Neustart des Icarus-Projekts: Was Tierbeobachtung aus dem All bringt

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Von Autor/in Ulrike Alex

Wohin Tiere wandern, erforscht das Icarus-Projekt vom Weltall aus. "Das ist für uns Gold wert", sagt der Tierverhaltensforscher Martin Wikelski im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex.

Die weltweite Tierbeobachtung aus dem Weltall - das ist das Projekt Icarus (International Cooperation for Animal Research Using Space).

"Wir können auf der ganzen Welt verstehen, was das Leben macht", sagt der Tierverhaltensforscher Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut in Radolfzell.

Icarus: weltweites Beobachtungssystem durch Tiere

Die Tiere würden Auskunft über die verschiedenen Bedingungen auf der ganzen Welt geben. Dazu gehörten auch Daten über die Bodenfeuchtigkeit oder das Wachstum von Bäumen. Auch Gletscher und Wolken könnten gemessen werden. Der Nutzen für die Wissenschaft sei unbezahlbar, weil "wir ein Beobachtungssystem für die Welt durch die Tiere haben".

Stopp von Icarus wegen des Ukraine-Kriegs

Technisch funktioniert Icarus, weil die Tiere mit einem Peilsender ausgestattet sind. Die Daten wurden zwischen 2020 und März 2022 von einer Antenne auf dem russischen Modul der Raumstation ISS erfasst. Wegen des Ukraine-Kriegs ist die Partnerschaft inzwischen jedoch beendet.

Neustart für Icarus im Oktober 2024

Doch im Oktober 2024 solle Icarus seine Arbeit wieder aufnehmen, sagt der Tierverhaltensforscher. Mit Hilfe von Minisatelliten soll das Projekt erneut Daten aus dem All liefern. "Tiere als Erdbeobachter, die uns Informationen über das Leben auf dem Planeten geben", das bringe die Wissenschaft enorm voran, ist der Forscher überzeugt.

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Ulrike Alex
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Andreas Böhnisch