Die Aktion des russischen Künstler Andrej Molodkin will 16 Kunstwerke im Wert von über 40 Millionen verbrennen, sollte der Whistleblower Julien Assange an die USA ausgeliefert werden und es 24 Stunden lang kein Lebenszeichen von ihm geben. Diese Aktion sei widersprüchlich, findet Anna Schober, Professorin für Visuelle Kultur an der Universität in Klagenfurt: „Auf der einen Seite erzeugt sie schon Aufmerksamkeit für die Belange von Assange, auf der anderen wird das Phänomen Assange einverleibt und für ein Spektakel benutzt.”
Kunstwerke als politische Waffe
Schober kritisiert die Verwendung von Kunst als Mittel zur Erzeugung spektakulärer Aufmerksamkeit und hebt hervor, dass diese Aktion die traditionelle Rolle der Kunst, Dauer zu erzeugen, umkehrt. Die Verwendung hochwertiger Kunstwerke, darunter Werke von Picasso und Warhol, als politisches Druckmittel, stellt eine radikale Abkehr von herkömmlichen Kunstpraktiken dar und wirft Fragen zur Rolle der Kunst in politischen Diskursen auf.
Die Vermenschlichung der Kunst
„Kunstwerke als Geiseln zu bezeichnen ist sehr problematisch.", findet die Professorin. Sie kritisiert die Anthropomorphisierung von Kunst und betont, dass Kunstwerke symbolischen und dauerhaften Wert haben und nicht als politische Verhandlungsmasse missbraucht werden sollten. Diese Sichtweise fordert ein Umdenken in der Behandlung von Kunst in politischen Auseinandersetzungen.
Kunst als Druckmittel Wie ein russischer Künstler mit millionenschwerer Kunst Assanges Tod verhindern will
Stirbt Julian Assange, droht der russische Künstler Andrej Molodkin damit, Kunst im Millionenwert zu zerstören. Was steckt hinter der Aktion mit dem Titel „Dead Man's Switch“?