Die Lage im Flutgebiet

Blog zum Nachlesen (Montag, 13. September)

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Unterdessen ist auch die politische Aufarbeitung im Gange. Hier die aktuelle Lage:

Montag (13. September)

+++ Wirtschaftsministerin Schmitt: Aufruf an Handwerker in der gesamten Bundesrepublik +++
18:15 Uhr

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) hat Handwerker aus ganz Deutschland dazu aufgerufen, sich am Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe zu beteiligen und ihre Arbeitskraft auf dem Portal der Handwerkskammer Koblenz (HWK) anzubieten. "Der Wiederaufbau ist ein Kraftakt, der – auch angesichts des Fachkräftemangels - nur mit einer bundesweiten Anstrengung gelingen wird. Deshalb rufe ich alle Handwerker in Deutschland auf, sich und ihre Arbeitskraft auf dem Portal der Handwerkskammer Koblenz anzubieten. Gemeinsam mit Ihnen bauen wir das Ahrtal wieder zu einer lebenswerten Heimat auf.“ Unter der Adresse www.handwerk-baut-auf.de können Firmen Zeiträume angeben, in denen sie ihre Handwerksleistungen an der Ahr anbieten möchten. Die derzeitige Einteilung nach Monaten wird durch eine Übersicht nach Kalenderwochen ersetzt. "Auf der Plattform sollen Betriebe als auch Betroffene möglichst schnell und passgenau Ansprechpartner finden“, sagte Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der HWK Koblenz. Die Kammer hilft darüber hinaus mit zahlreichen weiteren Initiativen beim Wiederaufbau.

+++ Landesstraße zwischen Schuld und Insul wird nachts gesperrt +++
17:45 Uhr

Die L73 muss von heute an zwischen Schuld und Insul für eine Nachtbaustelle voll gesperrt werden. Wie der Landesbetrieb Mobilität mitteilte, haben erneut starke Regenfälle am vergangenen Wochenende dazu geführt, dass ein Bereich des Fahrbahnrandes unterspült wurde. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis zum 1. Oktober dauern. Bis dahin werde die Straße jeweils zwischen 21 und 5 Uhr voll gesperrt. Eine Umleitung erfolgt über Winnerath, Reifferscheid und Adenau.


+++ Stadtbibliothek Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder geöffnet +++
17:30 Uhr

Knapp zwei Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ist seit heute die Stadtbibliothek in Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder geöffnet. Dies sei ein kleiner, aber wichtiger Schritt hin zu mehr Normalität, teilte die Stadtverwaltung mit. Wer im Hochwasser ausgeliehene Bücher verloren habe, könne den Verlust dort melden. Alle Versäumnisgebühren der letzten zwei Monate würden automatisch storniert.

+++ Tourismusverbände wollen, dass mehr Ferienwohnungen für Flutopfer bereitgestellt werden +++
17:00 Uhr

Noch sind die Vermieter von Ferienwohnungen in der Pfalz zurückhaltend - aber das soll sich ändern. Die Tourismusverbände der Region werben dafür, dass mehr Wohnungen für die Flutopfer zur Verfügung gestellt werden.

+++ Neue Behelfsbrücke in Bad Neuenahr wird gebaut +++
15:45 Uhr

Das Technische Hilfswerk hat damit begonnen, eine neue Behelfsbrücke in Bad Neuenahr-Ahrweiler über die Ahr zu bauen. Sie soll die für den Stadt-Verkehr besonders wichtige Ahrtal-Brücke ersetzen. Die neue Behelfsbrücke ist mehr als 50 Meter lang und sechs Meter breit, bei einem Gewicht von rund 150 Tonnen. In der letzten Woche haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Brücke am Ahrufer auf einer speziellen Schienen-Konstruktion zusammengebaut. Seit heute wird sie Stück für Stück über den Fluss geschoben. Damit sei man dem Zeitplan noch deutlich voraus, so ein THW-Sprecher. Ursprünglich war die Fertigstellung erst nächste Woche geplant. Die Brücke könne ohne Probleme mehrere Jahre benutzt werden. Wenn alles nach Plan läuft, soll die zweispurige Brücke am Ahrtor dann Anfang der kommenden Woche für den Verkehr freigegeben werden.

+++ Kostenlose Tipps zum Schutz vor Hochwasser in Mainz +++
14:00 Uhr

Der Wirtschaftsbetrieb Mainz bietet ab heute vermehrt kostenlose Beratungen zum Schutz vor Überflutungen an. Nach der Hochwasserkatastrophe vor zwei Monaten im Norden des Landes sei die Nachfrage groß, so die Behörde.

