Ausstellung

Junge Kunsthalle Karlsruhe – Von „Pilzpalästen und Tütentürmen – Bauen für morgen“

Stand
Autor/in
Johannes Stier

Wie wollen wir zukünftig leben? Vielleicht in Pilzpalästen oder in Wänden aus alten Schneidebrettern? Eine neue Ausstellung in der Jungen Kunsthalle Karlsruhe lädt dazu ein, sich dem Thema Rohstoffmangel kreativ und praktisch zu nähern. Bei „Pilzpaläste und Tütentürme – Bauen für morgen“ sollen gemeinsam neue Ideen entwickelt werden, wie nachhaltiges Bauen in der Zukunft aussehen soll.

Spielerisch lernen, was Wiederverwerten bedeutet

Es geht lebendig und laut zu bei der Ausstellung mit verschiedenen Stationen zum Thema Bauen für morgen. Die Kinder packen an, dürfen verschiedene Materialien trennen und sortieren. Handschuhe liegen bereit und eine kleine Schubkarre.

Spielerisch lernen die 5 bis 6-Jährigen einer Kita, was Wiederverwerten bedeutet und wie neue Rohstoffe entstehen können. Eine andere Station mit einer große Glasscheibe: dahinter Bauschutt. Und der will bei der Bauschutt-Schatzsuche, wie auf einem Wimmelbild, genaustens betrachtet werden.

Ausstellungsansicht „Pilzpaläste und Tütentürme“
Bauschutt hinter einer großen Glasscheibe will bei der Bauschutt-Schatzsuche, wie auf einem Wimmelbild, genaustens betrachtet werden.

Die Kinder sollen die Ausstellung „begreifen“

Um das Bauen für morgen geht es bei der Ausstellung „Pilzpaläste und Tütentürme, ein Thema, das die Generation der heutigen Kinder in der Zukunft noch stärker beschäftigen wird.

Das soll den jungen Besucherinnen und Besuchern vermittelt werden, indem sie selbst aktiv werden. „Hands on“, so umschreibt es Tamara Engert, die Kuratorin der Ausstellung, meint damit das Begreifen, im Wortsinne, mit allen Sinnen, fühlen, schauen, riechen.

Ausstellungsansicht „Pilzpaläste und Tütentürme“

Die Ausstellung vermittelt das Erleben einer Baustelle

Echte Baugerüste bilden den Rahmen der verschiedenen Stationen in der Ausstellung, das Erleben einer Baustelle soll so vermittelt werden, erklärt Tamara Enger. Dazu gibt es Taschenlampen, Lupen und Waagen, um die Materialien zu untersuchen, zu vergleichen und genau zu betrachten. Mit der Hilfe von Kunstpädagogin Ina Ertelt werden die jungen Besucherinnen und Besucher zu Entdeckern und Forscherinnen.

Die Kinder aus der KITA Himmelspforte aus Karlsruhe lernen so spielerisch, dass zerkleinerte Ziegelsteine zu neuen Baustoffen geformt werden können, Textilreste als Dämmmaterial beim Hausbau eingesetzt werden kann oder Joghurtbecher ganz ungeahnte Verwandlungen mitmachen können, wie zum Beispiel zu glitzerndem Kunststoff oder zu Küchenfronten.

Beispiele für ein mögliches Urban Mining: Abbruch der Landesbausparkasse in Karlsruhe
Beispiele für ein mögliches Urban Mining: Abbruch der Landesbausparkasse in Karlsruhe

Im Obergeschoss präsentiert sich der Mico Tree aus Pilzzellen

Im Obergeschoss der Jungen Kunsthalle wird es künstlerisch, die Kinder dürfen dort auf Papier ihr eigenes Traumhaus in Drucktechnik gestalten. Ein weiterer Raum in der Ausstellung lädt mit Kartons, Bambusstäben und Holzstücken zum Selberbauen ein.

MycoTree aus nachwachsendem Pilzgeflecht | Karlsruher Institut für Technologie, Professur Nachhaltiges Bauen
MycoTree aus nachwachsendem Pilzgeflecht | Karlsruher Institut für Technologie, Professur Nachhaltiges Bauen

Und dort präsentiert sich auch der Mico Tree: Eine rund zwei Meter große Baumkonstruktion aus dem Zukunftsmaterial Pilzzellen, die schwere Gewölbe tragen kann und die der Ausstellung ihren Namen gegeben hat.

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