„Make love not war“ ist der Wahlspruch des Alt-68ers Klaus Theweleit. Selbst in einem autoritären Elternhaus aufgewachsen, beschäftigt er sich in seinen Büchern mit dem Schlimmsten, was Menschen einander antun können: Soldaten, Amokläufer, Killer, die aus Lust töten. „Männer sind schuld am Bösen in der Welt“, ist Theweleit überzeugt, der dieses Jahr den renommierten Theodor-W.-Adorno-Preis erhält.
In Adorno sieht Theweleit einen „intellektuellen Arzt“, dem er die Frage verdankt, die ihn selbst sein Leben lang umtreibt: „Wie zivilisiert man die Gewalt in unserer Gesellschaft?“