaturwissenschaftlerin an der Universität Wien; Prof. Dr. André Krischer – Historiker an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Prof. em. Dr. Thomas Macho –Kulturwissenschaftler

  • Flucht vor Trump – Wie bedroht ist die Wissenschaft in den USA?

    Prominente Wissenschaftler wie der Historiker Timothy Snyder haben es schon getan, andere denken darüber nach: Die Flucht aus den USA, aus einem Wissenschaftssystem, das durch die Regierung von Donald Trump enorm unter Druck gerät. Im Kampf gegen angebliche woke Ideologie wird Universitäten mit dem Verlust von staatlichen Fördergeldern gedroht, werden Forschungsprojekte zum Klimawandel und Impfstoffen auf Eis gelegt. Die Freiheit der Wissenschaft, so scheint es, wird ersetzt durch ein Klima der Angst. Welche Folgen hat Trumps‘ Kulturkampf für die bislang führende Wissenschaftsnation der Welt? Droht den USA jetzt der „brain drain“ und kann Europa davon profitieren? Michael Risel diskutiert mit Prof. Dr. Adrian Daub – Literaturwissenschaftler, Stanford University; Prof. Dr. Angela Ittel – Präsidentin der TU Braunschweig und Vizepräsidentin der Hochschulrektorenkonferenz; René Pfister – USA-Korrespondent „Der Spiegel“, Washington D.C.

  • Nabelschau der Nationen – Was erzählt die Expo über die Welt?

    Weltausstellungen waren einmal die Schaufenster des Fortschritts, der technischen Leistungsfähigkeit, der Potenz ihrer Gastgeberländer und nicht zuletzt des Kapitalismus. Was ist davon noch übrig, wenn am 13. April die Expo 2025 in Osaka die Tore öffnet? Wie viel verbindende Kraft haben Weltausstellungen in der heutigen Zeit? Haben Expos noch eine Zukunft? Norbert Lang diskutiert mit Dr. Pascal Honisch – Sozial und Kulturanthropologe; Prof. Dr. Miriam Oesterreich – Professorin für Theorie der Gestaltung und Gender Studies; Dr. Thomas Schriefers – Architekt

  • Schwarz-rote Koalition – Was taugt die Vereinbarung?

    Ein bisschen weniger Steuern für Unternehmen, billigerer Strom, die meisten Vorhaben unter Finanzierungsvorbehalt. Union und SPD haben sich auf ein minimales Reformpaket geeinigt. Reicht das für einen Aufschwung? Wo sind die Antworten auf Putins Aggression und Trumps Handelskrieg? Ist Deutschland wirklich zurück auf dem Gleis? Claus Heinrich diskutiert mit Ralph Bollmann – Wirtschaftskorrespondent Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung; Dr. Alexander Kissler – Autor und Journalist für Nius; Anna Lehmann – Leiterin Parlamentsbüro der taz

  • Begabung, Makel, Psychotrend – Was ist Hochsensibilität?

    Kinderlärm, greller Sonnenschein, der Geruch von Parfum – scheinbar normale Alltagswahrnehmungen machen manchen Menschen zu schaffen. Auch in sozialen Situationen fühlen Sie sich schnell überfordert. Psychologen sprechen von Hochsensibilität. Eine ausgeprägte Empfindsamkeit, die von manchen zu einer verborgenen „Superkraft“ umgedeutet wird. Empathisch, kreativ, intelligent – ob in Ratgebern oder auf Instagram werden hochsensiblen Menschen besondere Fähigkeiten attestiert. Was bedeutet Hochsensibilität für die Betroffenen? Und woher kommt die Faszination für das hochsensible Selbst? Michael Risel diskutiert mit Prof. Dr. Philipp Yorck Herzberg – Psychologe, Universität der Bundeswehr Hamburg; Dr. Andreas Meißner – Psychiater und Psychotherapeut, München; Prof. Dr. Michael Pluess – Psychologe, University of Surrey
    Links zur Sendung:
    Selbsttest Hochsensibilität: www.sps-q.com
    Test für Kinder: https://sensitivityresearch.com/de/selbsttests/test-fur-kinder-8-18-jahre/

  • 35 Jahre „Twin Peaks“ – Was macht die Kultserie so zeitlos?

