Zunächst mal muss man verstehen, dass IT-Sicherheit heute zentral ist für fast alle Branchen, da sie in allen möglichen Bereichen von Unternehmen Digitalisierung haben.
Cyber Angriff und das Geschäft der Hacker
Die Gefahren aus dem Internet sind groß: Manche, auch große Unternehmen sind schon mehrfach Opfer von Hackerangriffen geworden. Zur Auslöse werden hohe Summen gefordert, deshalb plädiert die Informatikerin Constanze Kurz dafür, sich von vornherein gegen solche Angriffe zu wehren.
Es hat sich schlicht eine Branche gebildet, die nur davon lebt Schadsoftware zu produzieren. Sozusagen eine richtig kriminelle Branche, die in ihrer Größe schon beängstigend ist.
Was tun gegen Angriffe auf die IT-Infrastruktur?
Unternehmen können sich wehren, betont Informatikerin Constanze Kurz. Man muss ständig damit rechnen, Opfer eines Hackerangriffs zu werden. Wichtig sind gut ausgebildete Mitarbeitende. Und das ist die nächste Herausforderung für Unternehmen, denn der Arbeitsmarkt ist leer gefegt und wer sich mit IT-Sicherheit auskennt, kann hohe Summen verlangen. Dennoch muss das Problem langfristig gesehen werden und schon junge Menschen müssen dahingehend ausgebildet werden.
Wer den Schutz der eigenen IT-Infrastruktur nicht sicherstellen kann, der kann natürlich auch Dienstleister beauftragen, die das übernehmen.
Da ist auch eine Branche entstanden, die in der Defensive arbeitet und versucht ihre Kunden zu schützen. Aber es kommt mir schon oft vor wie ein Hase-und-Igel-Spiel. Und derzeit sieht es so aus, als wenn diese ganze Branche, die letztlich auch in vielen Teilen kriminell ist, ziemlich die Oberhand hat.
Wie arbeiten kriminelle Hacker-Gruppen?
Das Bild des Amateur-Hackers, der in seinem Keller sitzt, trifft auf die Hacker-Gruppen nicht zu. Die Branche ist mittlerweile professionell organisiert, viele der Hacker handeln mit Sicherheitslücken, die sie entdecken. Es gibt auch ganze Anbieterlisten, in denen steht, welche Summen für welche Art von Sicherheitslücke bezahlt werden. Und die sind teilweise enorm hoch. Die Gruppen verkaufen die Sicherheitslücken an diejenigen, die zahlen – Constanze Kurz nennt sie deshalb auch "Hacker-Söldner".
Die sind aber nicht mehr Amateure, sondern richtig professionell. Die haben Büros, die haben Arbeitszeiten und die haben auch hohe Preise.
Unternehmen und der Staat sollen laut Constanze Kurz mehr in die Abwehr solcher Hackerangriffe investieren. Und auch Privatpersonen sollten an ihre Sicherheit im Netz denken, regelmäßige Updates von Betriebssystemen und Apps sind die ersten Schritte.
Von Gefahr im Netz, IT-Sicherheit, Cyberwar und Julian Assange
Constanze Kurz ist promovierte Informatikerin und hat sich auch intensiv mit dem Fall Julian Assange befasst. Sie ist Sprecherin des Chaos Computer Clubs und als Computersicherheitsexpertin wird sie als "menschgewordenes Technikgewissen der Nation" bezeichnet. Sie erklärt in SWR1 Leute, was wir tun müssen, um unsere Daten, Infrastruktur und unseren Wohlstand zu schützen.
