„Sollten sich die Vorwürfe gegen ihn als wahr herausstellen, dann könnte unsere Sicht auf Oliver Stone darunter leiden“, sagt SWR2-Filmkritiker Rüdiger Suchsland zu den Recherchen, die verschiedene Medien über den US-Regisseur veröffentlicht haben – unter anderem auch der „Spiegel“ und das ZDF.
Demnach sollen mit Stone Dokumentationen autokratischer Herrscher geplant gewesen sein, etwa über den belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko. Realisiert worden sei bereits eine Dokumentation – mit Stone als Interviewer – über den ehemaligen kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Bereits Stones Interview-Reihe mit Wladimir Putin von 2017 wurde als „Propaganda-Porno“ (SZ) kritisiert.
Faszination für die Abgründe der Macht
„Oliver Stone ist von den Abgründen der Macht fasziniert“, erklärt Filmkritiker Suchsland, deshalb mache er auch Filme unter anderem über Diktatoren.
Allerdings geht Suchsland nicht davon aus, dass die unter anderem mit dem Oscar ausgezeichneten Spielfilme Stones durch die jüngsten Enthüllungen an Wert verlieren. Ganz anders sei es bei den Dokumentarfilmen; die Objektivität Stones stehe hier infrage. Man müsse jedoch jeden Film einzeln beurteilen.