Die Kunst des 20. Jahrhunderts bekommt ein neues Haus: Am 9. Februar 2024 wird in Berlin der Grundstein für „berlin modern“, das Museum der Moderne gelegt. Es ist eines der umstrittensten und teuersten Museumsprojekte in Deutschland. Kritisiert wird unter anderem das Äußere: Das Gebäude erinnere an eine große Scheune oder Halle. Kunstwissenschaftler und Architekturkritiker Nikolaus Bernau sagt, das Museum habe keinen Bezug zu den umgebenden Museumsbauten in der Nähe und sei auch ökologisch fragwürdig.
Zu viel Beton, zu hohe Kosten
Die Pläne für den Museumsbau wurden zwar bereits verändert, dennoch „hat es bei weitem nicht die Klimaschutzqualität wie beispielsweise das Osloer Nationalmuseum oder das schon 2018 eingeweihte Museum im schwäbischen Waldenbruch“, so Bernau.
Der Bundestag hatte 450 Millionen für den Berliner Bau bewilligt, geschätzt werden die Kosten mittlerweile jedoch auf 600 Millionen. „Das entspricht einem Quadratmeterpreis von mehr als 31.000 Euro“, bemängelt Bernau und führt im Vergleich die Kunsthalle Mannheim an, deren Umbau nur ca. 5300 Euro pro Quadratmeter gekostet habe.
Kritik an Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz sei bekannt dafür, dass sie häufig sehr teuer plane, sagt Bernau. Das liege zum einen an starren inneren Strukturen, aber auch daran, dass die Stiftung nicht selbst baue, sondern auf staatliche Bauverwaltungen angewiesen sei.
Im Unterschied zu staatlichen Museen wie in Skandinavien oder den USA gebe es in Deutschland fast keine politische Kontrolle.
Mehr zur Grundsteinlegung für das Berliner Museum der Moderne beim rbb