Die Lage im Flutgebiet

Blog zum Nachlesen (Freitag, 17. September)

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Unterdessen ist auch die politische Aufarbeitung im Gange. Hier die aktuelle Lage:

Freitag (17. September)

+++ Bürgermeister fordern Konzepte zum Hochwasserschutz +++
19:15 Uhr

Die Schäden der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz sind auch zwei Monate nach dem Hochwasser noch allgegenwärtig. Die Bürgermeister der Ober-Ahr-Gemeinden fordern nun Hochwasserschutz-Konzepte. Denn die Angst vor einer weiteren Flut bleibt.

+++ Bistum Trier sammelt für Flutopfer 1,6 Mio. Euro +++
16:30 Uhr

Rund zwei Monate nach der Flutkatastrophe haben das Bistum Trier und der Caritasverband der Diözese 1,6 Millionen Euro gesammelt. Caritas international hat eigenen Angaben zufolge bis Mitte September 37 Millionen Euro an Spenden für die Betroffenen erhalten, die anteilig an die Diözesen gehen sollen. Laut dem Bistum Trier erhält Caritas international zudem 30 Millionen Euro vom Aktionsbündnis Katastrophenhilfe.

Rheinland-Pfalz

Aktion Deutschland Hilft Zwischenbilanz: Das passiert mit den privaten Spendengeldern nach der Flut

Nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen kannte die Hilfs- und Spendenbereitschaft in Deutschland keine Grenzen. Doch wofür wird das Geld eingesetzt?

+++ 40.000 Anfragen bei Auto-Suchportal im Ahrtal +++
15:45 Uhr

Die Flut im Ahrtal hat auch Tausende Autos mit sich gerissen - das Online-Suchportal "Wo steht mein Fahrzeug? Kennzeichenabfrage!" hat mehr als 40.000 Anfragen registriert. Wie die Kreisverwaltung Ahrweiler mitteilte, waren hier Daten von rund 4.000 Fahrzeugen aufgenommen worden. "Da inzwischen bis auf wenige Ausnahmen alle durch die Flut beschädigten Fahrzeuge geborgen sind und nahezu keine Nachfragen von Fahrzeughalterinnen und -haltern im Suchportal mehr registriert werden, wird der Zusatzservice nun beendet", hieß es weiter. Mit dem von der Kreisverwaltung eingerichteten Portal konnten Autobesitzer herausfinden, welche Abschleppfirma ihr Fahrzeug zu welchem Sammelplatz für Autowracks transportiert hatte.

+++ 18 von 26 beschädigten Lotto-Annahmestellen wieder "am Netz" +++
13:15 Uhr

Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat auch 26 Lotto-Annahmestellen beschädigt oder zerstört. Das teilte Lotto Rheinland-Pfalz bei seiner Bilanz-Pressekonferenz mit. Die Glücksspielgesellschaft unterstütze diese unterschiedlichen Geschäfte unter anderem mit einem 100-prozentigen Zuschuss für eine neue Ladeneinrichtung. 18 der betroffenen Annahmestellen seien inzwischen "wieder am Netz", die übrigen acht hätten noch eine offene Zukunft.

+++ THW baut Behelfsbrücke bei Speicher +++
11:15 Uhr

Das Technische Hilfswerk (THW) baut bei Speicher eine Behelfsbrücke aus Stahl über die Kyll. Ein THW-Sprecher sagte, dazu werde heute weiteres Material angeliefert. Das Material werde vor Ort bei Speicher auf der Röhler Seite angenommen und sortiert. Nächste Woche Donnerstag und Freitag sollen die Teile am Ufer montiert werden - vor Ort seien dann etwa 45 Kräfte aus den THW-Ortsverbänden Bad Kreuznach, Bitburg und Neustadt an der Weinstraße. Die Brücke sei ursprünglich doppelspurig geplant gewesen. Aus Platzgründen könne aber nur eine einspurige Brücke aufgebaut werden. Am Samstag, 25. September, soll dann ein Kran die Brücke an ihre Position heben.

