Ein frostiger Gedichtband: Maria Stepanovas „Winterpoem 20/21“ entstand in einem Pandemiewinter, in dem alles um sie herum erlahmte.
Es regiert ein Gefühl der Abgeschiedenheit. So setzt sie sich in ihrem neuen Lyrikband auch mit dem Dichter Ovid auseinander, dem großen Verbannten. Alles ist Kälte, ist Statik in diesem Buch. Die Literaturkritikerin Beate Tröger sieht darin auch ein russisches Lebensgefühl, das dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 unmittelbar vorausging: das Gefühl des Eingefrorenseins.
Auf der Leipziger Buchmesse 2023 erhielt die russische Lyrikerin Maria Stepanova den „Preis zur Europäischen Verständigung“. Seit einiger Zeit kann sie in Russland nicht mehr publizieren und lebt in Berlin im Exil.