Film- und Serienfestival Baden-Baden

Televisionale 2023 – Spannende Generation von Filmschaffenden wächst heran

Stand
Autor/in
Eva Marburg

„Wir müssen uns den Anforderungen unserer Zeit mehr stellen“, betont Urs Spörri, Leiter der „TeleVisionale 2023 – Film- und Serienfestival Baden-Baden“, im SWR2 Gespräch. 2023 Jahr zeigt das Festival bereits im zweiten Jahr auch Produktionen der großen Streaming-Plattformen und vergibt neben dem Fernsehfilmpreis auch den deutschen Serienpreis.

Daniela Ginten und Urs Spörri, Festivalleitung TeleVisionale
Daniela Ginten und Urs Spörri, Festivalleitung TeleVisionale

„Das Besondere an diesem Festival sind die öffentlich geführten Jurydiskussionen“, erläutert Spörri den Ablauf der fünftägigen Veranstaltung vom 27.11. bis 1.12. im Kurhaus in Baden-Baden. Nach der Vorführung jedes der 10 Wettbewerbsfilme diskutiert die Jury öffentlich über das Gesehene. Über 200 Spielfilme und 60 deutsche Serien wurden für die TeleVisionale eingereicht. Für den Deutschen Serienpreis sind unter anderem die Serie „Luden – König der Reeperbahn“ und „Babylon Berlin“ nominiert.

Diese Film stehen im Wettbewerb um den Fernsehfilmpreis:

Filmstill
„Kalt“ von Stephan Lacant: An einem grauen Novembermorgen zieht eine Kindergartengruppe, begleitet von zwei Erzieherinnen und einer Praktikantin, über karge Felder zum Martinsfeuer. Dort angekommen fehlen zwei Kinder. Gefunden werden sie – tief im kalten Wasser. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
„Gesicht der Erinnerung“ von Dominik Graf: Die 37-jährige Christina (Verena Altenberger) verliebt sich zu ihrem eigenen Erstaunen in den 20-jährigen Patrick (Alessandro Schuster), der heftig um sie wirbt. Je länger sie mit ihm zusammen ist, desto mehr Ähnlichkeit entdeckt sie zwischen ihm und ihrer ersten Liebe Jacob. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
„Polizeiruf 110: Paranoia“ von Tobias Ineichen. Verena Altenberger als Kommissarin Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff im Einsatz. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
„Laufen“ von Rainer Kaufmann. Ein ganzes Jahr dauert es, bis Juliane (Anna Schudt) zum ersten Mal wieder die Laufschuhe anzieht. Ein Jahr seit dem Tag Null, an dem ihr Mann Johann sich das Leben nahm. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
„Zwischen uns die Nacht“ von Abini Gold. Die 25-jährige Marie (Laura Balzer) lebt mit ihrem kleinen Sohn Lenny übergangsweise in einem Wohnwagen. Als sie dem Schaustellergehilfen Erich begegnet, ist sie fasziniert von ihm. Mit ihm taucht Marie in die Welt des Jahrmarktes ein und geht auf die Jagd nach einem intensiven Leben. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
„Sörensen fängt Feuer“ von und mit Bjarne Mädel. Kommissar Sörensen, endgültig in die friesische Provinz gezogen, hat genug mit sich selbst zu tun: Er leidet unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit und innerer Unruhe – und will dennoch nichts mehr, als die Medikamente gegen seine Angststörung abzusetzen. Da überfährt er des Nachts auf der Landstraße beinahe eine junge, verstörte Frau. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
„Nichts, was uns passiert“ von Julia C. Kaiser. Über ihre Uni-Clique lernen sich die 27-jährige Anna (Emma Dragunova, li.) und der ein Jahr ältere Jonas (Gustav Schmidt) kennen. Nach einer Party mit viel Alkohol wird Anna von Jonas vergewaltigt, sagt sie. Jonas dagegen erinnert sich an einvernehmlichen Sex. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
„Der neue Freund“ von Dustin Loose. Die 40-jährige Johanna (Karin Hanczewski) besucht ihre verwitwete Mutter Henriette (Corinna Harfouch) in Berlin. Was ein schönes Wochenende werden könnte, wird für Johanna bald zum Albtraum. Denn Henriette stellt ihrer Tochter unangekündigt ihren neuen Freund Philipp (Louis Nitsche) vor. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
„Blutholz“ von Torsten C. Fischer. Vor 40 Jahren hat Hans Schüssler Joachim Krol) Rumänien verlassen. Die schmerzhaften Erinnerungen an seine alte Heimat ertränkt er in Alkohol. Doch als der Topmanager eines deutschen Holzkonzerns spurlos verschwindet, nimmt er als seine letzte Chance den lukrativen Auftrag an. Bild in Detailansicht öffnen

„Zusätzlich habe ich das Gefühl, dass eine spannende Generation von Filmschaffenden heranwächst“, fügt der Festivalleiter hinzu. Die besten vier Nachwuchsproduktionen konkurrieren um den „MFG-Star. „Dabei spüren wir bereits, dass hier der Gesellschaft genau auf den Mund geschaut wird", so Spörri weiter.

Auch der Sparkurs bei den öffentlich-rechtlichen Sendern kommt zur Sprache. Dieser macht sich auch in den Produktionen bemerkbar. Auf dem Festival fordert der Verband der deutschen Produzenten, dass weniger, dafür aber qualitativ hochwertigere Produktionen entstehen sollten. Am Freitag wird zudem ein Manifest des Regie- und Drehbuchverbands veröffentlicht.

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Eva Marburg