Polizei und Staatsanwaltschaft teilten am Freitagnachmittag einen Ermittlungserfolg mit: Der Tatverdächtige, der Anfang Oktober in Wüstenrot (Kreis Heilbronn) einen hochwertigen Mercedes gestohlen und sich damit eine gefährliche Verfolgungsjagd mit der Polizei nach Heilbronn geliefert haben soll, ist geschnappt. Bereits zwei Tage zuvor sei er in Großbritannien verhaftet worden. Der junge Mann ist 17 Jahre alt und stammt aus Wüstenrot.
Vorwürfe von Diebstahl bis versuchtem Mord
Bei dem jungen Mann handelt es sich aller Voraussicht nach um einen Bewohner des Hauses, das vor etwa zwei Wochen vom Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei durchsucht wurde. Doch da war der junge Tatverdächtige bereits über alle Berge. Jetzt soll er nach Deutschland ausgeliefert werden.
Die Vorwürfe wiegen schwer, denn neben Diebstahl und Fahren ohne Fahrerlaubnis wird dem 17-Jährigen auch versuchter Mord vorgeworfen. Bei der Verfolgungsjagd am 13. Oktober soll er unter anderem direkt und ohne Rücksicht auf Polizeistreifen zugefahren sein. Dass die nicht mit ihm kollidiert seien, war nur durch kurzfristige Ausweichmanöver möglich, heißt es weiter. Die Staatsanwaltschaft sieht der Deutschen Presseagentur zufolge (dpa) darin den Versuch zu töten, um seinen Diebstahl zu vertuschen und damit ein Mordmerkmal.
Zeugenaufruf bringt wichtige Hinweise auf möglichen Täter
Hinweise auf den jungen Mann habe die Polizei durch einen Zeugenaufruf einen Tag nach der Verfolgungsjagd bekommen. Am 22. Oktober wurde dann Haftbefehl erlassen. Durch die Zusammenarbeit von Kriminalpolizei, Schutzpolizei, Landeskriminalamt Baden-Württemberg, Bundeskriminalamt und Polizeidienststellen im In- und Ausland sei dann am 6. November die Festnahme gelungen.
Der Heilbronner Polizeipräsident Frank Spitzmüller betont in einer Stellungnahme, dass nur die gute Zusammenarbeit - auch mit den ausländischen Behörden - zu einem so schnellen Ermittlungserfolg geführt hätte.