Zeitgenossen

Joachim Zelter: „Mein ganzes Schreiben ist von Ironie geprägt“

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Interview
Silke Arning

Die Berge rauf und runter, mal eben von Tübingen nach Freiburg - für den routinierten Rennradfahrer Joachim Zelter kein Problem. "Das Wichtigste ist eine gewisse Hartnäckigkeit, die man im Sattel ebenso braucht wie am Schreibtisch", meint der Tübinger Schriftsteller.

„Sport ist ein hochliterarischer Begriff, der schon bei Shakespeare auftaucht und das heißt eben auch Vergnügen im Sinne einer Zwecklosigkeit. Sport bedeutet Zwecklosigkeit im besten Sinne und nach Oscar Wilde ist eben auch die Literatur, die Kunst überhaupt, eine Form von zelebrierter Zwecklosigkeit.“

Fast 10 Jahre lang hat er an seinem neuen Roman "Imperia" gearbeitet - ein feiner satirischer Seitenhieb auf den Theaterbetrieb. Typisch für Joachim Zelter, der in seinen Romanen, Hörspielen und Bühnenstücken machtpolitische Rangeleien und gesellschaftlichen Leistungswahn mit spitzer Feder zumeist in guter britisch-irischer Literaturtradition aufs Korn nimmt.

Der promovierte Anglist, der in Tübingen und Yale unterrichtete, hat sich mit 34 Jahren gegen eine Karriere an der Universität und für ein Leben als freier Schriftsteller entschieden. Zu seinen Vorfahren zählt der Goethe-Freund und Komponist Carl Friedrich Zelter.

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Silke Arning