+++ 14.000 Glasfaseranschlüsse für das Ahrtal +++
10:15 Uhr

In Bad Neuenahr-Ahrweiler sollen knapp 14.000 Haushalte mit Glasfaseranschlüssen bis zum Haus versorgt werden. Das teilte die Stadt mit. Demnach hat die Deutsche Telekom Pläne für den Aufbau eines neuen Glasfasernetzes im Ahrtal vorgestellt. Dort ist ein Großteil der bisherigen Netzinfrastruktur zerstört. Sie soll nun statt mit Kupfer- mit deutlich schnelleren Glasfaserleitungen aufgebaut werden.

+++ Kreis Ahrweiler will Ufergrundstücke aufkaufen +++
9:45 Uhr

Private Eigentümer der von der Flut betroffenen Grundstücke entlang der Ahr sollen ihre Grundstücke bei Bedarf zeitnah und zu ortsüblichen Preisen an den Kreis Ahrweiler verkaufen können. Das hat der Umweltausschuss des Kreises entschieden. Dazu soll beantragt werden, das Naturschutzgroßprojekt "Obere Ahr-Hocheifel" zu erweitern - und zwar über die Verbandsgemeinde Adenau hinaus auf die flussabwärts gelegenen Abschnitte zwischen Dümpelfeld und dem Mündungsgebiet der Ahr. Die Kosten für den Kauf der Flächen sollen wie die bisherigen Projekt-Maßnahmen zu 90 Prozent aus den bereits zugesagten Bundes- und Landesmitteln finanziert werden.

+++ Etwa 9.000 Gebäude im Ahrtal beschädigt +++
6:15 Uhr

Im Ahrtal sind insgesamt rund 9.000 Gebäude durch die Flutkatastrophe beschädigt worden. Das haben die Energieagentur Rheinland-Pfalz und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion errechnet. Die Zählung hilft den Behörden unter anderem zu errechnen, wie viele Häuser noch an die Wärmeversorgung angeschlossen werden müssen. Mit Blick auf die kalten Wintermonate soll es hierbei schneller voran gehen als bisher gedacht. Der Norden der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler soll nun doch schon bis November und nicht erst im  März an das Gasnetz angeschlossen werden. In anderen Teilen des Ahrtals setzen die Behörden auf andere Lösungen wie zum Beispiel mobile Heizzentralen und kleine Wärmenetze, die wenige Haushalte dezentral versorgen.

Ahrweiler, Antweiler, Altenahr, Schuld, Insul, Bad Neuenahr-Ahrweiler

SWR-Datenanalyse zur Flutkatastrophe an der Ahr Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten

Mehr als 130 Tote, Tausende sind obdachlos. Hunderte Gebäude sind weggerissen. Satellitenbilder zeigen annähernd, wie groß die Zerstörung an der Ahr ist. Eine SWR-Datenanalyse.

Kreis Ahrweiler

Nach Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Was Betroffene zum Antrag auf Soforthilfe wissen müssen

Ab sofort können Betroffene der Hochwasserkatastrophe Soforthilfe beantragen. Alle Infos zum Antrag gibt es hier:

Rheinland-Pfalz

Finanzhilfe für Menschen in Hochwassergebieten Rheinland-Pfalz zahlt bis zu 3.500 Euro Soforthilfe pro Haushalt

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat Soforthilfen für die Betroffenen in den Krisenregionen beschlossen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden.

Landkreis Ahrweiler

Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz Wie das Hochwasser in der Eifel so katastrophal werden konnte

Binnen weniger Stunden haben sich kleine Flüsse in der Eifel in reißende Ströme verwandelt. Dass das Hochwasser so schnell so katastrophal werden konnte, hat mehrere Ursachen.

Ahrweiler

HOCHWASSER-KATASTROPHE IN RHEINLAND-PFALZ Diese fünf Dinge sollten Sie wissen, wenn Sie helfen wollen

Nach dem Hochwasser laufen die Aufräumarbeiten im Ahrtal auf Hochtouren. Wir haben zusammengefasst, wie auch Sie jetzt helfen können - vor Ort oder mit Spenden.

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Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Region Trier liegt mehr als drei Jahre zurück. Manches ist repariert oder wiederaufgebaut, doch vieles noch lange nicht geheilt. Das ist der aktuelle Stand.

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Etwa zwei Jahre nach der Jahrhundertflut im Ahrtal dauert der Wiederaufbau noch immer an. Wie konnte es zu einer solchen Katastrophe kommen? Noch immer gibt es offene Fragen.

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SWR