Gegen 1:30 Uhr ist es am frühen Donnerstagmorgen in Sulzbach-Laufen (Kreis Schwäbisch Hall) zu einer Explosion in einer Bankfiliale der Sparkasse gekommen, wie die Polizei auf SWR-Nachfrage berichtet. Demnach sprengten mehrere Personen einen Geldautomaten. Die Diebe nahmen das im Automaten gelagerte Bargeld und flüchteten, heißt es. Die Polizei fahndete erfolglos mit einem Hubschrauber und mehreren Streifenwagen nach ihnen.
Augenzeugen-Video zeigt Flucht der Automatensprenger
Eine Anwohnerin konnte die Flucht der Täter auf Video aufnehmen. Zwei vermummte Personen stürmten aus der Bankfiliale, während ein Komplize in einem schwarzen Auto wartete. Die Diebe sprangen ins Auto und fuhren schnell in Richtung Autobahn davon. Ein weiterer Augenzeuge berichtet, dass die Täter sehr professionell und gezielt vorgegangen seien. Die gesamte Tat habe nicht länger als zwei Minuten gedauert.
Die Explosion sei sehr stark und heftig gewesen, berichtet der Augenzeuge. So heftig, dass fast die Fenster rausgeflogen seien, erzählt er. Die Scherben seien über die ganze Straße verteilt gewesen.
Explosion in Bankfiliale: Bürgermeister geschockt
Der Bürgermeister von Sulzbach-Laufen, Markus Bock (parteilos), war in der Nacht bereits am Tatort und hatte sich ein Bild von der Lage gemacht. Er sei tief geschockt, aber froh, dass niemand verletzt wurde, sagte er.
Ein Statiker habe das Gebäude bereits in der Nacht überprüft, so Bock weiter. Hier konnte Entwarnung gegeben werden, es sei nicht einsturzgefährdet. Wie hoch der durch die Explosion entstandene Schaden ist, lässt sich bisher nicht näher beziffern, so die Polizei. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.
Landeskriminalamt vermutet niederländische Täter
Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg geht davon aus, dass der Gebäudeschaden die Höhe der Beute weit übersteigt. Die Täter hätten einen Festsprengstoff genutzt, der eine hohe Sprengwirkung habe. Es wird vermutet, dass die Täter aus den Niederlanden stammen. Die dortigen Behörden sowie das Bundeskriminalamt würden nun ebenfalls ermitteln.
Das LKA spricht bei solchen Taten von organisierter Kriminalität, da ein großer logistischer Aufwand nötig sei. Viele Banden würden hochprofessionell agieren und hätten ihre Hintermänner, die ihnen beispielsweise Sprengsätze verschaffen. Geldautomatensprengungen hätten einen besonderen Reiz, da sich in sehr kurzer Zeit fünf- oder sechsstellige Geldbeträge erbeuten lassen.