    Im April 1990 startete auf dem US-amerikanischen Sender ABC die TV-Serie Twin Peaks. Es war der Urknall für das Genre der Fernsehserien auf der ganzen Welt. Regisseur David Lynch und Produzent Mark Frost schufen mit Twin Peaks nicht nur einen Fernseh-Hype, sondern eine Serie, die bis heute Kultstatus besitzt und Vorbild für Serienmacher ist. Was macht die Serie so innovativ und zeitlos? Und warum wird so wenig über die 3. Staffel gesprochen, die 25 Jahre nach der Premiere von Twin Peaks auf den Markt kam und die damals wie heute vom Trump-Amerika erzählt? Kristine Harthauer diskutiert mit Elisabeth Bronfen – Kulturwissenschaftlerin; Bert Rebhandl – Journalist; Georg Seeßlen – Filmkritiker

  • Rüstungsindustrie – Kommt das neue deutsche Wirtschaftswunder?

    Deutschland will Milliarden investieren in die Verteidigung. Das hilft auch der Wirtschaft im Land. Nicht nur die Rüstungsindustrie könnte von den geplanten Investitionen profitieren, sondern auch andere Branchen. Kapazitäten, zum Beispiel aus der Autoindustrie, könnten umgeschichtet werden. Wer verdient am neuen deutschen Rüstungsboom? Wofür sollte Deutschland das Geld sinnvoll einsetzen? Und betrifft die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Trump auch die deutsche Rüstungswirtschaft? Geli Hensolt diskutiert mit Jens Boysen-Hogrefe – Kiel Institut für Weltwirtschaft; Dirk Niebel – Rüstungsexperte und Bundesminister a.D.; Roman Tyborski – Redakteur, Handelsblatt

  • Spiegel der Seele – Was fasziniert uns an Gesichtern?

    Schon als Babys lesen wir in der Mimik unserer Mütter, später entscheidet ein kurzer Blick ins Gesicht, wen wir sympathisch oder begehrenswert finden. Ob Adelsporträt, Werbe- oder Wahlplakat: Gesichter wecken Neugier, simulieren Nähe, demonstrieren Macht - und auf ihre möglichst alterslose Schönheit verwenden wir viel Zeit und Geld. Was können wir wirklich darin lesen? Und was passiert, wenn sie uns immer öfter gefiltert oder gar operiert begegnen? Bernd Lechler diskutiert mit Prof. Dr. Valentin Groebner – Historiker, Universität Luzern; Rabea Weihser – Journalistin und Buchautorin; Prof. Dr. Holger Wiese – Psychologe, Durham UniversityGmbH

  • Museumstrend „Immersion“ – Mehr als nur Spektakel?

    Ob „Vermeer – Meister des Lichts“ in Stuttgart, „Fabrique des Lumières“ in Amsterdam oder „Dark Matter“ in Berlin – seit einigen Jahren ist es ein wichtiger Trend in der Kunst: immersive Ausstellungen, Multimedia-Shows zum Eintauchen in Bildwelten. In seiner populärsten Form werden Klassiker der Kunstgeschichte dabei auf Wände, Böden und Decken des Ausstellungsraums projiziert und aufwendig animiert. Die Kunst sprengt den Rahmen und wird zum Erlebnisraum. Mit Erfolg: Immersive Roadshows touren um die Welt und werden millionenfach besucht. Kritiker monieren, es gehe nur um Instagram-taugliche Fotos und kaum um die echte Auseinandersetzung mit Kunst. Aber sind Projektionen nicht manchmal faszinierender als das Original? Was ist gute Kunsterfahrung in Zeiten der Digitalisierung? Norbert Lang diskutiert mit Prof. Dr. Lilian Haberer – Kunsthochschule für Medien, Köln; Mischa Kuball – Konzeptkünstler; Dr. Nepomuk Schessl – Kulturmanager, Geschäftsführer der Alegria Exhibition GmbH

  • Der schwierige Partner – Verliert der Westen Erdogans Türkei?

    Die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu macht einmal mehr deutlich: Langzeitherrscher Erdogan duldet keine ernsthafte demokratische Opposition im Land. Gleichzeitig sind die EU und die Nato auf die Zusammenarbeit mit dem Partner Türkei angewiesen: unter anderem auch als einflussreicher Machtfaktor im Nahen Osten und möglicher Vermittler zu Russland. Was kann den machthungrigen Präsidenten Erdogan beeindrucken? Hat der Westen die Kraft, zu einem klaren, gemeinsamen Kurs im Umgang mit der Türkei? Andrea Beer diskutiert mit
    Cengiz Günay – Direktor des Österreichischen Institut für internationale Politik, Wien; Ceyhun Kara – Journalist, WDR; Dastan Jasim – Konfliktforscherin und Politologin, Research Fellow am Hamburger Giga-Institut

  • Verführer und Abenteurer – Wofür steht Casanova?

