Kurz vor der Berlinale hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth ihren Entwurf zum neuen Filmfördergesetz vorgestellt. „Das Thema vor dem Festival in den Ring zu werfen, ist sicher nicht verkehrt“, sagt Andreas Heidenreich vom Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V..
Der Entwurf lässt zu viele Fragen offen
Dabei hätte Heidenreich mehr Vorlaufzeit begrüßt, um sich nun auf der Berlinale besser inhaltlich austauschen zu können. „Ein zentraler Punkt, der im Papier fehlt, ist die Definition eines Kinofilms”, resümiert Heidenreich.
Hier müsse eine gewisse Exklusivität und Nachhaltigkeit bezüglich der Kinos da sein. Grundsätzlich blieben im Entwurf noch zu viele Fragen offen. „Uns fehlt ein wenig der kulturelle Aspekt und auch mehr Geld für die Kinos”, so der Verbandsvertreter, „zudem ist das Abspielen von Kurzfilmen ersatzlos gestrichen worden, ohne Aussicht auf Ausgleich“.
Staatliche Förderung als Schutz vor Streaminganbietern?
Auf der anderen Seite müsse die gesamte Kinobranche in Zukunft mehr zusammenarbeiten und mehr an einem Strang ziehen. Dennoch muss die staatliche Förderung die Kinos auch vor den Streaminganbietern schützen.
„Wir wünschen uns, dass es keine Verteilungskämpfe gibt, sondern einfach genug Geld für alle Kinos da ist“, so Heidenreich bei SWR2.
Gespräch „Naives Verhalten der Berlinale“: Offener Brief gegen Einladung an AfD–Politiker*innen
Das Verhalten der Berlinale-Leitung sei sehr naiv, kommentiert Filmkritiker Rüdiger Suchsland. In einem Offenen Brief protestierten in der vergangenen Woche Film- und Kulturschaffende gegen die Einladung von AfD-Politiker*innen zur diesjährigen Eröffnungsgala.