Das Ensemble Les Talens Lyriques unter der Leitung von Christophe Rousset Antonio Salieris Oper »Les Horaces« wiederentdeckt
Es ist dies, ohne Übertreibung, die Wiederentdeckung des Jahres!
Album-Tipp Schmerzen der Marien: „Dolente Partita“ vom Bremer Barockensemble Musica Getutscht
„Dolente Partita“ bedeutet auf Deutsch „schmerzerfülltes Spiel“. Diesen Titel haben das Bremer Barockensemble Musica Getutscht und Sopranistin Pia Davila ihrem neuen Album geschenkt.
Klug zusammengestellte Aufnahme Andrè Schuen und Daniel Heide: Schubert Wanderer
Dieser Sänger wird in der Oper seinen Weg machen - das kann man auf dieser CD mit Schubert-Liedern ohne Zweifel erkennen.
Musikmarkt: CD-Tipp Schuberts Symphonien mit B`Rock und René Jacobs
René Jacobs ist wieder mal vor das immer noch junge belgische B’Rock Orchestra getreten ist. Auf das hält er schon länger große Klangstücke. Lediglich sieben erste Geigen spielen in der etwas ruppig klingenden zweiten Folge seiner Gesamteinspielung der Sinfonien Franz Schuberts. Dieses Mal sind es die zeitlich naheliegenden Schwesterwerke der Sinfonien Nr. 2 und Nr. 3.
Florian Uhlig spielt Schumann und E. T. A. Hoffmann Mit Mendelssohnschem Geist
Lotte Thaler über die hänssler Classic-CD mit Klavierwerken von Robert Schumann und E. T. A. Hoffmann
Album-Tipp Sensationell: Das Mahler Academy Orchestra spielt Mahlers Neunte im Originalklang
Philipp von Steinaecker und das Mahler Academy Orchestra haben im Rahmen ihres „Originalklang Projekts“ Mahlers Neunte auf alten Instrumenten gespielt – eine Entdeckung.
Album-Tipp So klingt Chaos: Haydns Schöpfung unter Hans-Christoph Rademann
Seit knapp zehn Jahren leitet Hans-Christoph Rademann die Internationale Bachakademie und die Gaechinger Cantorey in Stuttgart. Mit der hat er jetzt Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ veröffentlicht. Eine Aufnahme, „die von der genauen Lesart des Dirigenten lebt“, meint SWR2-Kritiker Christoph Vratz.
Musikmarkt: CD-Tipp Sonia Wieder-Atherton – Chants juifs
Farbenreiche Cello-Transkriptionen gespielt von Sonia Wieder-Atherton: „Chants Juif“ heißt diese Neu- und Wiederveröffentlichung mit der legendären französisch-amerikanischen Cellistin, um die es lange still geblieben war.
Jazz Starkes Debüt: „Eir“ vom Anni Kiviniemi Trio
Das kleine, unabhängige Label „We Jazz Records“ hat seinen Sitz in Finnlands Hauptstadt Helsinki. Es ist eng mit dem gleichnamigen „We-Jazz-Festival“ verbunden, das dort seit zehn Jahren stets im November und Dezember stattfindet. Zu den Prinzipien des Labels gehört, Newcomern die Möglichkeit für ein Debüt-Album zu bieten. Dieses Mal hat die finnische Pianistin und Komponistin Anni Kiviniemi die Chance genutzt.
Zusammen mit Kontrabassist Eero Tikkanen und Schlagzeuger Hans Hulbaekmo hat Anni Kiviniemi mit „Eir“ ein starkes Album veröffentlicht. Die drei sehr unterschiedlichen Charaktere finden gemeinsam zu einer Musiksprache mit viel Drive. Mal leuchten weite Melodien wie ein Nordlicht auf, dann kommt das Trio robust wie eine Dorfcombo mit hinreißendem Groove um die Ecke. Anni Kiviniemi und ihre musikalischen Mitstreiter bieten ausgereifte Trio-Musik vom Feinsten - meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
CD-Tipp Ein Dinner mit Händel: Der Blockflötist Maurice Steger bittet zu Tisch
Maurice Steger ist ein Vulkan. Wenn er spielt, platzt die Musik aus allen Nähten, Energie geladen bis zum Bersten. Zur Erholung breitet er dann in den langsamen Sätzen einen wunderbaren Teppich der Ruhe und Gelassenheit aus und lädt dazu ein, sich auf ihm entspannt niederzulassen. Maurice Stegers neuer CD bekommen diese Extreme bestens.
Sabine Liebner interpretiert Karlheinz Stockhausen Zeitmaschinen: Klavierstücke Nr. 1-11
Zu hören sind empfindsame Kostbarkeiten mit einem bizarren Charme. Musik, die auch zum Hören zwischen den Zeilen auffordert.
Album-Tipp Streichquartette von Boris Lyatoshynsky mit dem Quatuor Tchalik
Manchmal hat Zeitgeschichte erstaunliche Nebeneffekte. Erst durch den brutalen Angriffskrieg der russischen Truppen auf die Ukraine ist im Westen das Bewusstsein erwacht, dass es auch eine originäre ukrainische Kultur gibt. Zu den ukrainischen Komponisten, die bei uns gerade „entdeckt“ werden, gehört der 1895 in Schytomyr geborene Boris Lyatoshynsky. Das junge französische Quatuor Tchalik, das 2018 den Internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg gewann, stellt auf seiner jüngsten CD zwei Lyatoshynsky-Quartette vor und koppelt sie mit Ravel. Für Susanne Stähr eine Entdeckung.
Album Tipp Sündige Musik: Giovanni Legrenzis „La Morte del cor penitente“
Was eine Sünde ist, darauf gibt es in der heutigen Zeit keine klaren Antworten. Vor 350 Jahren war das religiöse Konzept aber weit verbreitet, auch in der Musik: Der italienische Komponist Giovanni Legrenzi hat ein Oratorium geschrieben, in dem es 75 Minuten lang ausschließlich um die Sünde geht, um Buße und Reue. „Il morte del cor penitente“ heißt es, auf Deutsch: „Der Tod des bußfertigen Herzens“. Der Titel klingt altmodisch – ganz im Gegensatz zur Musik. Wie ein dramatisches Theaterstück kommt das Oratorium daher, findet unser Rezensent Thilo Braun.
Album-Tipp Symbiose aus Barock und südafrikanischer Musik – Abel Selaocoes Debütalbum: Where is Home
„Wo ist Heimat?“ Dieser Frage geht der junge Musiker Abel Selaocoe nach, auf seiner Debüt-CD „Where is home“, die jetzt bei Warner Music erschienen ist. Selaocoe ist darauf als Cellist, Sänger und Komponist zu erleben – und verbindet in seinen Werken Musik aus seiner südafrikanischen Heimat mit barocken Stücken.