In Maria Borrélys Provence-Roman „Mistral” stemmen sich alle dem Wind entgegen. Auch die fröhliche Bauerstochter Marie, die sich leider unglücklich in Olivier verliebt, den Knecht der nahegelegenen Ölmühle. Daraus entspinnt sich ein schweres Liebesdrama.
Der Mistral ist ein fieser Wind. Er kann zu jeder Jahreszeit auftreten und quält vor allem Südfrankreich. Was überrascht: Er kommt nicht vom Mittelmeer, sondern zieht übers Festland. Deswegen ist er auch so trocken.
„Mistral“ erschien schon 1930, ist also fast hundert Jahre alt. Gerade wird Maria Borrély wiederentdeckt. Was für ein Glück! Denn „Mistral“ erzählt nicht nur von einem jungen Mädchen, sondern auch von einer alten, sich verändernden Landschaft. Man kann „Mistral“ auch als frühen Klimaroman lesen.
Buchkritik zu „Mistral“ von Maria Borrély
Buchkritik Maria Borrély – Mistral
Im Jahr 1929 schrieb die Lehrerin und Schriftstellerin Maria Borrély ihre Erzählung „Sous le vent". Die eindrucksvolle und poetische Schilderung der Landschaft der Haute-Provence und ihrer Bewohner ist nun in einer Neuübersetzung unter dem Titel „Mistral" erschienen.
Rezension von Christoph Schröder.
Aus dem Französischen von Amelie Thoma
Kanon Verlag, 128 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-98568-069-6