Katharina Borchardt im Gespräch mit dem Kritiker Carsten Hueck
„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – das wird dieses Jahr gefeiert. Denn ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 belegt, dass damals bereits Jüdinnen und Juden in Köln lebten. Trotz der schweren Pogrome zu Beginn des Ersten Kreuzzugs (1096), während der Pest (1349) und auch trotz des noch immer unfassbaren Holocaust im 20. Jahrhundert leben bis heute Jüdinnen und Juden in Deutschland.
In den letzten Jahrzehnten nimmt ihre Zahl sogar stark zu: durch den Zuzug osteuropäischer Juden aus der ehemaligen Sowjetunion und auch weil Berlin bei Israelis besonders beliebt ist. Viele Autorinnen und Autoren sind darunter, und sie bereichern das literarische Leben in Deutschland.
Kritiker Carsten Hueck kennt die Details und freut sich auf den Roman von
Zeruya Shalev - Schicksal
Außerdem empfiehlt Carsten Hueck:
Chaim Grade – Von Frauen und Rabbinern
Aus dem Jiddischen von Susanne Klingenstein
Die Andere Bibliothek, 360 Seiten, 44 Euro
ISBN: 9783847704317
Tomer Gardi - Sonst kriegen Sie Ihr Geld zurück
Aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer
Droschl, 160 Seiten, 20 Euro
ISBN: 9783990590263
Archivradio-Gespräch Trotz Auschwitz – Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945
Judentum nach 1945 – was bedeutete das? Historische Aufnahmen u.a. mit Hannah Arendt, Fritz Bauer, Hans Rosenthal – kommentiert vom Publizisten und Zeitzeugen Micha Brumlik.
Buchkritik Zeruya Shalev - Schicksal
Mit „Schicksal“ hat Zeruya Shalev einen Roman über zwei Frauen in Israel geschrieben, deren Lebenswege auf historische, politische und familiäre Weise miteinander verbunden sind: Das Buch ist Klagegesang und Freiheitsdrama zugleich, im hohen Ton geschrieben, der aufs Ganze geht und einen erstaunlichen Lektüresog entstehen lässt.
Rezension von Carsten Otte.
Aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer
Berlin Verlag, 416 Seiten, 24 Euro
EAN 978-3-8270-1186-2