    Man könnte auch sagen, einer wie Casanova geht heute gar nicht mehr. Denn ein „Casanova“, das ist für viele vor allem ein skrupelloser Frauenheld. Aber nach seiner Flucht aus den Bleikammern war er einer der Promis des 18.Jahrhunderts, ein reisender Abenteurer, Lotteriebetreiber, Diplomat, gut vernetzter Berater, später Bibliothekar und rund um die von ihm abgelehnte französische Revolution einer der schillerndsten Vertreter des alten Adelsregimes. Bis heute fasziniert Casanova und präsentiert sich in den tausenden von Seiten seiner Autobiographie charmant, klug und stilistisch ungeheuer elegant. Was gibt uns Giacomo Casanova heute noch? Alexander Wasner diskutiert mit Ijoma Mangold – Kulturpolitischer Korrespondent, DIE ZEIT; Lothar Müller – Süddeutsche Zeitung; Elke Schmitter – Schriftstellerin, ehemalige taz- und SPIEGEL-Redakteurin

  • Achtung Freiheit! – Krieg, Autoritarismus und Demokratie in Osteuropa

    Putin möchte mit seinem Angriffskrieg die kulturelle Identität der Ukraine zerstören. In Ungarn und der Slowakei werden Kunst, Kultur und Presse zunehmend kontrolliert und drangsaliert. In Tschechien und Polen konnten die demokratischen Freiheitsrechte gegen illiberale Politik verteidigt werden. Wie steht es um Demokratie und Freiheit im östlichen Teil Europas? „Achtung Freiheit!“ ist das Motto des Europäischen Theaterfestivals im Schauspiel Stuttgart. Das SWR Kultur Forum wurde in diesem Rahmen im Kammertheater am 28.3.25 aufgezeichnet. Claus Heinrich diskutiert mit Andrea Beer – SWR, bis Februar 2025 ARD-Hörfunkkorrespondentin in der Ukraine; Michal Hvorecky – slowakischer Schriftsteller, Journalist und Übersetzer; Kateryna Stetsevych – Leiterin der Projektgruppe Mittel-, Ost und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung

  • Genie, Prophet, Scharlatan – Wer war Rudolf Steiner?

    Vor einhundert Jahren, am 30. März 1925, starb der Begründer der Anthroposophie. In seiner Lehre verbindet Steiner Christentum, esoterische Weisheiten und praktische Anleitungen. Und obwohl viele von Steiners Behauptungen wissenschaftlich angreifbar sind, sind sie bis heute Grundlage für weltweit erfolgreich agierende Unternehmen: Waldorfschulen, Demeter-Verband, anthroposophische Krankenhäuser oder etwa die Homöopathie gehören zu seinem Erbe. Was macht ihn 100 Jahre nach seinem Tod so einflussreich? Lukas Meyer-Blankenburg diskutiert mit Ansgar Martins – Religionswissenschaftler, Universität Bern; Wolfgang Müller –Autor; Bettina Schuler – Journalistin

  • Zwischen Hoffnung und Resignation – Welche Zukunft hat Syrien?

    Anfang März verübten islamistische Kämpfer ein Massaker an Alawiten im Nordwesten des Landes – mehr als tausend Menschen wurden dabei getötet. Die Übergangsregierung verspricht weiterhin, einen Staat für alle Syrer und Syrerinnen aufzubauen. Doch wie ernst meinen es die neuen Machthaber? Welche Interessen verfolgen die anderen Parteien in der Region? Und welche Rolle kann und sollte Europa in dem Prozess übernehmen? Eva Röder diskutiert mit Nina Amin – ARD-Korrespondentin; Dr. Asiem El Difraoui – Autor und Filmemacher; Dr. Bente Scheller – Nahost-Expertin bei der Heinrich-Böll-Stiftung

  • Trump, Milei, AfD – Wieviel Populismus verträgt die Demokratie?

    Am 25. März kommt der neue Bundestag zusammen, und noch nie waren Populisten im Parlament so stark vertreten. Wobei, da fangen die Schwierigkeiten schon an: Ist "Die Linke" eine populistische Partei? Ist der Begriff für die AfD zu harmlos? Populisten gelten als politische Schmuddelkinder, ob Trump in den USA oder Milei in Argentinien. Warum ziehen sie dennoch so viele Menschen an? Mit welchen Methoden arbeiten Populisten? Und wie gefährlich ist ihr Aufstieg für die Demokratie? Michael Risel diskutiert mit Prof. Dr. Paula Diehl – Politikwissenschaftlerin, Universität Kiel; Ralf Schuler – Buchautor und Journalist, Nius; Prof. Dr. Michael Zürn – Politikwissenschaftler, Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin

  • Meister der musikalischen Moderne – Was bleibt von Pierre Boulez?

