Da gibt es momentan noch Unsicherheiten. Wir setzen aber große Hoffnung in das globale Beobachtungssystem, das wir in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickeln. Wenn das in zwei Jahren an der Internationalen Raumstation sitzt, können wir zum ersten Mal weltweit und auf dem ganze Zug eine Schwalbe beobachten. Dann können wir herausfinden, wohin die Schwalben gehen, die eben nicht mehr zurückkommen.
Das ist für den Schutz der Tiere sehr wichtig, weil wir dann zum ersten Mal verstehen: Was passiert denen? Bleiben sie irgendwo über dem Mittelmeer in einem schlechten Wetter hängen und stürzen ab? Kommen sie nicht über die Sahara? Sind die Insekten im Sudan nicht mehr da oder werden die irgendwie Pestizid behandelt? Was passiert den Schwalben wirklich?
Gibt es Vögel, die immer zum selben Nistkasten zurückkehren?
Ja. Es ist sehr spannend, wie die den wiederfinden. Wir haben bereits einige Hinweise darauf, wie diese Navigation zwischen Kontinenten Jahr für Jahr funktionieren kann. Es ist faszinierend, dass eine Schwalbe zum selben Nest zurückkehrt und zwischendurch in Südafrika war.
SWR 2014
ICARUS
Projekt ICARUS Was Tierbeobachtung aus dem All bringt
Wohin Tiere wandern, erforscht das Icarus-Projekt vom Weltall aus. "Das ist für uns Gold wert", sagt der Tierverhaltensforscher Martin Wikelski im Gespräch mit Ulrike Alex.
Projekt ICARUS Martin Wikelski erforscht Tierbewegungen für die Vorhersage von Katastrophen
Martin Wikelskis Leidenschaft gehört den Tierwanderungen rund um unseren Globus. Mit „ICARUS“ und seiner Beobachtung von Tausenden Tieren aus dem Weltall hat er Einzigartiges geschafft. Über Minisender, die die Wissenschaftler an unzähligen Tieren installiert haben, erhalten sie via Raumstation ISS Daten darüber, wo sich die Tiere aufhalten und wie sie sich bewegen. Er folgt Libellen und Füchsen, schildert faszinierende Einblicke und bewegende Erlebnisse mit Bienen, Drosseln und Störchen, Fledermäusen, Seelöwen, Meeresschildkröten, Walhaien und Nashörnern. Und zeigt so, wie wir Menschen von Tieren lernen können, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Er hat Flughunde in Afrika und Ziegen am Ätna mit Sendern ausgestattet. Sein aktuelles Projekt ist Schlangen-Besendern. Und wozu dieser Aufwand? Er will die Schwarmintelligenz der Tiere nutzen. Denn er ist überzeugt: das Potenzial, das in der natürlichen Intelligenz der Tiere schlummert, ist mindestens so groß wie das der Künstlichen Intelligenz von Maschinen. Im Landesschau-Studio erzählt er, was wir Menschen von der Schwarmintelligenz des Lebens lernen können.
Vögel
Ornithologie Wie können Schwalben im Flug kleine Insekten erkennen und fangen?
Schwalben sehen mehr Bilder pro Sekunde als Menschen. Trotzdem ist es keine gute Idee, während des Fluges einfach den Schnabel aufzureißen. Warum? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Kultur Warum gelten Eulen als weise?
Historisch lässt sich das auf die griechische Mythologie zurückführen. Die Eule war das Begleittier der Göttin Athene – Schutzgöttin der Stadt Athen und Göttin der Weisheit. Aber warum die Eule und nicht ein anderes Tier? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.