Das neue Jahr muss ohne ihn auskommen: SWR Kultur widmet dem 2024 verstorbenen Komponisten, Hochschullehrer, Musikdenker und -motor Wolfgang Rihm zum Jahresende eine dreistündige Sondersendung. Wir hören seine Musik, erinnern und sprechen über ihn – mit Zeitgenossinnen und Weggefährten.
Ein musikalischer Überzeugungstäter
Er sorgte für Präsenz in der Neuen Musik: Wolfgang Rihm war als Komponist von über 600 Werken, als engagierter Kompositionslehrer und Mitglied unzähliger Gremien, Jurys und Akademien ein musikalischer Überzeugungstäter.
1952 in Karlsruhe geboren, war er in jungen Jahren insbesondere als Organist tätig, studierte aber auch schon als Schüler bei Eugen Werner Velte Komposition an der Karlsruher Musikhochschule. Später setzte er seine Studien bei Wolfgang Fortner, Karlheinz Stockhausen und in Freiburg bei Klaus Huber und Hans Heinrich Eggebrecht fort.
Als Kompositionslehrer und dann langjähriger Professor für Komposition kehrte er nach Karlsruhe zurück, wirkte aber unter Anderem auch bei den Darmstädter Ferienkursen und in der Akademie des Lucerne Festivals.
Abseits des Erwartbaren
Frühe Aufführungen von Orchesterwerken und anderen bei den Donaueschinger Musiktagen machten Furore; Rihm brach mit Konventionen und Erwartungen des Neue-Musik-Betriebs.
Mehrere, teils häufig gespielte Opern entstanden, aber auch Oratorien, Solokonzerte für große Musiker*innen unserer Zeit, sehr viel Kammermusik für die unterschiedlichsten Besetzungen und zahlreiche Lieder. Außerdem Schriften, Rundfunkgespräche und Interviews.
Archiv-Fund in voller Länge:
Überhäuft mit Preisen
Wolfgang Rihm wurden viele Preise, Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften verliehen, darunter das Bundesverdienstkreuz in drei verschiedenen Graden und der Ernst-von-Siemens-Musikpreis.
Am 27. Juli 2024 ist Wolfgang Rihm nach langer Krankheit in Ettlingen gestorben.