Film

„DogMan“: Intensiver Thriller von Luc Besson

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Autor/in
Rüdiger Suchsland

Der französische Regisseur Luc Besson steht für Adrenalin-Action und fantasiereiche Science-Fiction-Abenteuer wie „Im Rausch der Tiefe“ und „Valerian“. In seinen neuen Film „DogMan“ erzählt er ungewohnt leise und intim von einem Mann, der sich mit Hunden besser versteht als mit Menschen. Caleb Landry Jones, 2021 bei den Filmfestspielen von Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet, spielt die Hauptrolle des in seiner Kindheit grausam misshandelten Douglas.

Hunde statt Menschen

Am Anfang des Films ist ein Mann in Frauenkleidern zu sehen. Es ist die Hauptfigur: ein Mann, der Crossdressing betreibt. Er wird von der Polizei verhaftet und kommt in die Psychatrie. In den Gesprächen mit einer Gutachterin wird dann im Rückblick die Geschichte dieses Mannes chronologisch und etwas schematisch erzählt. Hunde spielen die Hauptrolle in diesem Film. Es sind viele Hunde, und es geht dann um einen Mann, der seit seiner Kindheit mit Hunden zusammenlebt.

Vom Vater in den Hundezwinger gesperrt

Es ist die Geschichte eines Menschen, der von seinem Vater misshandelt wurde. Er wurde von ihm in einem Hundekäfig mit Hunden zusammen eingesperrt. Bevor er nach Monaten von den Sozialbehörden befreit wurde, entwickelte er dort eine große Empathie für Hunde und fand einen Weg, um mit den Kreaturen auf eine Weise zu kommunizieren, die einmalig ist. Diese Hunde machen alles für ihn.

Mit den Hunden auf Juwelenraub

Wir wissen nicht, ob so etwas im realen Leben auch möglich ist. In der Fantasie des Kinos ist es in jedem Fall möglich: So sieht man zum Beispiel eine Gruppe von Hunden, die in eine Wohnung einbrechen und dort wie Robin Hood und seine Bande bei einer sehr reichen Frau ein Diamanten-Collier stehlen. Dieser „Dogman“ hat eine intime Nähe zu ihnen, die Hunde sind seine Ersatzfamilie. 

Seelisch und körperlich zerstörter Mensch

Dies ist trotzdem vor allem auch eine menschliche Geschichte. Eine Geschichte, in deren Zentrum ein schon als Kind massiv zerstörter Mensch steht. Der darum kämpft, er selbst zu sein, sich zu finden, erwachsen zu werden. Und so richtig gelingt das bis zum Ende nicht. Denn dieser Mann ist auch körperlich schwer gezeichnet. Er hat eine Lähmung, die ihn daran hindert, mehr als wenige Minuten aufrecht zu stehen und eine Gewehrkugel wandert langsam auf sein Rückenmark zu, sie wird ihn irgendwann töten.

Todd Phillips „Joker“ lässt grüßen

Caleb Landry Jones spielt diesen von den Misshandlungen gezeichneten, mittlerweile erwachsenen, aber meist im Rollstuhl sitzenden „DogMan“ zwischen Humanität und Wahnsinn. Wer die Bilder sieht, kann vermuten, dass Todd Phillips‘ grandios-erfolgreicher „Joker“ ein Einfluss auf diesen Film gewesen sein muss. Die düstere Atmosphäre, die psychopathisch anmutende Gewalt und nicht zuletzt eine zeitweise sehr stark geschminkte Titelfigur mit traumatischer Jugend sind Hinweise darauf.

 Statt Adrenalin-Kino ein ruhiger, intimer Film

„DogMan“ ist ein Film, der schon alleine für den Regisseur Luc Besson sehr sehr ungewöhnlich ist. Denn Besson steht eigentlich für Adrenalinkino. In gewissem Sinn macht er das zwar auch jetzt wieder. Aber trotzdem ist dies ein viel ruhigerer, sehr geglückter Film. Das liegt vor allem am Zauber der Hunde und an dem, was sie alles machen können. 

 Trailer „DogMan“, ab 12.10. im Kino

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