Mit rund 150 Kunstwerken wird in der Kunsthalle Würth das Sehen und die Wahrnehmung auf besondere Weise irritiert und herausgefordert. Gezeigt werden Hologramme und optische Illusionen.
Wow, direkt zu Beginn der Ausstellung steht man vor einem Wasserfall aus flüssigem Gold. Eine übermannsgroße Videoinstallation von Fabrizio Plessi. Der Strom zieht das Auge immer wieder unweigerlich mit in die Tiefe.
Dann faszinierend: ein Selbstportrait von Edwina Orr als Hologramm, man erlebt sie dreidimensional, fast unheimlich, wie präsent sie ist und die Bilder von Patrick Huhges, sie bewegen sich im Vorbeigehen, Türen öffnen und schließen sich zum Beispiel, das grenzt an Zauberei.
Rund 150 Sinnestäuschungen und Illusionen dieser Art sind in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall ausgestellt.
Zwei Ausprägungen der Holographie
Die Holographie wurde zwar schon 1947 von dem Nobelpreisträger Dennis Gabor erfunden. Nutzbar wurde sie aber erst mit dem Laserlicht, das in den 1960er-Jahren entwickelt wurde. Unter anderem haben am MIT in Boston Ingenieure und Künstler zusammen experimentiert.
Daraus entstanden zwei parallele Stränge der Holographie, die auch in der Ausstellung zu sehen sind: „Es gibt natürlich die Holographie, die sich in Richtung Effekt und Werbung/Marketing entwickelt hat und die Kunst-Holographie, die sich allerdings tatsächlich zeitgleich entwickelt hat, und durchaus Abgrenzungsschwierigkeiten hatte“, sagt Kuratorin Sonja Klee.
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So sind ein Dinosaurier oder ein Hai, die aus den Bildern schauen, genauso zu sehen, wie die berührenden Hologramme von Melissa Crenshaw und Sydney Dinsmore: Zum Beispiel ihre Arbeit über sexualisierte Gewalt, ein kauernder nackter weiblicher Oberkörper, mit dem Rücken zum Betrachter, die Arme und Hände schützend um sich – das grün-blaue Licht des Hologramms verstärkt noch die Anteilnahme beim Betrachten.
Optische Täuschungen haben ein demokratisches Ansinnen
Viele der Kunstwerke, die in Schwäbisch Hall zu sehen sind, waren damals der Inbegriff eines demokratischen Bewusstseins der Künstler. Sie zielten unmittelbar auf die aktive Teilnahme des Betrachters.
In diese Kommunikation mit dem Werk muss der Betrachter meist aktiv und vor allem körperlich gehen. Man tänzelt um das eine, muss sich für das andere bücken, einen Schritt nach links oder rechts oder sogar in gewissem Abstand vorbeigehen, um zu erfassen was genau auf diesen Kunstwerken zu sehen ist.
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