Thema Musik

Ein Fest fürs Leben – Paris in den wilden 20ern

Stand

Von Autor/in Katharina Eickhoff

Jeder kennt Jede

Paris leuchtet in den 1920er Jahren, und Jeder kennt Jede: Die Mistinguett bezaubert die Stadt und den englischen Thronfolger, die Groupe des Six macht Montmartre unsicher, Jean Cocteau jazzt im „Boeuf sur le toit“, Gertrude Stein erfindet neue Sprachmelodien.

Die Mistinguett
„Ihre Stimme, immer leicht neben der Spur, war die einer Pariser Straßenhändlerin – die raue, schleppende Stimme der einfachen Leute von Paris.“ (Jean Cocteau über die Mistinguett)

In Saint Sulpice orgelt noch der alte Widor, derweil in der goldstrotzenden Opéra Garnier die spätere Nazi-Sirene Germaine Lubin zum Wagner-Star aufsteigt.

In Paris, das darf ich selbst an dieser Stelle wohl sagen, schlägt gegenwärtig der Puls der lebendigen Welt …

Cole Porter im Ritz

Und dann ist da noch Cole Porter, der nach Kriegsende eigentlich ernsthaft Musik studieren wollte, dann aber doch lieber an der Champagner-Bar des Ritz abhängt und am Flügel erste Songs zum Besten gibt, die von seiner Frankreich-Liebe zeugen: „Fifty million frenchmen can’t be wrong“.

Fifty Million Frenchmen Can't Be Wrong (Remastered)

SWR Classic Jewels Darius Milhaud: "Le boeuf sur le toit"

Ausschnitt aus dem Konzert vom 18. Juli 2007 vom Freiburger Münsterplatz

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Dirigent: Sylvain Cambreling

Gespräch Marion Löhndorf – Leben im Hotel

Schon ihre Namen sind ein Versprechen auf Luxus und das schöne Leben: „Savoy“, „Ritz“, „Waldorf Astoria“. Was macht Hotels zu so besonderen Orten? Und was inspiriert Künstler immer wieder, sich mit ihnen zu befassen oder für immer einzuchecken? Dem spürt Marion Löhndorf in ihrem klugen Essay über das „Leben im Hotel“ nach.
Anja Höfer im Gespräch mit Marion Löhndorf