Platz 2 (59 Punkte)

Roman

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Geschenktipp zu Weihnachten:
„Ich empfehle Eckhart Nickels 'Hysteria' für alle Freunde des guten Stils und Fans von selbstironischen Verschwörungstheorien.“
SWR2 Literaturredakteur Carsten Otte

„Mit den Himbeeren stimmte etwas nicht.“

Jeder andere von uns hätte die unnatürlich roten Dinger an diesem Marktstand liegen gelassen. Bergheim ist da anders.

Bergheim ist die Hauptfigur in Eckhart Nickels erstem Roman. Und Bergheim folgt nach dem schönsten ersten Satz des Jahres der Spur der Beeren, er kann gar nicht anders. Bis er im Kern seiner verdorbenen Gegenwart angekommen ist.

Veganer Albtraum

Die verdorbene Gegenwart des Vornamenlosen wiederum ist der vegane Albtraum jedes randreaktionären Hedonisten. Mit Hedonisten und ihren schwarzromantischen Nachtgedanken kennt sich – abgesehen vielleicht von Christian Kracht – niemand besser aus als Eckhart Nickel, Mitglied im Popkulturvordenkquintett „Tristesse Royal“, Reisegefährte von Kracht und Koproduzent des Springer-Magazins „Der Freund in Katmandu“.

Bergheims Deutschland ist eine  Ökorepublik, in der alle Drogen verboten, in der überhaupt beinahe alles verboten ist. Und während das zur Errettung der Natur vermutlich tatsächlich einzig Wahre schon gedacht wird, die Auslöschung des Menschen und all seiner Spuren nämlich, arbeitet die Wissenschaft mit Bergheims Freunden an der Spitze an der kompletten Verkünstlichung der allmählich verderbenden Natur.

Irrwitziger Thriller

Nickels Himbeerenhysterie ist ein irrwitziger Thriller, der mit der scharfen und sprachlich extrem eleganten Klinge der Dekadenz durch Herz und Hirn einer Gegenwart fährt, die nur eine halbe Drehung der Realitätsschraube von uns entfernt ist.

Zum Autor:

Eckhart Nickel, geboren 1966 in Frankfurt/M., studierte Kunstgeschichte und Literatur in Heidelberg und New York. Er gehörte zum popliterarischen Quintett Tristesse Royale (1999) und debütierte 2000 mit dem Erzählband „Was ich davon halte“. Nickel leitete mit Christian Kracht die Literaturzeitschrift Der Freund in Kathmandu. Heute schreibt er vorwiegend für die FAS, die FAZ und ihr Magazin. Bei Piper erschien u. a. die „Gebrauchsanweisung für Portugal“. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2017 wurde er für den Beginn von „Hysteria“ mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet und war auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2018.

Video: Carsten Otte im Gespräch mit Eckart Nickel

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