Zwischen Endstation und Sehnsucht da hat der Bus einen emotionalen Parkplatz gefunden - denn dieses Verkehrsmittel hat eine doppelte Bedeutung, als Linienbus bringt er uns im besten Fall pünktlich von A nach B. Und im privaten Bulli-Bus sind wir in Sachen Sehnsucht unterwegs, auf Weltreise, im Urlaub oder auch für ein verlängertes Wochenende. Natürlich ist die Realität von Linienbus und Bulli eine andere - wenn die Busfahrer und Busfahrerinnen streiken oder es kaum noch jemanden gibt, der sich als Fachkraft im Linienbus hinters Steuer setzen mag. Und die Sehnsucht nach Abenteuer und Weite? Die war auf dem legendären Hippie-Trail der 60er und 70er Jahre zwar ein entscheidender Antrieb, der viele junge Leute aus Europa bis nach Indien führte - gleichzeitig war diese Reise aber auch eine Mühsal, mit kaputten Reifen, gerissenen Keilriemen und dem Kulturschock zwischen Blumenkindern und traditionellen Lebensweisen, zum Beispiel in Afghanistan.
In dieser Matinee steigen wir also in den Bus, unsere Reporterin versucht sich als Linienbusfahrerin, wir reisen auf dem Hippie-Trail, stehen in Brandenburg an der Bushaltestelle und warten auf einen Bus, der vielleicht nie kommt. Wir überprüfen den Mythos des Greyhounds in den USA und gleich auch noch den trendigen Hashtag vom #vanlife im renovierten VW-Bus und wir erzählen die Geschichte des New Yorker Busfahrers William Cimillo, der 1947 keine Lust mehr auf die Stammstrecke hatte und seinen Bus an den Strand in Florida fuhr.
Gesprächspartnerinnen der Sendung sind der Schriftsteller Daniel Speck, die Journalistin Luisa Thomé und der Drehbuchautor Oliver Bukowski.
Redaktion: Daniel Stender
Musikredaktion: Moritz Chelius