Musikmarkt: Album-Tipp

„Fairy Tales“ mit Regula Mühlemann: Magische Wesen der Operngeschichte

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Autor/in
Eleonore Büning
Eleonore Büning

Bereits ihr Debut beim Label Sony hatte die Sängerin Regula Mühlemann mit Mozart-Arien bestritten. Im Corona-Lockdown folgte dann die Fortsetzung mit „Mozart II“. Aber sie kann auch anders, wie sie jetzt einmal mehr beweist. Mit ihrem jüngsten Solo-Album „Fairy Tales“ begibt sich Mühlemann auf die Spur der Naturgeister: Feen, Elfen, Nymphen und Nixen. Eine musikalische Reise quer durch die Genres und quer durch vier Jahrhunderte, von Monteverdi bis Britten.


Mit sich selbst im Kanon

In diesem Album erklingt nicht nur eine Regula Mühlemann, sondern direkt zwei! Sie singt mit sich selbst im Kanon. Das ist zwar nichts Neues, andere Opernsängerinnen haben das auch schon getan - zum Beispiel: Anna Prohaska, aber es kommt immer noch selten vor. „Fairy Tales“ heißt das neue Solo-Album von Regula Mühlemann. Es geht um Zauberei, Fabelwesen spuken durch jede Nummer.

Die schönste Stimme der Schweiz

Es erklingt zum Beispiel das Mondlied der Rusalka. Gesungen von der „schönsten Stimme der Schweiz.“ So wurde Regula Mühlemann damals genannt, als sie, das war 2012, vor ziemlich genau zehn Jahren, plötzlich auftauchte, wie vom Himmel gefallen.

„Ihren Ehrentitel, den kann Regula Mühlemann nach wie vor locker verteidigen: Sie ist immer noch: ,die schönste Stimme der Schweiz‘!“

Gepflegte Stimme

Ihr erster Erfolg war, bei den Salzburger Festspielen die junge Pamina, in der Oper „Das Labyrinth“ von Peter von Winter. Mühlemann vergoldete damals dieses unbekannte Stück, mit ihrem natürlich fließenden, absolut höhensicheren, seelenvollen lyrischen Sopran. Und etablierte sich damit sofort, auf allen großen und kleinen Opernbühnen, als die Pamina vom Dienst: eine ideale Mozartsängerin.

Aber sie ist auch eine kluge Sängerin, sie hat ihre Stimme gepflegt und den Rahmen nie wirklich verlassen. Auch die Musikstücke, die Mühlemann jetzt für ihr neues Album ausgewählt hat und mit denen sie auf „Feentournee“ geht, sind vorwiegend lyrisch. Es ist ihr fünftes Soloalbum, das Repertoire reicht von Dvorak bis Grieg, von Purcell bis Britten, von Mendelssohn bis Massenet, Monteverdi bis Verdi.

Lieder extra für das Album arrangiert

Zauberhaft jung tönt das Lied der Nannetta, aus der Sommernachtstraumszene der Oper „Falstaff“, und auch bei Giuseppe Verdi wirkt Mühlemann irgendwie immer noch unwiderstehlich mozärtlich: unschuldig, rein, geradlinig. Dass sie nie zugedeckt wird vom Orchester, damit hat es eine besondere Bewandtnis, die Nummern sind eigens für sie arrangiert worden. Die Begleitung ist solistisch besetzt, mit nur fünf Streichern, fünf Bläsern und einer Harfe.

Dass gerade die dunklen Bläser – das Horn, das Fagott – in dieser gleichberechtigten Balance besonders hervortreten können, das  verleiht gerade den populären Stücken, die man zu kennen glaubt, einen speziellen Zauber.

Mühlemann macht quasi Kammermusik, mit den elf Musikern der Chaarts Chamber Artists. Ein unwirklicher, schwebender Märchenton zieht sich durch dieses ganze Album.