Die desolate Situation in Venezuela, der Terror des "Schwarzen September" in den 70er Jahren und die unbegleiteten Kinder an der amerikanischen Grenze - davon erzählen aktuelle Romane. Doch auch in Deutschland ist der Alltag kein Ponyhof, wie man bei Terézia Mora und Sibylle Lewitscharoff nachlesen kann. Und selbst die Mathematik erweist sich in ihrer Entwicklung als historisch und politisch beeinflusst. Karina Sainz Borgo: "Nacht in Caracas" Aus dem Spanischen von Susanne Lange Verlag S. Fischer ISBN 978-3-10-397461-4 224 Seiten 21 Euro (Rezension von Eva Karnofsky) Sherko Fatah: "Schwarzer September" Luchterhand Literaturverlag ISBN 978-3-630-87475-3 384 Seiten 22 Euro (Gespräch mit dem Autor Sherko Fatah) Valeria Luiselli: "Archiv der verlorenen Kinder" Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit Antje Kunstmann Verlag ISBN 978-3-95614-314-4 432 Seiten 25 Euro (Rezension von Margrit Irgang) Terézia Mora: "Auf dem Seil" Luchterhand Literaturverlag ISBN 978-3-630-87497-5 368 Seiten 24 Euro (Rezension von Ulrich Rüdenauer) Wolfgang Blum: "Eine kurze Geschichte der Mathematik" Theiss-Verlag ISBN 978-3-8062-3877-8 200 Seiten 20 Euro (Kurzkritik von Katharina Borchardt) Sibylle Lewitscharoff: "Von oben" Suhrkamp-Verlag ISBN 978-3-518-42893-1 240 Seiten 24 Euro (Rezension von Wolfgang Schneider)
Buchkritik Karina Sainz Borgo - Nacht in Caracas
Die venezolanische Autorin Karina Sainz Borgo erzählt die Geschichte einer Frau, die auf-grund der Gewalt in Venezuela ihr Land mit dem Pass einer Toten Richtung Spanien verlässt. Sainz Borgo kreiert ein literarisches Ambiente, in dem die Situation in Venezuela noch um einiges düsterer ist als in der Realität.
Rezension von Eva Karnofsky.
Aus dem Spanischen von Susanne Lange
Verlag S. Fischer
ISBN 978-3-10-397461-4
224 Seiten
21 Euro
Gespräch Sherko Fatah - Schwarzer September
Beirut in den 1970er Jahren: Viele Palästinenser sind in den Libanon geflüchtet, nachdem sie aus Jordanien vertrieben wurden. Jetzt brodelt der Libanon. Der „Schwarze September“ formiert sich, tötet den jordanischen Premierminister und elf israelische Sportler in München. Mitten drin: eine ratlose CIA, wild entschlossene Revolutionäre aus Deutschland und die Handlanger des „Schwarzen September“. Ein hochspannender Roman vom Nahost-Experten Sherko Fatah.
Katharina Borchardt im Gespräch mit dem Autor Sherko Fatah.
Luchterhand Literaturverlag
ISBN 978-3-630-87475-3
384 Seiten
22 Euro
Buchkritik Valeria Luiselli - Archiv der verlorenen Kinder
Eine Familie aus New York reist für Tonaufnahmen auf den Spuren der Apachen nach Arizona, während Zehntausende unbegleiteter Kinder aus Zentralamerika versuchen, die Grenze zu den USA illegal zu überwinden. Die Geschichte der Flüchtlingskinder wird an der Familie nicht spurlos vorübergehen.
Rezension von Margrit Irgang.
Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit
Antje Kunstmann Verlag
ISBN 978-3-95614-314-4
432 Seiten
25 Euro
Buchkritik Wolfgang Blum - Eine kurze Geschichte der Mathematik
Back to School: Der Mathematiker Wolfgang Blum erzählt die Geschichte der Mathematik von den Anfängen bis heute. Vom ersten Zählen in der Steinzeit über die Berechnung beim Pyramidenbau bis hin zur heutigen Digitalisierung. Eine gut gegliederte, anschaulich erzählte und oft auch überraschend humorvolle „Kleine Geschichte der Mathematik“. Und das Phänomen „Sudoku“ erklärt er auch.
Kurzkritik von Katharina Borchardt.
Theiss-Verlag
ISBN 978-3-8062-3877-8
200 Seiten
20 Euro
Buchkritik Sibylle Lewitscharoff - Von oben
Sibylle Lewitscharoffs neuer Roman schaut auf Berlin – aus der Perspektive eines verstorbenen Philosophieprofessors, der als Geist in der Stadt herumschwebt und den Menschen beim Leben zusieht. Ihm selbst ist nichts geblieben – außer einer großen Meinungsfreude, an der er die Leser dampfplaudernd teilhaben lässt.
Rezension von Wolfgang Schneider.
Suhrkamp-Verlag
ISBN 978-3-518-42893-1
240 Seiten
24 Euro