Am vergangenen Wochenende musste die Performance der kubanischen Künstlerin Tania Bruguera im Berliner „Hamburger Bahnhof“ abgebrochen werden, nachdem eine Gruppe Aktivist*innen mit Hassreden und pro-palästinensischen Aufrufen die Performance gestört hatten. „Die Aktion sollte nicht überbewertet werden“, sagt Sebastian Frenzel, der stellvertretende Chefredakteur des Kunstmagazins Monopol.
In der Kunst ist ein Dialog noch möglich
Denn es seien 20 bis 30 Aktivist*innen gewesen, die nun ihre Aufmerksamkeit erreicht hätten, so Frenzel. Das sage nichts über die aktuelle Stimmung der Berliner Kunstwelt aus. Bruguera wollte 100 Stunden lang aus dem Werk der jüdischen Publizistin und Philosophin Hannah Arendt lesen.
Es gäbe Konflikte und einen zunehmenden Antisemitismus, aber diese seien nicht auf die Kulturwelt beschränkt, so Frenzel, sondern ein Spiegel der Gesellschaft. Er sei der Meinung, dass die Kulturwelt „nicht so gespalten ist, wie man vielleicht glaubt“ und dass „ein Dialog in der Kunst durchaus noch möglich“ sei.