Kriegstagebuch

Tagebuch aus Tel Aviv – Zwischen Hoffen, Bangen und Raketenalarm

Stand
AUTOR/IN
Uli Paulus

Kriegstagebuch aus Tel Aviv – die pfälzische Schriftstellerin Sarah Stricker erzählt von ihrem Alltag in Israel zwischen Hoffen, Bangen und Raketenalarm.

Mit den Terrorattacken auf Israel am 7. Oktober hat sich Sarah Strickers Leben in Israel völlig verändert. Die Schriftstellerin aus Schwegenheim in der Pfalz lebt seit 14 Jahren in Tel Aviv. Ihr erster Roman „Fünf Kopeken“ war ein mehrfach ausgezeichneter Bestseller.

Am neuen Roman schrieb sie auf einer Dachterrasse mitten in Tel Aviv, bisher immer unterbrochen von Warnungen der israelischen Alarm-App. Jetzt hat sie die Arbeit an ihrem neuen Roman ganz unterbrochen und hält stattdessen ihren neuen Alltag in einer Art Tagebuch fest.

Darin geht es um Hoffnung für die verschleppten Geiseln, Angst um die Freundinnen und Freunde an der Front und die Zukunft Israels. SWR Kultur zeigt am Schicksal Sarah Strickers, was sich an Tel Aviv, in ihrem Leben und im Leben ihrer Nächsten in der Stadt verändert hat.

Gespräch Autorin Sarah Stricker über das Leben in Israel: Die Kulturszene ist zum Erliegen gekommen

Mit ihrem Debüt-Roman „Fünf Kopeken“, einer Familienchronik, wurde Sarah Stricker 2013 bekannt. Die Autorin wurde 1980 in Speyer geboren und wuchs in der Pfalz auf. Seit 2009 lebt sie in Israel und schreibt unter anderem für verschiedene Medien. In SWR2 erzählt sie von ihrem derzeitigen Leben im Krieg.

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Gespräch „Ich muss aus dieser Machtlosigkeit raus“: Israelische Regisseurin verarbeitet Hamas-Anschlag in einem Theaterstück

„Wie kann man nach unmenschlichen Taten, weiterhin humanistisch bleiben?“ das habe sich die israelische Regisseurin Sapir Heller gefragt, nach den Gräueltaten der Terrororganisation Hamas an israelischen Zivilisten am 7. Oktober. In einem Theaterstück versucht sie mit der Autorin Maya Arad Yasur, eine Antwort auf diese Frage zu finden. „Wie man nach einem Massaker humanistisch bleibt in 17 Schritten“ heißt das Stück, das am Sonntagvormittag Premiere am Landestheater Tübingen feiert.
Aus der Machtlosigkeit raus
Sie fühlte sich gelähmt, habe geweint und Nachrichten gehört, erzählt die Regisseurin im SWR2, aber nach einer Weile „ich musste aus dieser Machtlosigkeit raus“. Daher entstand in ihr das Bedürfnis, was gerade passiert, in einem Theaterstück zu bearbeiten. Nach einem solchen Schock sei es leicht, in Rache und Wut-Gefühle zu verfallen, sagt sie, aber ihr Stück sei ein Plädoyer dafür, „trotzdem humanistisch zu bleiben, in einer unmenschlichen Welt, auch wenn das ein innerer Kampf ist“.
Auch auf der anderen Seite gibt es Mütter
Das Stück sei als Ratgeber geschrieben, um menschlich zu bleiben, „es ist sehr künstlerisch aber auch sehr persönlich geschrieben“, erklärt sie, denn es sind 17 Räte einer Frau an sich selbst, einer Mutter, die sich immer wieder in Erinnerung aufruft: „Es gibt Mütter auch auf der anderen Seite“. In dieser Horrorgeschichte, sagt die Regisseurin, die Suche nach Identifikation auch auf der anderen Seite sei ein wichtiger Prozess, um menschlich zu bleiben, denn obwohl es Mütter auf beiden Seiten von einer Grenze getrennt seien, „es gibt gleichzeitig sehr viele Ähnlichkeiten, wie die mütterlichen Gefühle“. Die Wörter Gaza, Israel, Nahost werden im Text nicht ausgesprochen", erklärt Heller, denn ihr war es wichtig die menschlichen Emotionen jedes Menschen zu untersuchen, „der gerade eine Katastrophe erlebt“.

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