Die Lage im Flutgebiet

Blog zum Nachlesen (Dienstag, 7. September)

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Unterdessen ist auch die politische Aufarbeitung im Gange. Hier die aktuelle Lage:

Dienstag (7. September)

+++ Zukunftskonferenz soll Perspektiven für das Ahrtal liefern +++
21 Uhr

Der Wiederaufbau des von der Flut zerstörten Ahrtals hat am Dienstagabend Experten und Politiker bei einer ersten Zukunftskonferenz beschäftigt. Auch Bürgerinnen und Bürger waren dabei.

+++ Fast 24 Millionen Soforthilfe für Privatleute im Ahrtal +++
17:15 Uhr

Privatleuten in dem besonders stark von der Flutkatastrophe betroffenen Kreis Ahrweiler sind bislang Soforthilfen in Höhe von rund 23,9 Millionen Euro bewilligt worden. Von den 16.685 eingegangenen Anträgen seien 11.866 genehmigt worden, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Dienstag vor dem Innenausschuss des Landtags. 298 Anträge wurden demnach abgelehnt, 17 sind noch offen. Bei der Bezahlung von Lohn- und Kleinunternehmern, die bei den Aufräumarbeiten im Ahrtal helfen, sind die Behörden laut Lewentz inzwischen ein gutes Stück vorangekommen. Bei der Kreisverwaltung und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) gingen demnach bis zum 26. August insgesamt 371 Rechnungen mit einem Gesamtvolumen von rund 6,7 Millionen Euro ein. 80 Prozent davon seien bereits bezahlt worden.       

+++ 30-Milliarden-Euro-Hilfsfonds für Hochwasseropfer verabschiedet +++
14:15 Uhr

Der Bundestag hat die Aufbauhilfe für die Flutgebiete verabschiedet. Wie die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil (CDU) aus dem Wahlkreis Ahrweiler mitteilte, muss damit nur noch der Bundesrat am Freitag dem Hilfspaket in Höhe von insgesamt 30 Milliarden Euro zustimmen. Mit dem Paket sollen die betroffenen Menschen in den Flutgebieten in der Regel 80 Prozent ihrer finanziellen Schäden ersetzt bekommen. Etwa die Hälfte der 30 Milliarden Euro sollen nach Rheinland-Pfalz fließen. Die Verteilung der Gelder läuft über die Landesregierung. Sollte das Geld nicht reichen hat die Bundesregierung angekündigt, weitere Summen zur Verfügung zu stellen.

+++ Fahrtkosten für längere Schulwege im Hochwassergebiet werden übernommen +++
15:30 Uhr

Noch immer ist die Infrastruktur im Ahrtal schwer beschädigt. Viele Schülerinnen und Schüler müssen daher einen längeren Schulweg zurücklegen. Laut der Verwaltung des Kreises Ahrweiler werden die Fahrtkosten, die dabei entstehen, aber übernommen. Entsprechende Anträge lägen online und auch bei den Schulsekretariaten vor. Grundsätzlich würden die Fahrtkosten bis zur Sekundarstufe I übernommen. Für alle anderen Schüler werde eine Sonderregelung erarbeitet. Die Fahrscheine für teurere Fahrten solle man vorsichtshalber aufbewahren.

+++ Landesgartenschau 2023 entfällt +++
14:30 Uhr

Im Jahr 2023 wird es in Bad Neuenahr-Ahrweiler keine Landesgartenschau geben. Das hat der Aufsichtsrat der Landesgartenschaugesellschaft entschieden. "Die Flutkatastrophe vom 14./15. Juli hat im gesamten Ahrtal eine unvorstellbare Verwüstung hinterlassen. Wohngebäude, Unternehmen und grundlegende Infrastruktureinrichtungen, die für das Leben der Menschen im Tal existenziell sind, wurden zerstört. Der Wiederaufbau von Wohnungen, Häusern, Betrieben, Straßen, Sportanlagen, Spielplätzen und anderen öffentlichen und privaten Einrichtungen hat selbstverständlich absolute Priorität und wird in den kommenden Jahren alle finanziellen und personellen Ressourcen vor Ort erfordern“, erläutert Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Guido Orthen (CDU). Bereits erworbene Eintrittskarten würden erstattet. Über ein entsprechendes Verfahren wird im Laufe des Monats September informiert. Hier bittet die Landesgartenschaugesellschaft um etwas Geduld.

+++ Elf weitere "Infopoints" im Ahrtal eröffnet +++
11:00 Uhr

Der Katastrophenschutzstab für das Ahrtal hat weitere elf "Infopoints" eröffnen lassen. Insgesamt gibt es entlang der Ahr jetzt 21. Die Infopoints dienen als Anlaufpunkt für betroffene Bürger. Mitarbeiter der Kommunalverwaltungen sowie Feuerwehrkräfte beraten vor Ort und helfen bei akuten Problemen. Außerdem unterstützen sie bei der Koordinierung freiwilliger Helfer. Alle neuen Anlaufstellen entstanden in Bad Neuenahr-Ahrweiler und seinen Stadtteilen, teilte der Katastrophenschutzstab mit.

+++ Erste "Zukunftskonferenz" für das Ahrtal +++
6:15 Uhr

Über den Wiederaufbau im stark flutgeschädigten Ahrtal wollen Experten in einer ersten "Zukunftskonferenz" beraten. Zu den Teilnehmern gehören Vertreter aus Politik und Wirtschaft, der Energieversorger und Abfallentsorger, der Telekommunikation sowie von Hilfsorganisationen. Auch Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hat sich laut der Kreisverwaltung Ahrweiler angesagt. Die Konferenz soll live im Internet übertragen werden. Der erste Kreisbeigeordnete im Landkreis Ahrweiler, Horst Gies (CDU), rief Bürgerinnen und Bürger auf, sich zu beteiligen. Rund sieben Wochen nach der Katastrophe richte man den Blick nach vorn, "um unser Ahrtal, unsere Heimat, wieder aufzubauen", so Gies.

+++ Bundestag beschließt voraussichtlich Hilfsfonds +++
3:30 Uhr

Der Bundestag wird heute voraussichtlich den milliardenschweren Hilfsfonds für die Opfer der Hochwasserkatastrophe beschließen. Für den Wiederaufbau von Wohnhäusern, Unternehmen, Straßen, Brücken und Schienen sollen in den kommenden Jahren rund 30 Milliarden Euro ausgezahlt werden. Am Freitag muss den Fonds noch der Bundesrat in einer Sondersitzung billigen. Die Bundestagssitzung ab 9 Uhr ist wahrscheinlich die letzte Sitzung vor der Bundestagswahl am 26. September.

Ahrweiler, Antweiler, Altenahr, Schuld, Insul, Bad Neuenahr-Ahrweiler

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SWR