    Er war einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts und der Moderne: der Komponist und Dirigent Pierre Boulez. Mehrere Ensembles hat er gegründet, Institutionen ins Leben gerufen, hat die großen Orchester der Welt geleitet und bei internationalen Festivals wie den Bayreuther Festspielen für Furore gesorgt. Für einige war der Einfluss dieses Verfechters der musikalischen Moderne auch zu groß. Sie warfen ihm sogar diktatorisches Verhalten vor. Was bleibt von seinem Vermächtnis? Welche Rolle spielt Boulez' für eine Musik der Zukunft in unserer Gegenwart? Bernd Künzig diskutiert mit Angela Ida de Benedictis – Paul-Sacher-Stiftung Basel; Cornelius Meister – Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart; Mark Sattler – Dramaturg Lucerne Festival Contemporary

  • Die Vermessung des Planeten – Wie prägen Karten unser Weltbild?

    „Golf von Mexiko“ oder „Golf von Amerika“: Landkarten sind politisch. Und zugleich ein Alltagstool auf dem Smartphone. Mit Google Maps & Co lässt sich durch fremde Städte navigieren, das große Ganze betrachten oder in den eigenen Hinterhof zoomen. Wie haben digitale Karten unser Weltbild verändert? Und was lehrt die Geschichte über die Macht der Karten? Beate Meierfrankenfeld diskutiert mit Daniel Eschkötter – Kultur- und Medienwissenschaftler an der Universität Bielefeld; Prof. Dr. Ute Schneider – Historikerin an der Universität Duisburg-Essen; Jochen Topf – Software-Entwickler und Autor, aktiv im Projekt OpenStreetMap

  • Nach Thomas Bach – Wie geht es weiter mit den Olympischen Spielen?

    Zwölf Jahre war Thomas Bach Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Zur Nachfolgerin wurde Kirsty Coventry aus Simbabwe gewählt. Sie übernimmt ein schwieriges Erbe. In Deutschland für sein Kuscheln mit Autokraten kritisiert, fällt Bachs persönliche Bilanz positiv aus: die Olympischen Spiele seien beliebt wie nie, das IOC finanziell gut aufgestellt. Doch bei den Themen Doping, Korruption oder Nachhaltigkeit gibt es auch viel Kritik. Lukas Meyer-Blankenburg diskutiert mit Holger Kühner – SWR-Sportredaktion, Mainz; Sylvia Schenk – Transparency International, HR Frankfurt; Eva Werthmann – DOSB

  • Vorsorge oder Panikmache – Wie kann sich Deutschland schützen?

    Nachdem US-Präsident Donald Trump droht, die transatlantische Partnerschaft aufzukündigen, wächst die Kriegsangst in Europa. Die deutsche Politik reagiert mit einem milliardenschweren Paket für Panzer, Drohnen und andere Waffen. Aber Aufrüstung allein hilft nicht, sagen Zivilschützer und fordern mehr Investitionen in Schutzräume und Medikamentenvorräte. Wie kann Sicherheit in diesen Zeiten gelingen? Doris Maull diskutiert mit Prof. Dr. Martin Voss – Krisen- und Katastrophenforscher an der FU-Berlin; Prof. Dr. Harald Welzer – Sozialpsychologe und Direktor der Stiftung FUTUR ZWEI; Thomas Wiegold – Fachjournalist Verteidigungspolitik und Autor des Blogs „Augen geradeaus“

  • Proteste in Serbien – Wackelt das System von Präsident Vučić?

