Das neue NS-Dokumentationszentrum Freiburg gehe später an den Start als ähnliche Einrichtungen in anderen Städten, aber aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen komme das Zentrum gerade rechtzeitig, betonte die wissenschaftliche Leiterin, Julia Wolrab im Gespräch mit SWR Kultur am Morgen.
„Wir verspüren eine Verantwortung gegenüber ehemals Verfolgten, aber auch Verantwortung der Gesellschaft gegenüber“. Dabei gehe es darum, aus der kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur, die teilweise in den Biografien der Familien bis heute nachwirkt, Lehren ziehen zu können, um Gegenwart und Zukunft besser gestalten zu können.
Schließlich zeige diese Auseinandersetzung, was die Abwesenheit von bestimmten Werten wie Empathie, Solidarität und der Einsatz für Schwächere im schlimmsten Fall bedeuten kann. „Das müssen wir uns, gerade in diesen Tagen, immer wieder vor Augen führen“, so Wolrab.
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