Rund 25 Künstlerinnen der bundesweit größten Künstlerinnenvereinigung setzen sich in der Ausstellung „So wie es ist, bleibt es nicht“ im Museum Boppard mit den Themen Verfall, Veränderung und Neubeginn auseinander. Mit den verschiedensten Materialien und Medien zeichnen sie ein optimistisches Bild der Zukunft.
Verfall in der Kunst ist ein tradiertes Motiv
Die bildende Kunst beschäftigt sich seit Jahrhunderten mit dem Thema des Verfalls. Auch der Abfall als solcher, Reste oder Gebrauchtes haben immer wieder Kunstschaffende inspiriert. Josef Beuys installierte Butterberge, Daniel Spoerri Essensreste oder benutztes Geschirr. In Boppard lebt diese Tradition, einen Veränderungsprozess darzustellen, weiter.
Positive Sichtweisen auf Veränderungsprozesse
Unter dem Motto: „So wie es ist, bleibt es nicht“ zeigen 25 Künstlerinnen im Museum Boppard auf, wie man auch in schwierigen Zeiten zu einer positiven Sichtweise kommen kann. Für Museumskurator Frank Schröder stehen inhaltlich dabei die Veränderungen und Ereignisse der letzten Jahre im Vordergrund, so wie etwa die Corona-Pandemie.
Dem Kurator geht es nicht darum, das Geschehene grundsätzlich negativ darzustellen. Er will zeigen, dass Veränderungsprozesse auch positive Aspekte haben. Dabei könne es auch darum gehen, wie Materialien, Formen oder Stimmungen sich verändern. „Altes vergeht und Neues entsteht wieder“, so Schröder.
Künstlerinnen setzen sich mit Verfall und Neubeginn auseinander
Unter den 25 Künstlerinnen der Ausstellung ist auch Astrid Meiners-Heithausen. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Fotomalerei und Druckgrafik, arbeitet gerne mit Müll oder mit Plastik, das sie im Meer findet. Für das Thema „So wie es ist, bleibt es nicht“, hat sie sich mit der Struktur, dem Schatten und der Farbe von Rost beschäftigt. „Bodenschatz“ heißt ihre Fotomalerei – bei der Rost, Wasser und Erde poetisch anmutende Farbflächen ergeben.
Eine Stoffpuppe macht die Vergänglichkeit sichtbar
Einen anderen Ansatz, um Veränderung und Verfall auszudrücken, verfolgt Zeichnerin Birgit Leinemann. Ihre Buntstiftarbeit „Geliebt“ erinnert optisch an den „Keinohrhasen“ aus dem gleichnamigen Film von Til Schweiger. Ihr Motiv ist auch das Titelbild zur Ausstellung – eine geflickte und schräg zusammengenähte Stoffpuppe. Die Puppe soll die Vergänglichkeit der Zeit darstellen. Von Phasen voller Glück, in denen man die Puppe geliebt hat, bis hin zu Phasen, in denen nur die Erinnerung an diese Puppe bleibt.
Die Ausstellung „So, wie es ist, bleibt es nicht“ zeigt anhand von prägnanten Beispielen der teilnehmenden Künstlerinnen, dass Kunst Veränderungsprozessen positiv entgegenstehen kann. Auch, wenn die allgemeine Weltlage gerade eine andere Richtung vorgibt.
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