„Buba“ ist zurück! Der schmierige Dealer aus der ersten Staffel von „How to Sell Drugs Online (Fast)“ hat jetzt seinen eigenen Netflix-Film, ein Prequel zur Serie. Und ein weiterer Glanzauftritt für Bjarne Mädel. Neben ihm sind noch Georg Friedrich als sein Bruder Dante oder auch Maren Kroymann als schweigsame Mafiaclanchefin zu sehen.
Die Stimme aus dem Jenseits als Stilmittel
Jakob Otto, genannt Buba, ist eigentlich schon tot. Gegen Ende der ersten Staffel von „How to Sell Drugs Online (Fast)“ stirbt er. Überraschend und aus Dummheit, was der Film gleich zu Anfang zitiert. Buba macht das quasi aus dem Jenseits.
Wer die Serien der Kölner bildundtonfabrik kennt, kennt auch das Stilmittel, das sie hier in ihrem ersten Spielfilm ebenfalls nutzen: eine Stimme aus dem Off berichtet, erklärt, fasst zusammen. Meistens ziemlich ironisch, oft lakonisch.
Das funktioniert hervorragend. Zumal wenn einer sein Leben als eine Art Märchen begreift, in dem es vor allem um die Frage geht: Bin ich Rotkäppchen oder doch der böse Wolf?
Bjarne Mädel darf glänzen
Eine Rolle wie gemalt für Bjarne Mädel, der mit seiner Lust an der tragikomischen Untertreibung voll auf seine Kosten kommt, als leichtgläubiger Loser, der immer wieder auf den Füßen landet.
Mit blondierten Haaren, dunklem Schnauzer und Oberteilen, die schön den Schmerbauch betonen. Zwischenzeitlich fragt man sich, ob einen diese Figur wirklich genug interessiert, denn sie hat in ihrem Tiefgang klare Grenzen.
„Buba“ setzt nicht nur auf Blödelei
Aber dann fällt doch wieder auf, wie sehr es Regisseur Arne Feldhusen auch um die Kraft der Geschichten und der Fantasie geht: um die Bilder, die sich Jungs in ihrer Kindheit einbrennen, die sie ängstigen wie der böse Wolf, die sie hemmungslos naiv rühren wie Bambi oder ihnen ein Bild von Männlichkeit vermitteln wie die Western- oder Gangstermythen. Feldhusen führt sie mit Lust ad absurdum.
Romantik für Fortgeschrittene
Und dann taucht auch noch Bubas Jugendliebe Jule auf, die droht, seine Bilanz der negativen Gefühle zu zerschießen. Romantik für Fortgeschrittene. „How to Sell Drugs“ mag in seiner nerdigen Nervosität eher die Teenie-Fraktion begeistern, „Buba“ ist dagegen in seiner ganzen Anmutung wohl eher was für Retro-Fans.
Vielleicht sogar ein Film übers Erwachsenwerden. Für Leute, die von Anfang an wissen, dass die Hauptfigur nach 90 Minuten tot in der Ecke liegt. Und die trotzdem Spaß daran haben.
Trailer „Buba“, ab 3.8. auf Netflix
Film „Der perfekte Chef“: Spanische Kinokomödie mit Javier Bardem
Man kann sich darüber streiten, wann der spanische Schauspieler Javier Bardem zum Weltstar wurde. Schon in der Zeit, als er noch bei Pedro Almodóvar spielte. Oder erst, als er – nun in Hollywood - bei den Coen-Brüder in „No Country for Old Men“ den Serienkiller gab. Man erinnere sich da allerdings auch an Bardems Frisur. Die ist, wie einige huldvoll bemerken, jetzt noch schlimmer in der spanischen Komödie „Der perfekte Chef“, die Geschichte eines Firmenbosses, gegen den Mutter Theresa an Mitgefühl nicht einmal in Ansätzen mithalten könnte.
Serie „The Baby“ – Horror-Komödie über die „Freuden“ der Mutterschaft
Wo dieses Baby auftaucht, lauern Unheil und Tod. In der HBO-Serie „The Baby“ sorgt ein kleines Findelkind für Chaos, vor allem im Leben der 38-jährigen Natasha. Während sie versucht, das ihr buchstäblich zugeflogene mysteriöse Baby wieder los zu werden, arbeitet sie ihre eigene Familiengeschichte auf. Eine tiefschwarze Horrorkomödie um das Mutter-Dasein zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und Selbstausbeutung.