Die Fotografin Alea Horst lebt in zwei Welten. Einerseits ist sie Hochzeitsfotografin, anderseits dokumentiert sie mit der Kamera Nothelfereinsätze in Moria oder Bangladesh. Für diesen Einsatz bekommt sie nun das Bundesverdienstkreuz. In SWR2 sagt sie, warum sich ihr Blick vor allem auf Kinder richtet.
Helfen ist nicht schwer
Alea Horst, Hochzeitsfotografin aus Reckenroth/Rheinland-Pfalz,fotografiert seit 2015 weltweit Menschen in Flüchtlingscamps oder Kriegsgebieten.
Erste Erfahrungen machte sie im Lager Moria auf Lesbos und sie glaubt, dass Helfen eigentlich garnicht so schwer ist.
„Ich bin in Moria angekommen, konnte sehr wenig Englisch, hatte keine Erfahrung, aber ich konnte trotzdem den Menschen helfen. Denn trösten, jemanden in den Arm nehmen, die Hand halten, das kann wirklich jeder“, so Alea Horst.
Zu viele Kinder bekommen kein Gehör
Ihr Blick als Fotografin richtet sich vor allem auf Kinder: „Zu glauben, dass die Kinder von dem Unrecht, das ihnen angetan wird – in Bangladesh, wo sie arbeiten müssen oder in Moria, wo sie in einem Elendscamp eingesperrt sind – nichts mitbekommen, ist ein Trugschluss. Kinder tragen Weisheit in sich. Die können sie in sehr einfachen Worten der Welt präsentieren. Aber diesen Kindern wird nicht zugehört, sie fühlen sich vergessen und nicht gesehen.“
Diesen Kindern will sie mit ihren Fotoprojekten eine Stimme geben.
Glückliche Familien für alle!
Ihre beiden Lebensrealitäten – als Hochzeitsfotografin in Deutschland und als Fotografin und Nothelferin in Krisengebieten – seien nicht immer einfach zusammenzubringen. Manchmal sei es sogar ein großer Kulturschock:„ Ich bin zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes mit dem Nachtzug aus der Ukraine nach Berlin gefahren“.
Dennoch seien diese beiden Welten nicht weit voneinander entfernt: „Hochzeiten und glückliche Familien, das ist die Welt, die ich mir wünsche. Für alle, weltweit.“
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