Dieses Jahr gab es einige Blaulicht-Geschichten. Sie hielten uns über Wochen oder gar Monate hinweg in Atem. Regelmäßig beschäftigten uns Geldautomatensprengungen in der ganzen Region und davon eine ganz besonders. Außerdem lieferte sich ein 17-Jähriger eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Er entkam nach einem Unfall und flüchtete bis nach Großbritannien! Zwei Kirchen-"Vorfälle" gab es zudem und Serien von Kupferdiebstählen und Einbrüchen im Raum Heilbronn. Nicht einmal vor einem Friedhofsdach hatten die Diebe Respekt...
Die wildesten Blaulicht-Geschichten des Jahres im Überblick:
Geldautomat in Offenauer Markthalle gesprengt - Täter werden in den Niederlanden geschnappt
Auch in diesem Jahr wurden viele Geldautomaten in der Region gesprengt. Wir erinnern uns an die Sprengungen in Satteldorf im Mai. An die in Sulzbach-Laufen (beide Kreis Schwäbisch Hall) im September. Es folgte Kupferzell (Hohenlohekreis) im Mai. Und dann knallte es in Schwaigern (Kreis Heilbronn) gleich zweimal, im April und im Juli.
Vor allem eine Sprengung hat besonders viele Menschen in der Region bewegt: die des Geldautomaten in der Markthalle in Offenau (Kreis Heilbronn). Sie hat nämlich dazu geführt, dass die Markthalle fast drei Monate geschlossen bleiben musste. Das war für die Offenauerinnen und Offenauer ein herber Verlust. Vor allem litten auch die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler. Sie haben sich dann damit beholfen, dass sie auf dem Parkplatz vor der Halle Verkaufstände eröffnet haben. Da es aber in den Sommermonaten an manchen Tagen um die 35 Grad hatte, wurde auch das erschwert. Außerdem soll der finanzielle Schaden an der Markthalle eine halbe Million Euro betragen haben.
Die Täter, eine Gruppe Männer aus den Niederlanden, wurden schließlich wenige Zeit später auch in den Niederlanden geschnappt. Sie sollen für mehrere Geldautomatensprengungen in ganz Deutschland verantwortlich sein.
Dort wurden sie nach kurzer U-Haft erst einmal wieder auf freien Fuß gesetzt. Dann aber schließlich nach Deutschland ausgeliefert. Einem der fünf Männer konnte kein dringender Tatverdacht nachgewiesen werden, weshalb er wieder frei kam. Wie das alles rechtlich ablief, könnt ihr hier lesen:
Vom europäischen Haftbefehl, der Auslieferung und juristischen Rädchen Wie die Automatensprenger aus Offenau zurück nach Deutschland kamen
Sie sollen in Deutschland zahlreiche Automaten gesprengt haben, kommen in den Niederlanden frei und werden dann doch ausgeliefert. Was steckt hinter dem Fall von Offenau?
17-Jähriger aus Wüstenrot liefert sich wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei und flieht bis nach Großbritannien
Im Oktober soll ein 17-Jähriger in Wüstenrot (Kreis Heilbronn) ein Luxus-Auto gestohlen und sich dann eine Verfolgungsjagd mit der Polizei bis nach Heilbronn geliefert haben. Während der Fahrt touchierte er drei Polizeifahrzeuge, die ihm entgegen kamen. In Heilbronn verlor er schließlich die Kontrolle über das Fahrzeug und prallte gegen zwei Fahrzeuge. Daraufhin flüchtete er zu Fuß - die Suche der Polizei mit Hubschrauber und Hundestaffel war vergeblich. Der 17-Jährige wurde schließlich Anfang November in Großbritannien festgenommen! Er soll nach Deutschland ausgeliefert werden - wann, das ist noch ungewiss. Erst dann kann Anklage erhoben werden.
Die Vorwürfe gegen den mutmaßlichen Autodieb sind schwer - sie reichen von Diebstahl über vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis bis hin zu versuchtem Mord. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft:
17-Jähriger noch nicht ausgeliefert Wüstenrot: Mutmaßlichem Autodieb drohen bis zu 10 Jahre Haft
Ein 17-Jähriger soll in Wüstenrot einen Sportwagen geklaut und sich eine Verfolgungsjagd geliefert haben. In Großbritannien wurde er festgenommen, bisher aber nicht ausgeliefert.
Kirche in Widdern brennt komplett ab - Brandstiftung oder Unfall?
2024 gab es viele Brände in Heilbronn-Franken - doch einer bleibt uns ganz besonders im Gedächtnis: Der Brand der katholischen Kirche St. Josef in Widdern (Kreis Heilbronn) im August. Durch das Feuer ist die Kirche komplett zerstört worden. Die Feuerwehr konnte immerhin das Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude verhindern. Die Ermittlungsarbeiten zur Brandursache gestalteten sich schwierig. Die Bestürzung in der Gemeinde war riesig. Eine Woche später fand dann ein Gedenkgottesdienst statt, auf einer Freifläche direkt neben der Brandruine.
