Vom Kindersoldaten im Iran wurde Amir Kassaei zum "Enfant Terrible" der Werbebranche – von den Minenfeldern des Iran-Irak-Krieges kam der Werbe- und Marketingexperte nach Deutschland. Noch heute verfolgen ihn die Erinnerungen an damals.
Kindersoldat im Iran: als 12-Jähriger Kanonenfutter der Basiji-Milizen
Sein Lebensweg hatte eigentlich alles andere als Erfolg für ihn vorgesehen: Eine zunächst behütete Kindheit im Iran endete als Kindersoldat auf den Minenfeldern des Iran-Irak-Kriegs in den frühen 80er Jahren.
Eine Bilderbuch-Kindheit endet in der Revolution der Mullahs
Werbe- und Marketing-Experte in Deutschland
Amir Kassaei flüchtete aus seiner Heimat - seine Eltern sorgten dafür, dass er während eines Fronturlaubs an die grüne Grenze zur Türkei kam. Er schlug sich zu Fuß bis nach Istanbul durch und beantragte in der österreichischen Botschaft Asyl – ein Freund der Familie lebte in Wien. Das alles mit gerade einmal 15 Jahren, traumatisiert von den Schrecken des Krieges.
Krieg in der Ukraine und Nahost holt das Trauma wieder hervor
Amir Kassaei machte sein Abitur in Wien und studierte in Frankreich Betriebswirtschaftslehre, um dann eine Bilderbuchkarriere in der Werbe- und Marketingbranche zu starten. Mit viel Fleiß und – wie er selbst sagt – "deutschen" Tugenden ging es für ihn bis ganz nach oben.
Man nannte ihn das "Enfant Terrible" der Werbebranche, bevor er nach 30 Jahren den Ausstieg wagte. Als vielfach ausgezeichneter und erfolgreicher Unternehmer leitete er unter anderem als Global Chief Creative Officer eine in über 80 Ländern tätige Werbeagentur. Dass das alles auch seinen Preis hat, bleibt dabei häufig unerwähnt.