Besonderes Seherlebnis

„Die Dritte Dimension“: Kunsthalle Würth zeigt optische Täuschungen und Hologramme

Stand
Autor/in
Harald Holz

Mit rund 150 Kunstwerken wird in der Kunsthalle Würth das Sehen und die Wahrnehmung auf besondere Weise irritiert und herausgefordert. Gezeigt werden Hologramme und optische Illusionen.

Wow, direkt zu Beginn der Ausstellung steht man vor einem Wasserfall aus flüssigem Gold. Eine übermannsgroße Videoinstallation von Fabrizio Plessi. Der Strom zieht das Auge immer wieder unweigerlich mit in die Tiefe.

Dann faszinierend: ein Selbstportrait von Edwina Orr als Hologramm, man erlebt sie dreidimensional, fast unheimlich, wie präsent sie ist und die Bilder von Patrick Huhges, sie bewegen sich im Vorbeigehen, Türen öffnen und schließen sich zum Beispiel, das grenzt an Zauberei.

Ausstellung in der Kunsthalle Würth: Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen
Edwina Orr, Self Portrait With Lens 1984, Reflexionshologramm. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung in der Kunsthalle Würth: Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen
Ausstellungsansicht „Die dritte Dimension im Bild“, Patrick Hughes: „London Fields“ und „Subjected Object“ Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung in der Kunsthalle Würth: Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen
Melissa Crenshaw & Sydney Dinsmore, Violence: Choice/What Choice? 1989, Reflexionshologramm Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung in der Kunsthalle Würth: Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen
Ugo Dossi, NEFER / TRINITY 2008, Malerei und holographisches Material hinter Plexiglas. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung in der Kunsthalle Würth: Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen
Victor Vasarely, EG-I 1967, Acryl auf Leinwand. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung in der Kunsthalle Würth: Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen
Margaret Benyon, Flora Cosmetic Series 1987, Reflexionshologramm und Malerei. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung in der Kunsthalle Würth: Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen
Isolde Maria Joham, Kreismeditation Blau - Rot (Mandala, psychedelisch) 1972, Tempera auf Hartfaser. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung in der Kunsthalle Würth: Die dritte Dimension im Bild. Hologramme und optische Illusionen
Ausstellungsansicht in der Kunsthalle Würth „Die dritte Dimension im Bild“. Bild in Detailansicht öffnen

Rund 150 Sinnestäuschungen und Illusionen dieser Art sind in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall ausgestellt.

Zwei Ausprägungen der Holographie

Die Holographie wurde zwar schon 1947 von dem Nobelpreisträger Dennis Gabor erfunden. Nutzbar wurde sie aber erst mit dem Laserlicht, das in den 1960er-Jahren entwickelt wurde. Unter anderem haben am MIT in Boston Ingenieure und Künstler zusammen experimentiert.

Daraus entstanden zwei parallele Stränge der Holographie, die auch in der Ausstellung zu sehen sind: „Es gibt natürlich die Holographie, die sich in Richtung Effekt und Werbung/Marketing entwickelt hat und die Kunst-Holographie, die sich allerdings tatsächlich zeitgleich entwickelt hat, und durchaus Abgrenzungsschwierigkeiten hatte“, sagt Kuratorin Sonja Klee.

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So sind ein Dinosaurier oder ein Hai, die aus den Bildern schauen, genauso zu sehen, wie die berührenden Hologramme von Melissa Crenshaw und Sydney Dinsmore: Zum Beispiel ihre Arbeit über sexualisierte Gewalt, ein kauernder nackter weiblicher Oberkörper, mit dem Rücken zum Betrachter, die Arme und Hände schützend um sich – das grün-blaue Licht des Hologramms verstärkt noch die Anteilnahme beim Betrachten.

Optische Täuschungen haben ein demokratisches Ansinnen

Viele der Kunstwerke, die in Schwäbisch Hall zu sehen sind, waren damals der Inbegriff eines demokratischen Bewusstseins der Künstler. Sie zielten unmittelbar auf die aktive Teilnahme des Betrachters.

Es ist eine Kunst, die sich nicht elitär versteht, die eigentlich ganz direkt auf ihr Publikum zielt und mit ihm kommunizieren möchte.

In diese Kommunikation mit dem Werk muss der Betrachter meist aktiv und vor allem körperlich gehen. Man tänzelt um das eine, muss sich für das andere bücken, einen Schritt nach links oder rechts oder sogar in gewissem Abstand vorbeigehen, um zu erfassen was genau auf diesen Kunstwerken zu sehen ist.

 

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