In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sind Unbekannte in Hardthausen und Langenbrettach (beide Kreis Heilbronn) in vier Schulen und Kindergärten eingebrochen. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang zwischen den Taten. Bei den Einbrüchen wurden mehrere Schränke durchwühlt und Bargeld gestohlen. In der Grundschule Hardthausen-Gochsen wurde ein Tresor mit mehreren tausend Euro entwendet. Bereits eine Woche zuvor wurden im Hardthausener Teilort Kochersteinsfeld drei Einbrüche in Wohnhäusern gemeldet.
Kurze Abwesenheit reicht für Einbruch
Carina Belz war nur kurz zum Einkaufen weg. Erst als sie ins Haus trat wurde klar, dass jemand im Haus gewesen sein muss. Die Einbrecher kamen zwar durch die Haustüre, Einbruchsspuren sind dort aber keine zu sehen - im Haus dagegen offene Schränke und Schubladen im Flur und Wohnzimmer. Die Einbrecher durchwühlen das Haus, finden aber keine Beute. Die Tat hat wohl nur wenige Minuten gedauert, bei Carina Belz bleibt der Einbruch aber hängen.
Organisierte Diebesbanden spähen Häuser aus
Aus zurückliegenden Taten weiß die Polizei, dass die Einbrecher zum Teil äußerst professionell vorgehen. Wohngebiete und potenzielle Einbruchsopfer werden ausgekundschaftet, Fluchtmöglichkeiten geprüft. Die Nähe zur Autobahn sei mitunter wichtig, aber auch die Distanz zur nächsten Polizeistation könne für die Täter eine Rolle spielen, weiß Frank Belz vom Polizeipräsidium Heilbronn. Zum Teil werde auch "ausbaldowert" zu welchen Zeiten die Bewohner weg sind. Die Täter würden mitunter auch kurze Abwesenheiten von einer halben Stunde nutzen.
Anwohner wünschen sich mehr Polizeipräsenz im Ort
Die Einbruchsserie beschäftigt viele Menschen vor Ort. Einige denken darüber nach, sich und ihre Häuser besser zu schützen, berichten Passantinnen und Passanten. Zum Beispiel mit Sicherheitskameras oder extra Schlössern an der Haustür. Andere wünschen sich mehr Polizeipräsenz im Ort - ein Bedürfnis, das der Heilbronner Polizeisprecher gut nachvollziehen kann. Doch allzu große Hoffnung auf weitere Polizeistreifen im Ort könne er nicht machen. Es sei schlichtweg nicht möglich, überall präsent zu sein.
Anwohnende machen sich Sorgen: Man hat halt vielleicht noch mal eine Verriegelung mehr, lässt dann vielleicht auch mal das Licht an, obwohl man nicht zu Hause ist", heißt es in Hardthausen von Passanten.
Die Polizei geht von einer organisierten Bande aus
Im Zuständigkeitsbereich des Heilbronner Polizeipräsidiums häufen sich aktuell die Einbrüche. Innerhalb von einer Woche zählten die Beamten weit über 20 Fälle. Man gehe stellenweise von einer organisierten Bande aus, so die Polizei. Wie weit die Ermittlungen vorangeschritten sind, darüber will der Polizeisprecher keine Angaben machen.