„Wir sind nie richtig erwachsen geworden“, sagt Autor Greg Liakopoulos über Millennials in Deutschland und Griechenland. Nun hat er ein Theaterstück geschrieben: „Generation Lost“ heißt es. Regie am Nationaltheater Mannheim führt Branko Janack.
Recherche im Freundeskreis
Zum Einlass gibt es Discomusik, aber die Partystimmung ist schnell vorbei. Einer der Schauspieler tritt vor die große Spiegelwand und erzählt, was seine Generation, die „Millennials“ ausmacht.
Dieses Theaterstück hat Greg Liakopoulos, geboren 1986, seiner Generation gewidmet. Der Autor recherchierte im Freundes- und Kollegenkreis und trug so viele Lebensgeschichten wie möglich zusammen.
Und so werden die verschiedensten Schicksale beleuchtet: tragische und langweilige, junge Menschen, die sich depressiv treiben lassen, andere, die Praktika und Diplome anhäufen und doch keine Chance auf einen guten Job haben.
In Griechenland hatten es die Millennials schwerer
In dem Stück wird deutlich, dass es die Jugend dieser Generation in Griechenland einiges schwerer hatte als die in Deutschland.
2010 stuften Ratingagenturen Griechenland aufgrund seiner maroden Finanzsituation auf „Schrott-Status“ ein. Die Preise und die Arbeitslosigkeit stiegen, die Löhne und Renten fielen.
Es gab Generalstreiks und Tote bei Massendemonstrationen. Das Land stand am Abgrund.
Ein Fluchtpunkt ist die Musik der Zeit
Und was bleibt am Ende? An was erinnern sich die Millennials im Rückblick auf ihre Jugend?
Ein Fluchtpunkt, auf den sich wohl die meisten einigen können, ist die Musik dieser Zeit. Allen voran der damalige Mega-Star Britney Spears. Selbst ein tragischer Fall.
Und so wird am Ende in einer absurden Tisch-Szene bei der Familie Spears der Aufstand geprobt. Und Britney befreit sich und ihre Generation aus der Unmündigkeit.
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