    Es sind die größten Proteste die Serbien seit langem erlebt. Am vergangenen Wochenende gingen in Belgrad Hunderttausende auf die Straße. Angeführt werden die Demonstrationen von Studierenden. Präsident Aleksandar Vučić soll nervös sein, heißt es, allerdings hat er es bislang immer verstanden Kritik und Proteste versanden zu lassen. Der frühere Gefolgsmann von Slobodan Milošević gilt als Stabilisator in der Region. Aber: Vučić hat die Pressefreiheit stark eingeschränkt. Die Korruption blüht. Können die andauernden Proteste ihm und seinem System gefährlich werden? Andrea Beer diskutiert mit Aleksandra Tomanić – European Fund for the Balkans, Belgrad; Florian Bieber – Professor für Südosteuropäische Geschichte, Universität Graz; Krsto Lazarevic – Journalist

  • Do-it-yourself – Wenn der Baumarkt zum Sehnsuchtsort wird

    Die Axt im Haus ersetzt den Zimmermann – das war gestern. Heimwerkermärkte quellen über, was Werkzeuge und Materialien angeht. Längst wird nicht nur repariert. Die Werkstatt wird zum Kreativort. Aus alten Möbeln werden moderne Möbel, aus neuen Möbeln individuelle. Im Fernsehen boomen Sendungen zum Selbermachen. Und das Internet ist voller Ratschläge für jedes noch so knifflige Problem. Und dass all das nachhaltig ist und Spaß machen kann, kommt noch hinzu. Ist Do-it-yourself nur rein Hobby oder mehr? Thomas Ihm diskutiert mit Alexander Johnson – Influencer; PD Dr. Jonathan Voges – Historiker; Dr. Corinna Vosse – Kulturwissenschaftlerin

  • Abschied von Amerika – Ist der Westen noch zu retten?

    Für viele Bundesbürger war er der mentale Sehnsuchtsort nach dem Zweiten Weltkrieg, der Fluchtpunkt deutscher Geschichte: der Westen. Mit der Supermacht USA an der Spitze stand das westliche Projekt für Modernisierung und Fortschritt. Doch seit dem Machtantritt von Donald Trump ist die Welt eine andere: Der einstmals Verbündete verliert das Interesse am Alten Kontinent und lässt Europa allein. Der Rausschmiss von Wolodymyr Selenskyj aus dem Weißen Haus habe „das Ende des Westens besiegelt“, so Ex-Außenminister Joschka Fischer. Ist das so? Was zerfällt da gerade vor unseren Augen: Ein Machtblock? Eine Wertegemeinschaft? Eine Idee? Und was davon ist möglicherweise noch zu retten? Michael Risel diskutiert mit Prof. Dr. Norbert Bolz – Philosoph; Prof. Dr. Gerlinde Groitl –Politikwissenschaftlerin; Prof. Dr. Detlef Pollack – Soziologe
    Buchtipp:
    Detlef Pollack: Große Versprechen. Die westliche Moderne in Zeiten der globalen Krise, Verlag CH Beck 2025, EUR 18,-Bildnummer: forum-ukraine-106

  • Zwischen Angst und Hoffnung – Welche Zukunft hat die Ukraine?

    Erst die Demontage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Oval Office - Ein US-Präsident, der Kiew offen erpresst, Militärhilfen aussetzt und Geheimdienstinformationen teilweise gekappt hat. Dann die Kehrtwende nach den Verhandlungen in Dschidda. Nun steht sogar eine Waffenruhe im Raum. Die Ereignisse der letzten Wochen haben viele Menschen in der Ukraine zutiefst verunsichert. Wie hat das die politische Stimmung im Land verändert? Wie viel Unterstützung hat der Präsident? Und mit welchen Erwartungen blickt die Ukraine auf die Europäer, die in Windeseile kitten wollen, was jahrelang verschleppt wurde? Andrea Beer diskutiert mit Viola von Cramon – Ukraineexpertin und Aktivistin, bis Juni 2024 EU-Parlamentarierin (B90/ Die Grünen); Yana Lysenko – Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle Osteuropa, Universität Bremen; Denis Trubetskoy – Journalist, Kiew

  • Intervallfasten – Moderner Hype oder gesunde Ernährungsstrategie?

    Essphasen wechseln mit Esspausen. Dieses Prinzip des intermittierenden Fastens wird in den sozialen Netzwerken und in Zeitschriften besonders häufig angepriesen. Immer mehr Menschen interessieren sich dafür – auch außerhalb der typischen Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern. Schließlich sollen beim Fasten in Intervallen nicht nur die Pfunde purzeln – es soll außerdem gesund sein und uns älter werden lassen. Doch was ist dran am Hype ums Intervallfasten? Und wie funktioniert es im Alltag? Sabine Schütze-Kurth diskutiert mit Andrea Chiappa – Fastentrainer und Vorstandsmitglied der Deutschen Fastenakademie e.V.; Dr. med. Stefan Kabisch – Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin der Charité in Berlin; Dr. Andreas Michalsen – Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel-Krankenhaus in Berlin

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SWR