Koloniales Raubgut

Menschliche Überreste in deutschen Museen: Wohin mit den Schädeln und Knochen aus der Kolonialzeit?

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Christian Batzlen

Die Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten hat erstmals Schätzungen zu menschlichen Gebeinen in deutschen Museen und Sammlungen veröffentlicht. Das schafft mehr Transparenz und eine Grundlage für weitere Rückgaben. Wiebke Arndt vom Überseemuseum Bremen leitete die Erarbeitung des Leitfadens zum Umgang mit menschlichen Überresten für den Deutschen Museumsbund.

Mindestens 17.000 menschliche Überreste

In deutschen Museen und universitären Sammlungen lagern geschätzt mindestens 17.000 menschliche Überreste, die in der Kolonialzeit nach Deutschland gebracht wurden. Die Mehrheit der Schädel, Gebeine und Knochenfragmente stammt aus Afrika und Ozeanien, bei vielen ist es aber auch nicht mehr möglich herauszufinden, woher sie mitgebracht wurden.

Zahlen in der Studie nur Annäherungswert

In der Studie heißt es, dass rund 38 Prozent der übermittelten Zahlen nur einen Annäherungswert darstellten. Die genaue Anzahl der menschlichen Überreste aus kolonialen Kontexten könne auch über den angegebenen Schätzungen liegen. „Man muss sich klarmachen, dass menschliche Skelette aus sehr vielen Einzelknochen bestehen. Wenn nicht dokumentiert ist, welche zusammengehören, lässt sich das nur noch mit DNA-Analyse herausfinden“, so Arndt.

Anzahl der Rückgaben steigt seit Jahren kontinuierlich

Durch die Studie könnte es künftig mehr Rückgaben an die Herkunftsländer geben. Die Anzahl der Rückgaben steige bereits seit Jahren kontinuierlich, so Arndt.

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