+++ In Bad Neuenahr-Ahrweiler werden provisorische Läden und Gaststätten errichtet +++
11:45 Uhr

In Bad Neuenahr-Ahrweiler werden seit heute provisorische Geschäfte aufgebaut. Auf dem Parkplatz City-Ost entstehen bis zu 55 Gewerbeeinheiten, die die durch die Flutkatastrophe zerstörten Geschäfte und Gaststätten in Bad Neuenahr ersetzen sollen. Zum Parken kann es dort eng werden, da auf dem Parkplatz auch noch warme Mittagessen ausgegeben werden.

+++ Obst und Gemüse in Ralingen an der Sauer vorerst nicht essen +++
11:00 Uhr

Experten raten, Obst und Gemüse aus überfluteten Gärten in Ralingen an der Sauer nicht zu essen, sondern im Restmüll zu entsorgen. Das teilte der Ortsbürgermeister der Gemeinde im Kreis Trier-Saarburg, Alfred Wirtz (Grüne), mit. Eine Untersuchung des Bodens hatte ergeben, dass der Schadstoffanteil knapp an die erlaubten Grenzwerten stößt. Der angeschwemmte Boden müsse zwar nicht entsorgt werden, so das beauftragte Büro für Baubiologie, Obst und Gemüse sollten allerdings nicht gegessen und der überflutete Kompost nicht mehr genutzt werden. Die Fachleute raten, den Boden in der ersten Zeit alle zwei bis drei Wochen umzugraben. Dadurch würden Bodenbakterien Schadstoffe leichter abbauen. Im nächsten Frühjahr könnten nach derzeitigem Stand die Gärten wieder bestellt werden.

+++ Bonner Haus der Geschichte sammelt Erinnungsstücke zur Flutkatastrophe +++
6.00 Uhr

Das Haus der Geschichte in Bonn sammelt Gegenstände, die an die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erinnern sollen. Sammlungsdirektor Dietmar Preißler sagte, die Katastrophe sei ein zeitgeschichtliches Ereignis, so dass es wichtig sei, Erinnerungsstücke als "Teil des kulturellen Gedächtnisses" für die Zukunft zu sichern. Bislang habe das Museum zum Beispiel verschmutzte Weinflaschen aus dem Ahrtal erhalten, aber auch ein verschlammtes Gerät aus einer Zahnarztpraxis.

Ahrweiler, Antweiler, Altenahr, Schuld, Insul, Bad Neuenahr-Ahrweiler

SWR-Datenanalyse zur Flutkatastrophe an der Ahr Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten

Mehr als 130 Tote, Tausende sind obdachlos. Hunderte Gebäude sind weggerissen. Satellitenbilder zeigen annähernd, wie groß die Zerstörung an der Ahr ist. Eine SWR-Datenanalyse.

Kreis Ahrweiler

Nach Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Was Betroffene zum Antrag auf Soforthilfe wissen müssen

Ab sofort können Betroffene der Hochwasserkatastrophe Soforthilfe beantragen. Alle Infos zum Antrag gibt es hier:

Rheinland-Pfalz

Finanzhilfe für Menschen in Hochwassergebieten Rheinland-Pfalz zahlt bis zu 3.500 Euro Soforthilfe pro Haushalt

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat Soforthilfen für die Betroffenen in den Krisenregionen beschlossen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden.

Landkreis Ahrweiler

Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz Wie das Hochwasser in der Eifel so katastrophal werden konnte

Binnen weniger Stunden haben sich kleine Flüsse in der Eifel in reißende Ströme verwandelt. Dass das Hochwasser so schnell so katastrophal werden konnte, hat mehrere Ursachen.

Ahrweiler

HOCHWASSER-KATASTROPHE IN RHEINLAND-PFALZ Diese fünf Dinge sollten Sie wissen, wenn Sie helfen wollen

Nach dem Hochwasser laufen die Aufräumarbeiten im Ahrtal auf Hochtouren. Wir haben zusammengefasst, wie auch Sie jetzt helfen können - vor Ort oder mit Spenden.

Aktuelle Berichte, Videos und Reportagen Dossier: Leben nach der Flutkatastrophe

Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Region Trier liegt mehr als drei Jahre zurück. Manches ist repariert oder wiederaufgebaut, doch vieles noch lange nicht geheilt. Das ist der aktuelle Stand.

Rheinland-Pfalz

Rekonstruktion einer Katastrophe Was ist in der Flutnacht passiert? - Ein Protokoll

Etwa zwei Jahre nach der Jahrhundertflut im Ahrtal dauert der Wiederaufbau noch immer an. Wie konnte es zu einer solchen Katastrophe kommen? Noch immer gibt es offene Fragen.

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SWR