Der Mainzer Verein Dance & Arts hat ein ungewöhnliches Konzept. In einem alten Industriegebäude bietet er drei Kultureinrichtungen eine Heimat: Einer Musicalschule, einem Studio für darstellende Kunst und einer Kleinkunstbühne.
Der finanzielle Gewinn steht nicht im Vordergrund
In Gebäude 6326 wird getanzt. Die Wände sind mit großen Spiegeln ausgestattet, der schwarze Holzboden quietscht und schwingt bei jedem Schritt. Yannick Toth absolviert eine Ausbildung in der Musical Arts Academy. Und fühlt sich hervorragend aufgehoben.
Dass die Musicalschule Teil eines Vereins ist, bewertet er positiv:
„Es hat den Vorteil, dass eben nicht eine Person an der Spitze steht, die guckt, dass sie am Ende Geld gewinnt. Von daher sind halt hier alle drum bemüht, dass die Schule, dass die Academy, dass die Kulturschiene gut läuft und dass es den Schülern und den Künstlern gut geht.“
Aus Tanzboden wird Kleinkunstbühne
Isabella Arndt ist Choreographin bei Dance and Arts und hatte vor 5 Jahren die Idee, die Räumlichkeiten und die Ausstattung in dem ehemaligen Industriegebäude für Kleinkunstauftritte anzubieten.
An einigen Abenden im Monat verwandelt sich der Tanzboden in eine Bühne für Kleinkunst aller Art, die sogenannten Kulturschiene.
Die Hälfte des Eintrittsgeldes fließt in die Vereinskasse. Der Rest ist Künstlergage. Vor allem für ungewöhnliche Aufführungen bietet die Kulturschiene einen Auftrittsort.
Corona bremste den Verein aus
Mehr Kulturfreunde mit Sinn für das Außergewöhnliche dürfen es noch werden, da sind sie sich bei Dance & Arts einig. Corona hatte die neue Kulturschiene zu Beginn erst mal ausgebremst. Und – das Gebäude 6326 liegt sehr versteckt. Initiatorin Isabella Arndt ist trotzdem optimistisch:
„Wir investieren nicht viel in Leuchtreklame oder in Werbung, weil wir das Geld nicht haben. Wir investieren in die Kunst und in die Künstler und wir zählen auf die Kontakte der Künstler und auf social media, damit sich das hier rumspricht.“