Die Behörden warten immer noch auf die Auslieferung des 17-Jährigen, der in Wüstenrot (Kreis Heilbronn) einen Sportwagen gestohlen haben soll. Die anschließende Verfolgungsjagd mit der Polizei, die bis nach Heilbronn führte, endete in einem schweren Unfall. Er konnte ins Ausland fliehen und wurde Anfang November in Großbritannien festgenommen.
Schwere Vorwürfe: Von Diebstahl bis versuchtem Mord
Noch dauert es, bis der junge Mann nach Deutschland ausgeliefert wird. Erst dann kann Anklage erhoben werden. Die Vorwürfe haben es aber in sich: Diebstahl, vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis und versuchter Mord. Als Mordmerkmal nimmt die Staatsanwaltschaft aktuell Vertuschung einer Straftat an, nämlich des Diebstahls des Sportwagens.
Nach Diebstahl und wilder Verfolgungsjagd Mutmaßlicher Mercedes-Dieb aus Wüstenrot in Großbritannien festgenommen
Das Rätsel scheint gelöst: In Großbritannien wurde ein junger Mann verhaftet, der in Wüstenrot einen Mercedes geklaut haben und dann vor der Polizei abgehauen sein soll.
Auf der Flucht soll der 17-Jährige schnurstracks auf die Streifenwagen zugefahren sein - ohne Rücksicht auf Verluste. Sollte der junge Mann wegen Mordes verurteilt werden, drohen ihm nach Jugendstrafrecht bis zu 10 Jahre Jugendstrafe, erklärt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Heilbronn. Ob da dann noch weitere Auflagen rund um das Autofahren dazukommen, ist nicht klar.
Medien hatten erst den Besitzer verdächtigt
Im Oktober hatte die gefährliche Verfolgungsjagd für Aufsehen gesorgt. Ein aufgemotzter Mercedes wurde gestohlen, richtete eine Schneise der Verwüstung an und am Ende war der Unfallfahrer verschwunden. In den Medien wurden zunächst Vermutungen laut, der Besitzer selbst könnte etwas mit der Sache zu tun haben.
Ein SEK-Einsatz im Haus, das die Familie des 17-Jährigen bewohnt, lenkte den Verdacht in den Medien dann in eine andere Richtung. Schlussendlich konnte der junge Mann in Großbritannien geschnappt werden. Wie lange die Auslieferung noch dauert, ist unklar. Anders als bei den fünf mutmaßlichen Automatensprengern von Offenau, die in die Niederlande geflüchtet waren, gehört Großbritannien nach dem sogenannten Brexit im Jahr 2020 nicht mehr zur EU. Das dürfte also länger dauern.