Wer steckt hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, dem Erfinder des Bitcoins? Diese Frage ist vielleicht das größte Mysterium des Digital-Zeitalters. Ein geniales Mastermind muss es sein, der oder die nicht weniger als das Konzept „Geld“ neu gedacht hat. Eine HBO-Dokumentation behauptet jetzt, der Krypto-Experte Peter Todd ist der Erfinder. Doch der dementiert.
Ein Mann, eine Frau – oder eine Gruppe?
Am 26. April 2011 schreibt Satoshi Nakamoto eine Email: Er wolle sich nun anderen Projekten zuwenden, heißt es darin – dann verschwindet er. Seitdem rätselt das Internet, wer hinter dem Pseudonym stecken könnte.
Handelt es sich um einen Mann oder eine Frau? Ist Satoshi tot oder am Leben? Oder versteckt sich hinter dem Pseudonym vielleicht gar keine Einzelperson, sondern eine Gruppe von Menschen?
66 Milliarden Dollar Vermögen
Wer auch immer es ist, die Person – oder die Personen – müssen schwer reich sein. War ein Bitcoin Ende April 2011 nur knapp zwei Euro wert, liegt der Preis heute bei fast 58 000 Euro.
Doku-Podcast-Serie "Krypto! – Der Traum vom magischen Internetgeld …" in der ARD Audiothek
Der Podcast erzählt eine Geschichte, die so noch nicht erzählt wurde: Die Entwicklung von Kryptowährungen – von der Entstehung der Idee in den frühen 1990ern, über die Erfindung von Bitcoin und Blockchain, bis zum NFT-Hype und dem Crash 2022. Verfolgt wird die Geschichte anhand persönlicher Schicksale: Es geht um Erfolg, Zweifel und Hoffnung. Es ist eine Suche danach, was Krypto ausmacht, was Menschen darin zu erkennen glauben und wie es zu dem milliardenschweren, hochspekulativen Markt werden konnte, den wir heute sehen.
Satoshi Nakamoto werden gut 1,1 Millionen Bitcoin zugeschrieben, was nach aktuellem Kurs ungefähr 66 Milliarden US-Dollar wären.
Behauptungen und Spekulationen
In all den Jahren haben immer wieder Leute behauptet, Satoshi Nakamoto zu sein. Und wieder andere wurden oder werden für Satoshi Nakamoto gehalten.
Da ist zum Beispiel der 2014 verstorbene Kryptograph Hal Finney. Oder der Computerwissenschaftler Nick Szabo, auf den das Konzept der Smart Contracts zurückgeht und der bereits 1998 mit Bit Gold auf dem Papier eine Art Bitcoin-Vorläufer skizziert hatte.
Dave Kleiman, Paul Le Roux, Elon Musk?
Aber auch der IT-Forensiker Dave Kleiman, der Mathematiker Shinichi Mochizuki, der Programmierer und Drogenboss Paul Le Roux und sogar Elon Musk wurden schon als Satoshi-Kandidaten gehandelt. Und auch der Softwareentwickler und Krypto-Experte Peter Todd.
Denn eine neue HBO-Dokumentation ist sich sicher: Peter Todd ist Satoshi Nakamoto.
Peter Todd bestätigt – und dementiert
Die Filmemacher stützen ihre Thesen in der Dokumentation unter anderem darauf, dass Todds Schreibstil den Texten des Bitcoin-Erfinders gleiche. Beide hätten ihre Texte stets in einem britischen Stil verfasst. Und dann sagt Todd in der Doku sogar selbst, dass er Satoshi Nakamoto sei.
Das Problem: Todd bestreitet, der legendäre Bitcoin-Erfinder zu sein. Er habe sich einen kleinen Spaß erlaubt, jeder behaupte doch dauernd Satoshi Nakamoto zu sein und irgendwie seien ja ohnehin alle irgendwie ein bisschen Satoshi Nakamoto.
Ist Peter Todd nicht viel zu jung?
Und dann gibt es noch ein Problem an dieser Theorie: Als das Bitcoin Whitepaper, ein sehr akademisches und technisches Dokument, veröffentlicht wurde, war Todd gerade einmal 19 Jahre alt.
Kann das wirklich sein? Die Zweifel sind groß. Die Suche nach Satoshi Nakamoto, sie geht also weiter.
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