Kirche St. Josef wurde Anfang August völlig zerstört Erleichterung in Widdern: Kirchenbrand wurde wohl nicht absichtlich gelegt
Rund sechs Wochen nach dem Brand der St. Josefkirche in Widdern ist die Brandursache offenbar geklärt. Einem Gutachten zufolge wurde der Brand wohl fahrlässig entfacht.
Rund sechs Wochen nach dem Brand war die Brandursache offenbar geklärt: Der Großbrand soll durch unsachgemäßes Abflammen von Unkraut unmittelbar an der Kirche entstanden sein, teilte die Polizei mit. Das war für viele Einwohnerinnen und Einwohner eine Erleichterung, da sie nicht mehr befürchten mussten, dass das Feuer absichtlich gelegt worden ist.
90-Jährige in Heilbronner Kirche überfallen und verletzt
Eine weitere Blaulicht-Geschichte aus einer Kirche hat uns dieses Jahr schockiert: Im August hat ein Mann eine 90 Jahre alte Frau im Deutschordensmünster St. Peter und Paul in Heilbronn verletzt und bestohlen. Der mutmaßliche 40-jährige Täter konnte zwar mit der Handtasche fliehen, wurde kurz danach aber von der Polizei am Kiliansplatz festgenommen. Der Beschuldigte kam in eine Psychiatrie. Die Frau erlitt eine Platzwunde und musste ins Krankenhaus. Den Überfall hat sie soweit ganz gut überstanden und ist seitdem auch schon wieder oft in der Kirche gewesen, berichtete Pfarramtssekretär Lugi-Maria Rapisarda.
"Der Tag lief nicht spurlos an uns vorbei" Nach Überfall auf Frau in Heilbronner Kirche: Überlegungen um Videoüberwachung
Im August soll ein Mann eine 90-Jährige im Deutschordensmünster verletzt und bestohlen haben. Der Dame geht es wieder gut, für die Kirche ist der Vorfall noch nicht abgehakt.
Serien von Kupferdiebstählen und Einbrüchen im Raum Heilbronn
In den ersten Monaten des Jahres beschäftigten uns laufend Kupferdiebstähle in der Region, vor allem in Weinsberg (Kreis Heilbronn). Nicht nur Regenrinnen und Fallrohre wurden dort reihenweise abmontiert, sondern auch die Hälfte eines Kupferdaches auf einem Haus. Ein Schaden von rund 30.000 Euro schätzte die Polizei. Auch das Kupferdach einer Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Gundelsheim (Kreis Heilbronn) wurde gestohlen! Dieser skrupellose Diebstahl sorgte für Bestürzung bei Anwohnern und Bürgermeisterin Heike Schokatz (parteilos). Der Sachschaden beträgt hier rund 100.000 Euro. Trotz intensiver Ermittlungen bleibt unklar, ob es sich bei den Kupferdieben um eine organisierte Gruppe oder um Einzeltäter handelt.
Die Kupferdiebstähle in Heilbronn-Franken sind Teil eines überregionalen Problems. 2023 und 2024 wurden in der Region nicht nur Kupfer, sondern auch andere Buntmetalle wie Messing in großem Stil gestohlen - etwa acht Tonnen Messing in Boxberg (Main-Tauber-Kreis). Experten vermuten, dass das Diebesgut aufgrund scharfer Kontrollen in Deutschland und Polen inzwischen nach Übersee verschifft wird. Die Schäden, die durch die Metalldiebstähle angerichtet werden, liegen weit über dem Materialwert, da dadurch auch die Gebäude beschädigt werden und teilweise wieder aufwändig repariert werden müssen. Während die Behörden weiterhin gegen die Täter ermitteln, bleibt unklar, wie sich dieses Problem langfristig eindämmen lässt.
Kupferdiebstahl keine Seltenheit Abgedeckte Aussegnungshalle: Gundelsheimer bestürzt - Täter weiter flüchtig
In Gundelsheim sind die Leute schockiert. Dort wurde das Kupferdach eines Gebäudes auf dem Friedhof abgerissen. Immer wieder kommt es zu Kupferdiebstählen in der Region.
Einbruchsserie Ende des Jahres im Raum Heilbronn - Serientäter am Werk?
In weniger als einer Woche gab es Ende November und Anfang Dezember mehr als 20 Einbrüche im Raum Heilbronn. Dabei wurde nicht nur in Wohnhäuser und Wohnungen eingebrochen, sondern auch in Schulen und Kindergärten! Laut Heilbronner Polizei sind die Einbruchszahlen so hoch wie lange nicht mehr. Mancherorts könnten auch Serientäter am Werk sein, alleine in Hardthausen-Kochersteinsfeld (Kreis Heilbronn) gab es drei Einbrüche in einem einzigen Wohngebiet. Die Anwohnerinnen und Anwohner haben ein mulmiges Gefühl und planen teilweise aufzurüsten, beispielsweise mit Überwachungskameras.
Schulen und Kindergarten betroffen Einbruchsserie in Hardthausen geht weiter - Einbruchsopfer berichtet
Seit mehreren Wochen meldet das Heilbronner Polizeipräsidium immer wieder Einbrüche in Wohnhäuser. Jetzt nehmen die Täter offenbar auch Grundschulen und Kindergärten ins Visier.