Wiederentdeckung einer außergewöhnlichen Künstlerin

Malerei, Performance und Klangkunst: Lily Greenham im Kunstverein Karlsruhe

Stand
Autor/in
Marie-Dominique Wetzel

Zum 100. Geburtstag von Lily Greenham zeigt der Badische Kunstverein erstmals das Werk der vielseitigen Künstlerin in seiner ganzen Bandbreite. Von Malerei und Collage zu Performance, Konkreter Poesie und Klangkunst – Greenham arbeitete radikal interdisziplinär und prägte völlig neue Formen.

Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe
Farbstudie auf Karton einer Op-Art-Arbeit von Lily Greenham in den 1960er-Jahren. Die Op-Art ist eine Stilrichtung der bildenden Kunst der 1960er-Jahre, die durch abstrakte Formmuster und geometrische Farbmuster überraschende oder irritierende optische Effekte erzeugt. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe
Unbetitelte großformatige quadratische Op-Art-Collage von Lily Greenham, 1966. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe
Schablonierter Einzelbuchstabe, für ein Plakat zu einem Vortrag von Lily Greenham, undatiert. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe
Schwarzweiß-Ausdruck eines textbasierten Selbstporträts von Lily Greenham, 1970er-Jahre. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe
Maschinengeschriebenes Manuskript „Polar Polaris“ von Lily Greenham, 1970er-Jahre. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe
Schreibmaschinengeschriebener Aphorismus von Lily Greenham, undatiert. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe
Fotografie einer Performance von Lily Greenham und Hugh Davies. Bild in Detailansicht öffnen

„Außenseiterin unter Außenseitern“

Lily Greenham (1924–2001)  bezeichnete sich selbst als „Außenseiterin unter Außenseitern“. Sie wurde 1924 in Wien in eine polnisch-jüdische Künstlerfamilie geboren. Ihre Eltern wurden von den Nazis ermordet, Lily Greenham überlebte mit knapper Not. Ihr Leben lang blieb sie ein rastloser Mensch, zog von einem Land ins andere.

Aber diese Unruhe machte sie auch zu einer offenen, neugierigen und sehr experimentierfreudigen Künstlerin. Lily Greenham arbeitete vor allem mit ihrer Stimme und Musik – probierte neue Techniken und Effekte aus, früh auch bereits mit Computern.

Sound-Arbeiten im Zentrum der Ausstellung

Greenham performte Texte von Dichtern wie Ernst Jandl, Oskar Pastior und Gerhard Rühm. Später folgten eigene Texte. In diesem Jahr wäre die Künstlerin Lily Greenham 100 Jahre alt geworden. Der Badische Kunstvereins zeigt nun – zusammen mit dem renommierten Goldsmiths aus London – zum ersten Mal überhaupt eine umfassende Werkschau von Lily Greenham. Eine echte Wiederentdeckung!

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