Erst in der vergangenen Woche ist der Wachturm in Weinsberg (Kreis Heilbronn) Kupferdieben zum Opfer gefallen. Sie haben dort ein Fallrohr gestohlen. Fast zeitgleich gab es laut Polizei auch einen Fall an einem Wohn- und Geschäftshaus in Weinsberg-Grantschen. Dort wurde eine Kupferdachrinne letztlich aber nicht gestohlen, weil die Täter wohl gestört wurden. Die Serie von Kupferdiebstählen in Weinsberg umfasst in den vergangenen 14 Monaten inzwischen 42 Fälle, berichtete zuerst die "Heilbronner Stimme".
Der Gesamtschaden liegt bei rund 35.000 Euro. Spuren oder Hinweise auf den oder die Täter gibt es nicht. Da es nur wenige Zeugenhinweise gibt, möchte die Polizei die Einwohner sensibilisieren und bittet darum, auffällige Geräusche und Wahrnehmungen zu melden.
Diebstähle meist nach dem gleichen Prinzip
Der Vorgang ist meist derselbe. Die Diebe sind laut Polizei vor allem abends und nachts unterwegs. Die Regenrinnen seien schnell abmontiert und die Teile auch nicht schwer. Für den Abtransport reiche ein Kombi. In Weinsberg waren in den vergangenen Monaten vor allem städtische Gebäude beliebt. Zum Beispiel der Kindergarten, das Backhaus und das Freibad. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.
Serie in Weinsberg kein Einzelfall
Im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn hat sich im Zuge steigender Rohstoffpreise die Zahl der Fälle von 27 im Jahr 2019 auf 87 im Jahr 2022 verdreifacht. Auch in Heilbronn wurden Anfang März auf einer Baustelle wieder Kupferkabel gestohlen.
Besonders dreist waren Diebe im Januar in Gundelsheim (Kreis Heilbronn). Dort wurde ein Großteil des Dachs der Aussegnungshalle am Friedhof abgerissen. Danach wurde das Dach hinter der Halle entdeckt. Wahrscheinlich wurde es von den Tätern zur Abholung bereitgelegt. Warum das Edelmetall dann nicht abtransportiert wurde, ist unklar. Ebenso fehlt von den Dieben nach wie jede Spur, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch auf Anfrage. Die Ermittler hatten unter anderem die Spuren mit ähnlichen Fällen abgeglichen. Allerdings ohne Treffer.