Tumultartige Szenen bei einem Fußball-Freizeitturnier in Neckarsulm-Obereisesheim (Kreis Heilbronn): Am Sonntag ist nach einer umstrittenen Entscheidung des Schiedsrichters das Turnier eskaliert. Es kam zu einer Massenschlägerei mit mehreren Verletzten. Die Polizei wurde alarmiert, das Turnier musste abgebrochen werden. Nun sollen Videos analysiert werden, wie es zu der Schlägerei kommen konnte, heißt es in einer Mitteilung des Vereins Türkspor Neckarsulm.
Polizei musste eingreifen: 40 Menschen an Massenschlägerei beteiligt
Cumali Ardin vom Veranstalter Türkspor Neckarsulm sagte dem SWR, dass es zuerst Beleidigungen und Schubsereien gegeben habe. Nachdem auch Tritte folgten, seien die Zuschauer von den Tribünen gesprungen und aufeinander losgegangen. "Freunde und Verwandte - alle sind runtergeflogen von der Tribüne, wie Fallobst", so Cumali Ardin. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Heilbronn wurden mehrere Menschen verletzt, eine Person kam ins Krankenhaus.
Auch acht Ordner konnten die Streithähne nicht trennen. Die Organisatoren alarmierten deshalb die Polizei. Die Schlägerei sei dann aber schnell beendet gewesen, heißt es. In Absprache mit den Beamten wurde das Turnier laut Ardin abgebrochen, sodass es auch am Montag keine Spiele mehr gab. Ardin schätzt, dass rund 40 Menschen an der Schlägerei beteiligt waren.
An dem Turnier nahmen nur Freizeitmannschaften teil, also keine eingetragenen Vereine. In der Partie standen sich ein Freizeitteam aus dem Raum Heilbronn und ein Freizeitteam aus dem Raum Sinsheim gegenüber.
Türkspor: Preisgeld wird nach Massenschlägerei gespendet
Der Veranstalter zeigte sich entsetzt von den Vorkommnissen. Einen derartigen Vorfall habe es in den vergangenen 15 Jahren nicht gegeben, so Türkspor. Auch die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Nun will Türkspor die Preisgelder in Höhe von 1.750 Euro spenden. Das Geld soll an die Heilbronner Kinderhilfsorganisation "Große Hilfen für kleine Helden" gehen.
Nach Massenschlägerei: Sponsor kündigt Zusammenarbeit
Mittlerweile hat auch der Sponsor "Prestige Transporte und Montageleistungen" die Zusammenarbeit mit dem Verein für beendet erklärt. Das teilte der Geschäftsführer Erdal Cengiz in einem Post auf Facebook mit. Er habe im Urlaub in Österreich von den Ereignissen erfahren. Etliche Nachrichten und Anrufe von Freunden hätten ihn erreicht, heißt es. Er kritisiert, dass er von Seiten des Vereins keine offizielle Erklärung erhalten habe.
Erdal Cengiz war von 2019 bis 2022 selbst Präsident von Türkspor. Sein Unternehmen ist auch der Namensgeber des Turniers, das sich "Prestige Cup" nennt. Nun muss der Verein wohl auch nach einem neuen Namen suchen.
Ähnlicher Vorfall bei Fußballturnier in Weinsberg
Vor rund einem Jahr hatte es bei einem Firmen-Fußballturnier in Weinsberg (Kreis Heilbronn) ähnliche tumultartige Szenen gegeben. Nach einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Spielern war es zu Ausschreitungen gekommen, in die sich auch Zuschauer einmischten. Zwei Teilnehmer wurden verletzt.