Jazz Caspar van Meel: Satie – A time remembered
Auf seinem zweiten Album als Bandleader präsentiert der Bassist Caspar van Meel seine persönliche Interpretation der Musik des impressionistischen Komponisten Erik Satie.
Musikkritik von Eleonore Büning CD-Reihe: "Strawinsky: The Complete Piano Solos & Transcriptions"
Der Pianist Alexey Zuev, hat erstmals sämtliche Klavierwerke von Igor Strawinsky eingespielt, inklusive auch einiger Fragmente, Skizzen, Gelegenheitswerke und viele Klaviertranskriptionen. Doch wo bleibt die Klavierfassung von Le Sacre du Printemps?
Rezension von Eleonore Büning CD „À sa guitare“ von Philippe Jaroussky: „Gitarre und Countertenorstimme – das ergänzt sich perfekt!“
„À sa guitare“ heißt das neue Soloalbum von Countertenor Philippe Jaroussky. Der Titel ist einem Lied von Francis Poulenc entnommen, nach einem Gedicht von Pierre Ronsart. Aber es ist nicht seine Gitarre: Jaroussky hat sich zusammengetan mit dem jungen Gitarristen Thibaut Garcia. Zusammen unternehmen Jaroussky und Thibaut eine Reise um die Welt durch das Liedgut verschiedener Kulturen.
DVD-Tipp Sergiu Celibidache - Firebrand & Philosopher
Wir erleben, wie Celibidache seine Musiker antreibt und wie er sie lockt, wie er Inspiration aus der Natur zieht und sich als Welt- und Wegweiser inszeniert. Aus all diesen Segmenten ergibt sich das fesselnde Gesamtbild einer faszinierenden Persönlichkeit.
Album-Tipp Cellistin Raphaela Gromes und das Ukrainische Nationalorchester: „Ehrliches, menschliches Miteinander“
Mit Antonín Dvořáks Cellokonzert ist sie – als Tochter zweier Cellisten – groß geworden. Jetzt hat die 33-jährige Raphaela Gromes ihre erste Aufnahme dieses Meilensteins der Cello-Litertaur veröffentlicht. An ihrer Seite: das Ukrainische Nationalorchester und dessen Chefdirigent Volodymyr Sirenko. Mehr als eine gute Tat in Zeiten der Krise, findet SWR-Kritikerin Christine Lemke-Matwey. Sie rühmt an der Aufnahme das, was im Musikbetrieb immer seltener zu finden ist: „ehrliches, menschliches Miteinander“.
Bertrand Chamayou und das Orchestre National de France Camille Saint-Saëns wiederentdeckt
Chamayou stellt Camille Saint-Saëns als radikalen Klavierkomponisten vor, der zwischen Salon und Theater, Experiment und Effekt pendelt. Das Ergebnis ist beeindruckend.
CD-Tipp Faszinierende Überraschungen: Chopin-Kammermusik mit der Parnassus Akademie
Eine ganze CD mit Kammermusik-Ersteinspielungen von Frédéric Chopin – die Stuttgarter Parnassus Akademie und das Label Dabringhaus & Grimm machen es möglich. Im Zentrum dabei eine echte Novität: Chopins Klaviertrio – und zwar nicht in der bekannten Fassung für Geige, Cello und Klavier, sondern in einer Fassung mit Bratsche statt Geige. So, wie sich der Komponist dieses Werk einst als Ideal erträumt hatte. Rafael Rennicke hat sich die CD angehört.
Musikmarkt: CD-Tipp Christophe Rousset: Tänze vom Hof Ludwigs XIV.
71 Tänze vom Hof Ludwig XIV. hat Christophe Rousset auf dem Cembalo neu eingespielt. Lauter mehr oder weniger kurze, muntere Sarabanden, Gavotten, Menuette, Passacaglien und Airs, auf 2 CDs. Das bedeutet: Zwei mal gut eine Stunde aristokratische Unterhaltungsmusik, oder vielmehr: Gebrauchsmusik. Denn damals hörten die Leute dabei nicht richtig zu, sie tanzten, sie tafelten und unterhielten sich. Eleonore Büning hat sich gefragt: Wie hält man’s heute aus, so etwas am laufenden Meter noch mal anzuhören? Sie hat es ausprobiert – und ist begeistert.
DVD-Tipp: Claudio Abbado Edition
Diese 25-teilige DVD-Box ist ein gelungenes Portrait eines außergewöhnlichen, stillen Dirigenten, dessen Leistungen sich weniger in großen Worten und Gesten, sondern vor allem in der Musik widerspiegeln. Und das umso eindrucksvoller, je stärker sich der Dirigent von äußeren Sachzwängen befreit hat.
Alles andere als Mainstream Federico Colli spielt Johann Sebastian Bach
Bei Federico Colli klingt nichts mechanisch, da gibt es keinen Leerlauf. Jede Phrase, und sei es die einfachste Skala, ist individuell ausgestaltet, hat ihren eigenen Verlauf, einen Zielpunkt und eine musikalische Aussage. Der im lombardischen Brescia geborene Pianist verfügt über die Gabe, in jedem Satz und jedem Stück ein Gravitätszentrum zu ermitteln, auf das er zielgerichtet zusteuert. Dadurch zerfällt die Musik nie in schöne Einzelmomente, sondern erhält Plausibilität. Man hat das Gefühl: So und nicht anders muss es einfach sein.