Ob im Krankenhaus, der Backstube, im Klassenzimmer oder Logistikzentrum: KI ist bereits fester Bestandteil unseres Arbeitslebens und fast täglich eröffnen sich neue Möglichkeiten. In „Das kann doch jemand anderes machen! Wie KI uns alle sinnvoller arbeiten lässt“ zeigt Sara Weber, warum weder restriktive Verbote noch Laisser-Faire zielführend sind. Sie plädiert für einen konstruktiven Umgang mit der neuen Technologie, um Arbeit effizienter zu machen und zugleich Raum für mehr Menschlichkeit zu schaffen.
KI ist heute allgegenwärtig und wird auch im Berufsalltag immer relevanter: Sie übernimmt lästige Aufgaben und beschleunigt so manchen Arbeitsprozess. In „Das kann doch jemand anderes machen! Wie KI uns alle sinnvoller arbeiten lässt“ beleuchtet Autorin Sara Weber Risiken und Chancen der KI.
KI, Dampfmaschine, Elektrizität – Technologische Entwicklungen verändern die Arbeitswelt
Zunächst verweist sie darauf, dass der technologische Fortschritt die Arbeitswelt schon immer verändert hat: Der mechanische Wecker ersetze den menschlichen Aufwecker und der Beruf der Telefonistin wurde mit der Automatisierung der Ortsnetze obsolet. Allerdings verschlechterten sich mit der Industrialisierung auch die Arbeitsbedingungen und die Löhne sanken.
Dass das auch in Hinblick auf KI der Fall ist, zeigt Weber anhand des Streiks der Drehbuchautorinnen und -autoren in Hollywood. Die Gewerkschaft forderte unter anderem, dass die KI bei tarifgeschützten Projekten kein literarisches Material schreiben darf. Damit soll sichergestellt werden, dass KI die Autorinnen und Autoren auch in Zukunft nicht ersetzt.
Bekannte Schauspieler wie George Clooney unterstützen die Forderungen. Zudem erläutert Weber, welche Strategien verschiedene politische und gesellschaftliche Akteure für den Umgang mit KI entwickeln: Etwa den AI-Act der Europäischen Union, der den Einsatz von KI in Forschung und Wirtschaft regulieren soll.
Vieles davon ist weitläufig bekannt und die zugehörigen Argumente nicht unbedingt neu. Doch Webers kompakte Zusammenstellung des Status Quo macht deutlich, wie vielschichtig die KI-Debatte ist.
Spannende Recherchen und innovative Konzepte
Erfrischend sind die Abschnitte, in denen die Autorin von ihren eigenen Recherchen erzählt: Mit Physiklehrer Patrick Bonner spricht Weber über den Einsatz von KI im Schulunterricht. In der Bäckerei Wildbadmühle schaut sie sich an, wie mithilfe von KI die Nachtarbeit reduziert und Arbeitsprozesse verbessert werden. Am Essener Uniklinikum lässt sie sich vom Ärztlichen Direktor das Konzept ‚Smart Hospital‘ erklären und testet selbst einen KI-Assistenten.
Bei aller Begeisterung für die neuen Möglichkeiten verliert Weber nicht aus den Augen, dass der Einsatz von KI auch höchst problematisch sein kann: Wenn etwa Konzerne wie Amazon mithilfe von algorithmischem Management ihre Mitarbeitenden überwachen oder KI in Bewerbungsprozessen vorhandene Ungleichheiten reproduziert. Denn:
Plädoyer für einen konstruktiven und bewussten Umgang mit KI
Die anschaulichen Beispiele machen die Lektüre kurzweilig, und die Autorin verzichtet auf komplizierte Technik-Exkurse. Stattdessen diskutiert sie innovative Ansätze und Ideen und eröffnet interessante Einblicke in verschiedene Berufsfelder, die sich mit dem Einsatz von KI verändern. Ihr Resümee: Wir sollten uns dem technologischen Fortschritt nicht verschließen, sondern KI bewusst und konstruktiv nutzen.
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